European Championships 2022: Leichtathlet Hartmann sprintet über 200 Meter auf Platz fünf

2022-08-19 21:16:43 By : Ms. Jane Sun

Liveblog München Vom 11. bis zum 21. August werden in München mehrere Europameisterschaften im Rahmen der European Championships ausgetragen. Bei uns verpassen Sie keine wichtige Meldung.

Leichtathletik-Star Karsten Warholm hat sich Gold über 400 m Hürden gesichert und den 40 Jahre alten EM-Rekord von Harald Schmid geknackt. Der Norweger verteidigte im Münchner Olympiastadion in 47,12 Sekunden vor dem Franzosen Wilfried Happio (48,56) und Yasmani Copello (Türkei/48,78) seinen Titel von Berlin 2018 erfolgreich. Joshua Abuaku verpasste als Fünfter um eine Hundertstel eine Medaille, der Frankfurter lief in 48,79 Sekunden persönliche Bestzeit.

Burghardt Achte über 200 m - Kambundji holt Gold für die Schweiz

Alexandra Burghardt (Burghausen) ist beim Goldlauf von Mujinga Kambundji bei der Heim-EM in München über 200 m auf Platz acht gelaufen. Die 28-Jährige lief im Finale 23,24 Sekunden, am Sonntag will Burghardt mit der Staffel über 4x100 m um Gold kämpfen. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking hatte sie als Bob-Anschieberin Silber geholt.

Die Schweizerin Kambundji war in 22,32 Sekunden nicht zu schlagen und entthronte Titelverteidigerin Dina Asher-Smith (22,43/Großbritannien). Am Dienstag war Kambundji hinter Gina Lückenkemper Vize-Europameisterin über 100 m geworden. Bronze holte die Dänin Ida Karstoft mit 22,72 Sekunden.

Eckhardt-Noack verpasst Dreisprung-Medaille hauchdünn - Gold für die Ukraine

Neele Eckhardt-Noack (Göttingen) hat bei der Heim-EM in München eine Medaille im Dreisprung hauchdünn verpasst. Die 30-Jährige sprang im Olympiastadion 14,43 m und landete damit auf Platz vier - zwei Zentimeter mehr hätten zu Bronze gereicht. Gold sicherte sich Maryna Bech-Romantschuk mit europäischer Jahresbestleistung von 15,02 m.

Leichtathlet Hartmann sprintet über 200 Meter auf Platz fünf

Joshua Hartmann hat bei den Leichtathletik-Europameisterschaften als erster deutscher Finalist über 200 Meter seit über drei Jahrzehnten den fünften Platz belegt. Der 23-Jährige vom ASV Köln blieb am Freitag im Münchner Olympiastadion in 20,50 Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit von 20,33, die er im Halbfinale aufgestellt hatte. Aber auch damit wäre keine Medaille drin gewesen.

Der Titel ging an den EM-Zweiten über 100 Meter, Zharnel Hughes aus Großbritannien, der 20,07 Sekunden benötigte. Landsmann Nethaneel Mitchell-Blake war eine Zehntelsekunde langsamer. Bronze ging an den italienischen Staffel-Olympiasieger Filippo Tortu aus Italien.

Krafzik Achte über 400 m Hürden - Bol gewinnt

Carolina Krafzik hat bei der Heim-EM in München eine mögliche Podestplatzierung über 400 m Hürden am letzten Hindernis verpasst. Beim Sieg der niederländischen Vize-Weltmeisterin Femke Bol (52,67) war die Sindelfingerin lange aussichtsreich im Rennen, wurde am Ende in 56,02 Sekunden jedoch Achte. Silber holte die Ukrainerin Wiktorija Tkatschuk (54,30) vor ihrer Landsfrau Hanna Ryschykowa (54,86).

„Ich habe gemerkt, dass ich gut im Rennen bin, ich bin aber irgendwie in alte Muster verfallen an der letzten Hürde“, sagte Krafzik im ZDF. „Das ist bitter, aber so ist es jetzt eben.“

Diskus: Janssen verpasst Endkampf - EM-Titel an Alekna

Henrik Janssen (Magdeburg) hat bei der EM-Entscheidung im Diskuswurf nur eine Nebenrolle gespielt. Der 24-Jährige verpasste am Freitagabend den Endkampf mit 61,11 m um rund zwei Meter und wurde Zehnter. Den Titel sicherte sich der Litauer Mykolas Alekna mit einem Meisterschaftsrekord (69,78) vor dem slowenischen Weltmeister Kristjan Ceh (68,28) und dem Briten Lawrence Okoye (67,14).

Beachvolleyballer Ehlers und Wickler im Viertelfinale gegen Olympiasieger

Nils Ehlers und Clemens Wickler sind das letzte verbliebene deutsche Beach-Volleyball-Duo bei den Heim-Europameisterschaften in München. Das in Hamburg trainierende Team gewann am Freitag sein Achtelfinalspiel gegen die Schweizer Marco Krattiger und Florian Breer mit 21:15, 32:30 und steht in der Runde der letzten Acht am Samstag. Dort erwarten sie die Top-Favoriten: Um 15.00 Uhr treffen sie auf die Olympiasieger, Welt- und Europameister Anders Mol und Christian Sørum.

Vor dem Achtelfinal-Sieg von Ehlers/Wickler waren die letzten beiden deutschen Frauen-Teams im Viertelfinale ausgeschieden. Die Stuttgarterinnen Karla Borger und Julia Sude unterlagen im ersten Spiel des Tages den Lettinnen Tina Graudina und Anastasija Kravčenoka. Die EM-Dritten des Vorjahres mussten sich den Europameisterinnen von 2019 und Olympia-Vierten mit 18:21, 18:21 geschlagen geben.

„Ich habe schon gemerkt, dass durch die letzten Wochen die Spritzigkeit gefehlt hat“, sagte Julia Sude. Sie hatte mit Karla Borger unter anderem erst am Sonntag das hochklassige Elite-16-Turnier in Hamburg als Dritte abgeschlossen. Eine Woche zuvor spielten die beiden in Wien im Nations Cup.

Auch die deutschen Meisterinnen Chantal Laboureur/Sarah Schulz scheiterten. Die Stuttgarterinnen verloren gegen die Titelverteidigerinnen Nina Brunner und Tanja Hüberli aus der Schweiz glatt mit 12:21, 15:21. „Es ist schon traurig, weil wir nicht die Leistung gebracht haben, die wir wollten“, meinte Sarah Schulz. Insgesamt waren fünf deutsche Frauen-Duos in München am Start.

Hindernisläufer Bebendorf guter Fünfter - Finne Raitanen triumphiert

Der Finne Topi Raitanen hat EM-Gold über 3000 m Hindernis gewonnen und damit die französische Siegesserie auf europäischer Ebene beendet. Der 26-Jährige setzte sich am Freitagabend im Münchner Olympiastadion in 8:21,80 Minuten vor den Italienern Ahmed Abdelwahed (8:22,35) und Osama Zoghlami (8:23,44) durch.

Karl Bebendorf aus Dresden belegte in 8:26,49 Minuten den starken fünften Platz. „Die frühen Positionskämpfe haben viel Kraft gekostet. Das war nicht meine Idealtaktik, aber es war sehr lehrreich“, sagte er im ZDF. Niklas Buchholz (Höchstadt/Aisch) spielte bei seiner EM-Premiere im Kampf um die Medaillen auf Rang 14 wie erwartet keine Rolle.

Klein EM-Fünfte bei Muir-Sieg über 1500 m

Hanna Klein und die Lokalmatadorin Katharina Trost haben eine Überraschung im EM-Finale über 1500 m verpasst. Beim Favoritensieg der Schottin Laura Muir (4:01,08) belegte Klein (Tübingen) in 4:05,49 Minuten den fünften Platz, knapp zwei Sekunden fehlten zum Podest. Trost wurde im Münchner Olympiastadion Zehnte (4:06,95).

Silber sicherte sich die Irin Ciara Mageean (4:02,56) vor der WM-Fünften Sofia Ennaoui (4:03,59) aus Polen. Die Jahresschnellste Muir zog eine Runde vor Ende das Tempo an und entschied das Rennen souverän für sich.

Mountainbike-EM: Olympiasieger Pidcock dominiert, Deutsche ohne Medaille

Die deutschen Mountainbiker haben beim EM-Rennen in München die erhoffte Medaille verpasst. Nach 34,9 km auf dem Rundkurs am und auf dem Olympiaberg fehlten dem lange stark fahrenden Luca Schwarzbauer auf Rang zehn am Ende 34 Sekunden auf das Podest. Den Titel holte nach einer Aufholjagd von Startposition 36 und einer dominanten Vorstellung ab der Hälfte des Rennens Olympiasieger Thomas Pidcock (Großbritannien).

Pidcock, der im Juli auch die Etappe der Tour de France hinauf nach Alpe d'Huez gewonnen hatte, benötigte für die kurze „Aufwärmrunde“ und die folgenden acht Runden (je 4,2 km) 1:17,47 Stunden. Silber ging an den Dänen Sebastian Fini Christensen (+17 Sekunden), Bronze an den Schweizer Mitfavoriten Filippo Colombo (+18). Mit 55 Sekunden Rückstand auf Pidcock erreichte Schwarzbauer aber immerhin das Minimalziel Top-Ten-Platzierung.

Brendel/Hecker paddeln souverän zu Gold

Der dreimalige Olympiasieger Sebastian Brendel hat bei den Kanu-Europameisterschaften seinen ersten Titel gewonnen. Gemeinsam mit seinem Canadier-Partner Tim Hecker siegte der 34-Jährige im Finale am Freitag über 1000 m mit einem Vorsprung von über einer Sekunden vor dem italienischen Boot von Nicolae Craciun und Daniele Santini. Bronze ging an Balazs Adolf und Daniel Fejes aus Ungarn.

Brendel/Hecker wiederholten damit ihren Triumph aus dem Vorjahr in Posen. Bei der WM im kanadischen Halifax vor knapp zwei Wochen stand das Duo ebenfalls ganz oben auf dem Podest. Bei den Olympischen Spielen von Tokio hatten die beiden Bronze über die 1000 m gewonnen, in Paris treten die Canadier-Zweier nur noch über die halbe Distanz an.

Für den Potsdamer Brendel war es bereits der 14. Titelgewinn bei einer EM. In München startet der deutsche Kanu-König zusammen mit Hecker noch über die erwähnten 500 m und im Canadier-Einer über die 5000 m.

EM-Gold für Schopf im Kajak-Einer

Der Berliner Jacob Schopf hat bei der Kanu-EM in München etwas überraschend den Titel im Kajak-Einer gewonnen. Der 23-Jährige kam am Freitag auf der Regattastrecke in Oberschleißheim nach 500 m mit einem Vorsprung von 0,225 Sekunden auf den zweitplatzierten Ungarn Adam Varga ins Ziel. Bronze ging an den Portugiesen Fernando Pimmenta (0,791 Sekunden zurück).

Für Schopf bedeutet der Titel die erste Einzelmedaille bei einer EM. Bei der WM im kanadischen Halifax hatte er vor knapp zwei Wochen die Bronzemedaille über 1000 m geholt.

Der deutsche Kajak-Vierer hat dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) bei den Europameisterschaften in München gleich im ersten Finallauf den ersten Titel beschert. Das Quartett um den zweimaligen Olympiasieger Tom Liebscher gewann über die nicht-olympische Distanz von 1000 m mit weniger als einer halben Sekunde Vorsprung auf das spanische Boot. Bronze ging mit einem Rückstand von zweieinhalb Sekunden an Ungarn.

Liebscher saß am Freitag anstelle von Jacob Schopf mit im Boot, der am Nachmittag im Kajak-Einer über 500 m an den Start geht. Für den 29 Jahre alten Dresdner Liebscher war es bereits die sechste Gold-Medaille bei einer EM.

Mit der Aufgabe von Topfavoritin Han Ying (Düsseldorf/Tarnobrzeg) nach dem ersten Punkt ist bei der Tischtennis-EM in München das deutsche Duell im Damen-Achtelfinale zwischen der Top-10-Spielerin und der DM-Titelträgerin Sabine Winter (Schwabhausen) schnell zu Ende gegangen. Han gab nach dem ersten Ballwechsel und Winters 1:0-Führung auf und fasste sich danach im Gespräch mit einem Arzt mehrfach an Rücken und Hüfte.

Durch das Pech der gebürtigen Chinesin spielt Winter am Freitagabend im Viertelfinale um eine Medaille. Ihre Gegnerin in der Runde der besten Acht ist entweder die Slowakin Tatiana Kukulkova oder die Italienerin Giorgia Piccolin. In drei weiteren Achtelfinals haben Spielerinnen der EM-Gastgeber ebenfalls noch Chancen auf einen Platz im Viertelfinale.

Mit Titelverteidiger Timo Boll (Düsseldorf) an der Spitze hat das deutsche Herren-Quintett bei der EM in München ohne Ausfall das Achtelfinale erreicht. Neben Rekordsieger Boll spielen am Freitagnachmittag auch Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm), Patrick Franziska (Saarbrücken) sowie im direkten Duell die deutschen Doppel-Meister Dang Qiu (Düsseldorf) und Benedikt Duda (Bergneustadt) um einen Platz in der Runde der besten Acht.

Boll lieferte in seinem Zweitrundenmatch gegen den tschechischen Spitzenspieler Lubomir Jancarik zwei Tage nach seinem Auftaktthriller gegen den Polen Samuel Kulczycki Kurzarbeit ab. Der 41 Jahre alte WM-Dritte benötigte für seinen völlig ungefährdeten 4:0 (13:11, 11:3, 11:1, 11:2)-Sieg gegen den sechs Jahre jüngeren Ex-Bundesliga-Profi lediglich 27 Minuten. Nach seinen Problemen in der EM-Vorbereitung durch die Spätfolgen seines Rippenbruchs im Frühsommer bewies der achtmalige EM-Einzelchampion deutlich ansteigende Form.

Nach den Herren-Spielen in der Runde der besten 32 steht in München das Damen-Achtelfinale auf dem Programm. Die Gastgeber sind noch mit vier Spielerinnen im Turnier vertreten.

Die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler macht sich für Olympische Spiele in Deutschland stark. „Für den Sport wäre das ein Riesenknüller, wenn wir nochmal Olympische Spiele in Deutschland hätten. Jeder würde davon profitieren“, sagte die 57-Jährige bei Sportradio Deutschland.

Angesichts der laufenden European Championships könnte sich Drechsler vorstellen, „dass München eine solche Bewerbung im positiven Sinne gut durchsteht, da die Bayern sehr sportbegeistert sind. Die Menschen müssen dafür bereit sein und es wollen“. Ein solches „Großevent würde für München viele Vorteile bringen“.

Die deutschen 4x100m-Staffeln haben Hoffnung auf weitere Medaillen bei der Heim-EM in München geweckt. Die Frauen zogen in 43,33 Sekunden auch ohne Europameisterin Gina Lückenkemper in das Finale am Schlusstag ein, die Männer stellten in 37,97 Sekunden einen deutschen Rekord auf und verbuchten die Vorlaufbestzeit. Die Medaillen werden am Sonntag (Männer 21.12 Uhr/Frauen 21.22 Uhr) vergeben.

Alexandra Burghardt (Burghausen), Lisa Mayer (Wetzlar), Jessica-Bianca Wessolly (Mannheim) und Rebekka Haase (Wetzlar) mussten sich am Freitagvormittag im Münchner Olympiastadion in ihrem Vorlauf lediglich Frankreich (43,24) geschlagen geben. Das deutsche Team, das nicht höchstes Risiko bei den Wechseln ging, verbuchte die fünftbeste Vorlaufzeit.

Das Quartett des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) besitzt im Münchner Olympiastadion gute Goldchancen. Bei der WM im Juli hatte sich das deutsche Team nur den USA und Jamaika geschlagen geben müssen. Neben Lückenkemper ließ auch Tatjana Pinto (Wattenscheid) aus dem Bronze-Quartett von Eugene den Vorlauf aus.

Ob Lückenkemper (Berlin) die Chance auf ihr zweites Gold wahrnehmen kann, ist offen. Nach ihrem Sturz bei ihrem überraschenden Triumph über die 100 m soll voraussichtlich im Laufe des Samstag über einen Start entschieden werden. Lückenkemper hatte sich mit ihren Spikes eine Fleischwunde am linken Knie zugefügt, die genäht werden musste.

Die deutschen Männer zeigten bei ihrem Vorlaufsieg einen nahezu perfekten Lauf und saubere Wechsel. Kevin Kranz (Wetzlar), Joshua Hartmann (Köln), Owen Ansah (Hamburg) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) unterboten ihre eigene nationale Bestmarke um zwei Hundertstel. „Dass es mit dem Rekord geklappt hat, ist sehr, sehr toll“, sagte Ansah-Peprah am ZDF-Mikrofon.

Ein Interview mit Alexandra Burghardt gibt‘s hier

Die deutsche Rekord-Olympionikin und Kanu-Ikone Birgit Fischer hat eine deutlich bessere Einbindung von Müttern in das nationale Fördersystem angemahnt. „Sportlerinnen, die Mütter werden wollen, müssten eigentlich frühzeitig aufhören, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Wir dürfen diese Frauen nicht für den Leistungssport verlieren“, erklärte die 60 Jahre alte Brandenburgerin beim Sporthilfe-Talk am Rande der European Championships in München.

Die achtmalige Olympiasiegerin verwies auf große Probleme während ihrer aktiven Karriere durch die Doppelrolle als Spitzenathletin und Mutter. „Sportlerin und zweifache alleinerziehende Mutter zu sein, war sehr schwierig - die Akzeptanz war Anfang der 1990er Jahre schlichtweg nicht da“, blickte Fischer auf Hindernisse in ihrer Laufbahn zurück.

In der Diskussionsrunde der Stiftung Deutsche Sporthilfe, dem sogenannten Sozialwerk des deutschen Sports, unterstrich auch die zweifache Paralympics-Siegerin Edina Müller (Hamburg) nachdrücklich Forderungen nach einer intensiveren Unterstützung von Müttern. „Als ich bekanntgegeben habe, dass ich schwanger bin, flog ich aus allen Kadern raus und stand ohne finanzielle Förderung da. Wenn ich nicht die Unterstützung der Sporthilfe gehabt hätte, hätte ich nach der Geburt meines Sohnes meine Karriere nicht weiterverfolgen können“, sagte die 39-Jährige.

Müller, die bei Paralympics 2012 in London im Rollstuhl-Basketball und 2021 in Tokio im Para-Kanu Gold gewann, beschrieb Schwierigkeiten von Athletinnen mit Kindern anschaulich: „Alleine im vergangenen Jahr habe ich etwa 10.000 Euro aufwenden müssen, um die Kinderbetreuung während Wettkampf- und Trainingsreise zu gewährleisten.“

Die gesellschaftliche Debatte über Möglichkeiten für Frauen zur Vereinbarkeit von Beruf und Kindern erreicht zunehmend auch den Leistungssport. Zuletzt hatte die deutsche Tennis-Spielerin Tatjana Maria (Bad Saulgau) im Zuge ihres Einzugs in Halbfinale von Wimbledon große Aufmerksamkeit für die Thematik erzeugt, weil die 35-Jährige parallel zu ihren Turnierteilnahmen zwei Töchter erzieht.

Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (Stuttgart) hat das EM-Finale erreicht. Die Bronzemedaillengewinnerin von Berlin 2018 zog mit übersprungenen 1,87 m in das Finale am Sonntag (19.05 Uhr/ZDF) ein. Die für die sichere Qualifikation genügende Höhe von 1,94 m musste am Freitagvormittag im Münchner Olympiastadion nicht aufgelegt werden, um die zwölf besten Springerinnen zu ermitteln.

Die zweite deutsche Athletin Bianca Stichling (Leverkusen/1,83) schied aus.

Lokalmatadorin Christina Hering ist bei der Leichtathletik-EM in München überraschend ins Finale über 800 m (Samstag, 20.15 Uhr/ARD) eingezogen. Die 27-Jährige qualifizierte sich nach 2:00,86 Minuten als Vierte ihres Halbfinales über die Zeit für den Endlauf. Majtie Kolberg (Ahrweiler) reichte ihre Saisonbestleistung von 2:01,20 Minuten nicht zum Weiterkommen. Tanja Spill (Dormagen) war im Vorlauf ausgeschieden.

Auch die Olympia-Zweite, Vizeweltmeisterin und Topfavoritin Keely Hodgkinson aus Großbritannien steht im Finale, Schnellste im Halbfinale war die Französin Renelle Lamote (2:00,23).

Erster Coronafall im Team der deutschen Leichtathleten bei der EM in München: Siebenkämpferin Sophie Weißenberg wurde positiv getestet. Das gab der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Freitag bekannt. Bereits am Donnerstagabend war die 24-Jährige „aufgrund von Erkältungs- und Erschöpfungssymptomen“ nicht mehr zu den abschließenden 800 m angetreten.

Rio-Olympiasieger und Titelverteidiger Thomas Röhler (Jena) ist bei der Heim-EM in München nach einer schwachen Vorstellung bereits in der Qualifikation des Speerwurfs gescheitert. Der 30-Jährige kam nicht über 71,31 m hinaus und landete in der ersten Gruppe damit auf dem letzten Platz. Röhler, der zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, übertraf zuletzt 2019 die 80-Meter-Marke.

Der WM-Vierte Julian Weber (Mainz) und Andreas Hofmann (Mannheim) warfen erst in Gruppe B um den Einzug ins Finale am Sonntag (19.50 Uhr/ZDF).

Röhlers Saisonbestleistung steht bei 72,51 m. Für die EM im Olympiastadion besaß er als Europameister von 2018 eine Wildcard. Der deutsche Rekordhalter Johannes Vetter (Offenburg) hatte seinen Start bei der EM verletzungsbedingt absagen müssen.

Die deutschen Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude haben das Halbfinale bei der Heim-EM in München verpasst. Das Düsseldorfer Duo scheiterte im Viertelfinale am Freitag mit 0:2 (18:21, 18:21) an den Europameisterinnen von 2019 Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka aus Lettland.

Damit haben bei den Frauen nur noch Chantal Laboureur und Sarah Schulz (Stuttgart/Düsseldorf) eine Chance auf die Teilnahme an der Vorschlussrunde. Im Viertelfinale treten die deutschen Meisterinnen am Mittag (13.15 Uhr) gegen die Titelverteidigerinnen Tanja Hüberli/Nina Brunner aus der Schweiz an.

Bei den Männern spielen Nils Ehlers und Clemens Wickler im Achtelfinale gegen die Österreicher Christoph Dressler/Alexander Huber (15 Uhr).

Der Schweizer Mountainbike-Star Mathias Flückiger ist wegen einer positiven Dopingprobe provisorisch gesperrt worden und wird damit auch am Freitag nicht bei den European Championships in München an den Start gehen. Wie das Profiteam des Olympiazweiten mitteilte, wurde der 33-Jährige bei den Schweizer Meisterschaften am 5. Juni 2022 positiv auf eine anabole Substanz getestet.

Flückiger dürfte nun die Öffnung der B-Probe beantragen. In München hätte er zu den Favoriten gehört.

Der deutsche Stabhochsprung-Meister Bo Kanda Lita Baehre wird bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München erstmals von seinem neuen Trainer Chauncey Johnson betreut. „Es ist ein guter Mann an meiner Seite. Unsere erste Meisterschaft zusammen, das ist eine Ehre“, sagte der 23 Jahre alte WM-Vierte von 2019 aus Leverkusen. „Es hat echt Bock gemacht, mit ihm den Wettkampf zu bestreiten.“ Die Qualifikation für das EM-Finale am Samstag (20.05 Uhr/ARD) überstand er unter Johnsons Anleitung souverän mit 5,65 Metern.

Der gebürtige Düsseldorfer war bei seinem siebten Platz bei der WM in Eugene in den USA im Juli noch von Bundestrainerin Christine Adams trainiert worden. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin hatte er unter ihrer Regie seine Bestleistung auf 5,90 Meter gesteigert. Der in München lebende Johnson hat in der Vergangenheit zeitweise die Weltmeister von 2003 und 2013, Tim Lobinger und Raphael Holzdeppe, trainiert.

Für den Endkampf hat sich Lita Baehre keine konkrete Höhe, aber einen Medaillengewinn vorgenommen: „Eine Medaille habe ich im Kopf. Das ist natürlich die goldene. Dafür werde ich alles geben. Mal schauen.“ Das Finale haben auch die weiteren beiden deutschen Springer Oleg Zernikel und Torben Blech erreicht.

Speerwerfer Julian Weber treiben die Medaillen deutscher Sportler bei der Leichtathletik-EM in München besonders an. „Das Team und die bisherigen Leistungen pushen einen“, sagte der 27-jährige Mainzer. An diesem Freitag steht der Vorkampf an, am Sonntag das Finale. Außer ihm gehen Andreas Hofmann (Mannheim) und Titelverteidiger Thomas Röhler (Jena) an den Start.

Nach den vierten Plätzen bei Olympia im vergangenen Jahr und bei der WM vor wenigen Wochen hofft Weber auf eine Medaille. Die Siege von Gina Lückenkemper über 100 Meter und von Niklas Kaul im Zehnkampf verfolgte Weber am Dienstag im Olympiastadion. „Es war Gänsehaut, es hat so einen Spaß gemacht“, sagte der Mainzer. „Ich bin mega-motiviert und freue mich schon riesig auf den Wettkampf.“

Der WM-Vierte Weber ist der größte deutsche Hoffnungsträger auf eine Medaille im Speerwurf. Röhler ist nach Verletzungsproblemen weit weg von alter Form. Ex-Weltmeister Johannes Vetter musste seinen Start verletzungsbedingt absagen.

Lokalmatador Tobias Potye hat bei der Leichtathletik-EM in München überraschend Silber gewonnen. Der 27-Jährige überquerte 2,27 m und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere. Gold gewann Olympiasieger Gianmarco Tamberi aus Italien mit 2,30 m. Bronze ging an den Ukrainer Andrij Prozenko, der wie Potye 2,27 m schaffte - sich aber bei 2,23 zwei Fehlversuche leistete.

Titelverteidiger Mateusz Przybylko (Leverkusen) wurde mit 2,23 m diesmal Sechster. Jonas Wagner (Dresden) scheiterte bereits an der Anfangshöhe von 2,18 m.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo hat ihren EM-Titel verloren. Die Olympiasiegerin musste sich mit 7,03 m der Serbin Ivana Vuleta (7,06) geschlagen geben, Bronze ging an Jazmin Sawyers aus Großbritannien (6,80).

Mihambo hatte sich nach ihrem Triumph bei der WM in Eugene im Juli mit Corona infiziert und erst in der vergangenen Woche grünes Licht für einen Start in München gegeben. Die 28-Jährige war seit ihrem EM-Triumph 2018 in Berlin bei Großereignissen im Freien ungeschlagen gewesen.

Die zweite deutsche Starterin Merle Homeier (Göttingen) belegte mit 6,42 m den neunten Platz. Mikaelle Assani (Karlsruhe/6,46) und Maryse Luzolo (Königstein/6,28) waren in der Qualifikation ausgeschieden.

Die deutsche Rekordlerin Konstanze Klosterhalfen hat völlig überraschend den Titel über 5000 Meter bei der Leichtathletik-EM in München gewonnen. In 14:34,20 Minuten endete der Triumph-Lauf der 25 Jahre alte Weltmeisterschaftsdritten von 2019 am Donnerstag. „Das ist der schönste Moment in meinem Leben“, sagte Klosterhalfen. Über 10 000 Meter hatte die Leverkusenerin drei Tage zuvor als Vierte Edelmetall verpasst. Es war der erste Doppelstart ihrer Karriere bei einem großen Titelkampf.

Auf den zwölften Platz kam Sara Benfares aus Rehlingen. Die Berlinerin Alina Reh musste aufgeben. Die türkische 10 000-Meter-Europameisterin Yasemin Can wurde Zweite in 14:56,91 Minuten vor der Britin Eilish McColgan (14:59,34).

Zwei deutsche Frauen-Teams stehen bei den Beach-Volleyball-Europameisterschaften in München im Viertelfinale. Als erstem Duo gelang am Donnerstag den Stuttgarterinnen Karla Borger und Julia Sude der Sprung in die Runde der letzten Acht. Die EM-Dritten des Vorjahres schlugen Margherita Bianchin und Claudia Scampoli mit 18:21, 21:14, 15:8. Die beiden Italienerinnen hatten noch am Vormittag in der Zwischenrunde die WM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann aus Hamburg ausgeschaltet.

Auch die deutschen Meisterinnen Chantal Laboureur/Sarah Schulz zogen in die nächste Runde - trotz einer Zwangspause. Ihr Spiel gegen die Schweizerinnen Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré war beim Stand von 18:21, 8:5 wegen eines Gewitters für längere Zeit unterbrochen worden.

Aufgrund einer Unwetterwarnung in München wurde die Leichtathletik-Veranstaltung im Olympiastadion vorerst unterbrochen. Die Zuschauer wurden per Durchsage gebeten, sich unter das Dach des Stadions zu begeben: „Das Gewitter ist örtlich begrenzt und wird nicht ewig andauern. Aber bitte wandern Sie alle unter das Dach und warten Sie auf weitere Anweisungen.“ Schon kurze Zeit später wurde die Warnung aufgehoben und die Zuschauer durften wieder auf ihre Plätze.

Für den Abend sind noch mehrere Medaillen-Entscheidungen geplant. Aus deutscher Sicht sind vor allem die Finals über 5000 Meter und im Weitsprung der Frauen interessant. Dort haben Konstanze Klosterhalfen und Malaika Mihambo gute Chancen auf Edelmetall.

Alexandra Burghardt ist in das Finale über 200 Meter gesprintet. Die 28-jährige aus Burghausen, die bei Olympia in Peking Silber im Zweierbob gewonnen hatte, qualifizierte sich am Donnerstag in 23,05 Sekunden als Sechste für den Endlauf am Freitagabend. Corinna Schwab (Chemnitz) in 23,44 und Jessica-Bianca Wessolly (Mannheim) in 23,47 Sekunden glückte das erwartungsgemäß nicht. Mit persönlicher Bestzeit von 20,33 Sekunden zog der Kölner Joshua Hartmann als Halbfinal-Vierter in das Finale ein.

Deutsche Turner im Teamfinale - Dauser wahrt Titelchance am Barren

Die deutschen Kunstturner haben sich bei den European Championships in München als Siebte im Vorkampf für das Teamfinale am Samstag (14.45 Uhr) qualifiziert. Am Barren wahrte der Olympia-Zweite Lukas Dauser die Chance auf seinen ersten EM-Titel, der Unterhachinger steht am Sonntag (16.15 Uhr) in der Medaillenentscheidung.

Die Goldmedaille im Einzel-Mehrkampf sicherte sich Joe Fraser aus Großbritannien vor den beiden Türken Ahmet Onder und Adem Asil. Dauser kam im Schlussklassement auf den neunten Platz. Zweiter deutscher Gerätefinalist am Sonntag (14.20 (Uhr) ist Nils Dunkel aus Erfurt am Pauschenpferd.

Nils Ehlers und Clemens Wickler haben mit Mühe das frühzeitige Aus bei der Beach-Volleyball-EM in München vermieden. Die beiden Hamburger setzten sich am Donnerstag in der Zwischenrunde nach hartem Kampf gegen die Österreicher Christoph Dressel und Alexander Huber mit 21:17, 19:21, 15:12 durch. Das neuformierte Duo zog über diesen Umweg doch noch ins Achtelfinale ein. Robin Sowa und Lukas Pfretzschner vergaben ihre Chance auf die Runde der letzten 16. Sie verloren gegen die Esten Kusti Nolvak und Mart Tiisaar mit 14:21, 17:21.

Am Münchener Königsplatz steht dieser Tage die Partyzentrale der European Championships. Während die Kletterer mit Hip-Hop und Elektro-Musik die Wände hochgejagt werden, steigt im Sand die große Mallorca-Hit-Feier.

Die deutschen Siebenkämpferinnen haben vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf bei der Leichtathletik-EM in München keine Chance mehr auf eine Medaillen-Überraschung. Sophie Weißenberg stieg am Donnerstag auf dem fünften Platz liegend aus. Die 24-Jährige von Bayer Leverkusen leidet nach Angaben des Deutschen Leichtathletik-Verbandes unter Erkältungs- und Erschöpfungssymptomen.

Carolin Schäfer hat mit 5366 Zählern als Siebte schon 194 Punkte Rückstand auf den Bronze-Rang. Die einstige WM-Zweite und EM-Dritte fiel mit 5,82 Metern im Weitsprung zum Auftakt des zweiten Tages zurück, warf den Speer dann aber immerhin auf 50,18 Meter und schaffte die zweitbeste Weite. Weißenberg sprang am Donnerstag gute 6,35 Meter und schleuderte den Speer auf 46,73 Meter. Sie hatte sich aber schon am Mittwoch angeschlagen gefühlt.

In Führung bleibt Olympiasiegerin und Weltmeisterin Nafissatou Thiam aus Belgien mit 5776 Punkten. Es folgen die Schweizerin Annik Kälin, die starke 6,73 Meter weit sprang, mit 5604 Punkten und Adrianna Sulek aus Polen mit 5560 Zählern. Die nach dem ersten Tag noch drittplatzierte Anouk Vetter aus den Niederlanden stieg bereits nach dem Weitsprung aus.

Rio-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst und Louisa Lippmann haben das Achtelfinale bei der Heim-EM in München verpasst. Das deutsche Beachvolleyball-Duo unterlag den Schweizerinnen Esmee Böbner/Zoe Verge-Depre in der Zwischenrunde mit 0:2 (19:21, 20:22). Auch die WM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann schieden in der ersten K.o.-Phase aus.

Walkenhorst hatte in München dank einer Wildcard ihr erstes internationales Turnier nach ihrem zwischenzeitlichen Karriereende 2019 gespielt. Für ihre Partnerin Lippmann war es die erste Beach-EM gewesen. Die ehemalige Hallen-Nationalspielerin will sich mit Laura Ludwig für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifizieren.

Müller/Tillmann (Hamburg/Düsseldorf) verloren in der Zwischenrunde gegen Margherita Bianchin/Claudia Scampoli mit 1:2 (21:12, 19:21, 15:17). Die Italienerinnen treffen am Abend (18 Uhr) auf Karla Borger und Julia Sude (Düsseldorf).

Neben Borger/Sude hatten zuvor zwei weitere deutsche Frauen-Duos als Gruppenerste den direkten Sprung in das Achtelfinale geschafft. Die deutschen Meisterinnen Chantal Laboureur/Sarah Schulz (Stuttgart/Düsseldorf) spielen dort gegen Böbner/Verge-Depre (19 Uhr). Außerdem kämpfen Sandra Ittlinger/Isabel Schneider (Hamburg) um die Viertelfinal-Teilnahme (20 Uhr)

Die deutschen Stabhochspringer sind geschlossen ins Finale bei den Leichtathletik-Europameisterschaften eingezogen. Mit übersprungenen 5,65 Metern überstanden der WM-Fünfte Oleg Zernikel, der WM-Siebte Bo Kanda Lita Baehre und Torben Blech am Donnerstag in München problemlos die Qualifikation.

Der haushohe schwedische Favorit Armand Duplantis leistete sich zunächst einen Fehlversuch, dann meisterte auch der Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler die 5,65 Meter. Der Hallen-Weltmeister war bereits 2018 in Berlin Europameister geworden. Das Finale steigt an diesem Samstag (20.05/ARD).

Über 3000 Meter Hindernis der Frauen qualifizierten sich Lea Meyer als Siegerin ihres Vorlaufes sowie Elena Burkhard für den Endlauf an diesem Samstag. Die Titelverteidigerin und zweimalige Europameisterin Gesa Krause hatte ihre Teilnahme wegen gesundheitlicher Probleme abgesagt. Carolina Krafzik und Joshua Abuaku liefen über 400 Meter Hürden ins Finale. Aus allen 800-Meter-Vorläufen bei Männern und Frauen kam nur Lokalmatadorin Christina Hering ins Halbfinale.

Im Speerwurf der Frauen schaffte es Annika Marie Fuchs mit 59,90 Metern im letzten Versuch noch in den Endkampf. Titelverteidigerin Christin Hussong fehlt in München aus gesundheitlichen Gründen.

Carolin Schäfer (Frankfurt) und Sophie Weißenberg (Leverkusen) können im Siebenkampf bei der Heim-EM in München auf Top-Platzierungen hoffen - die Medaillen sind aber außer Reichweite. Schäfer, Trainingspartnerin von Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul, liegt nach dem ersten Tag mit 3707 Punkten auf Platz fünf. Weißenberg (3706) geht als Sechste in den zweiten Tag.

Schäfer, WM-Zweite von 2017 und EM-Dritte von Berlin 2018, und auch Weißenberg steuern rund 6300 Punkte an. „Das macht so Bock, hier auf der Bahn zu stehen. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so einen Spaß hatte“, sagte Schäfer im ZDF. Ihr Plan für den zweiten Tag? „Voller Angriff. Mal schauen, was rauskommt“, ergänzte sie später.

Gold scheint wieder einmal für Titelverteidigerin, Weltmeisterin und Olympiasiegerin Nafissatou Thiam reserviert zu sein. Die Belgierin liegt nach vier Disziplinen mit 4063 Punkten souverän in Führung. Vizeweltmeisterin Anouk Vetter (3824/Niederlande) lauert auf Rang drei.

Emma Oosterwegel, Olympia-Dritte von Tokio, ist nach einem Sturz über die Hürden ausgeschieden.

Topfavorit Martinez holt Hürden-Gold nach Tausendstel-Entscheidung

Topfavorit Asier Martinez hat bei der Leichtathletik-EM in München Gold über die 110 m Hürden gewonnen. Der WM-Dritte aus Spanien setzte sich mit 13,14 Sekunden in einer Tausendstelsekunden-Entscheidung vor Titelverteidiger Pascal Martinot-Lagarde (13,14/Frankreich) durch. Just Kwaou-Mathey (13,33) holte Bronze ebenfalls für Frankreich.

Gregor Traber, der Fünfte von Berlin 2018, hatte einen erneuten Einzug ins Finale verpasst. Der Tübinger schied nach 13,72 Sekunden als Vierter in seinem Halbfinale aus.

Stabhochspringerin Stefanidi entthront - Finnin Murto triumphiert

Stabhochspringerin Ekaterini Stefanidi ist in einer hochklassigen EM-Entscheidung entthront worden. Die Griechin, die in München den Titel-Hattrick vor Augen hatte, musste sich am Mittwochabend im Olympiastadion mit übersprungenen 4,75 m der Finnin Wilma Murto geschlagen geben. Die 24-Jährige sprang mit 4,85 m nationalen Rekord und sorgte für eine Überraschung. Bronze ging an die mitfavorisierte Slowenin Tina Sutej (4,75).

Die 32-jährige Stefanidi hatte seit mehreren Jahren die Stabhochsprungszene in Europa dominiert und bei den Europameisterschaften in Berlin 2018 und Amsterdam 2016 jeweils den Titel gewonnen. Bei der WM in Eugene hatte die Olympiasiegerin von 2016 und Weltmeisterin von 2017 als Fünfte das Podest verfehlt.

Die deutschen Springerinnen Jaqueline Otchere (Mannheim), die in Eugene noch den starken zehnten Platz belegt hatte, und Anjuli Knäsche (Leinfelden-Echterdingen) waren in der Qualifikation ausgeschieden.

Bol und Hudson-Smith holen Gold über 400 m

Die Topfavoriten Femke Bol und Matthew Hudson-Smith haben bei der Leichtathletik-EM in München Gold über die 400 m gewonnen. Bol gewann mit europäischer Jahresbestleistung von 49,44 Sekunden als erste Niederländerin EM-Gold über diese Strecke, die 22-Jährige strebt als Vizeweltmeisterin und Europarekordlerin zudem noch den Titel über 400 m Hürden an. Hinter Bol ging Silber an Natalia Kaczmarek (49,94), Dritte wurde Anna Kielbasinska (50,29/beide Polen).

Der WM-Dritte Hudson-Smith (Großbritannien) gewann souverän mit 44,53 Sekunden vor dem Schweizer Ricky Petrucciani (45,03) und seinem Landsmann Alex Haydock-Wilson (45,17). Hudson-Smith machte den vierten EM-Titel in Serie über die Stadionrunde für die Briten klar.

Corinna Schwab (Chemnitz), Alica Schmidt (Berlin) und Patrick Schneider (Wattenscheid) waren im Halbfinale ausgeschieden. Für Manuel Sanders (Dortmund) und Marvin Schlegel (Chemnitz) war schon im Vorlauf Endstation.

Boll wendet Aus dank Aufholjagd ab - Ovtcharov souverän

Rekord-Europameister Timo Boll hat mit einer furiosen Aufholjagd das Aus in der ersten Runde bei der Tischtennis-Europameisterschaft in München verhindert. Der Titelverteidiger bezwang am Mittwoch in seinem Auftaktmatch nach 1:3-Satzrückstand den Polen Samuel Kulczycki noch mit 4:3. Auch Dimitrij Ovtcharov (4:1 gegen den Dänen Martin Buch Andersen) und Patrick Franziska (4:0 gegen den Tschechen Pavel Sirucek) stehen in der zweiten Runde.

Der 41 Jahre alte Boll, der wegen einer Rippenverletzung erst kurz vor dem EM-Beginn zusagen konnte, sah im vierten Satz beim Stand von 3:7 wie der Verlierer aus. Mit drei erfolgreichen Durchgängen in Serie setzte sich der Profi von Borussia Düsseldorf gegen den 20 Jahre alten Polen (Weltranglisten-152.) knapp mit 4:3 durch. Hier geht’s zum ausführlichen Bericht

Der Weltranglisten-Neunte Ovtcharov hatte nach seinen beiden Knöcheloperationen in den vergangenen acht Monaten nur im vierten Satz einige Probleme, entschied die Begegnung dennoch klar für sich.

Franziska, der in den vergangenen Tagen Papa wurde, kam nach einer nicht gerade erholsamen Nacht zu einem souveränen Erfolg über Sirucek weiter. „Auch wenn ich nicht so viel Schlaf zuletzt hatte, ist es ein super Gefühl, mit dem Kleinen zu schmusen“, sagte der 30-Jährige über die Vaterfreuden. In der nächsten Runde wartet der Pole Jakub Dyjas.

Kletterin Meul greift knapp an zweiter Medaille vorbei

Hannah Meul hatte die letzte Kante beinahe überwunden, nur ein kleines Stück noch war es auf dem Weg zum „Gipfel“ dieser 15 Meter hohen Wand auf dem Münchner Königsplatz, und die Kletterin aus Frechen hätte ihre zweite Silbermedaille bei den European Championships packen können. Dann aber bekam sie einen Griff nicht zu fassen - und hing vorzeitig im Seil auf dem Weg nach unten.

Platz vier statt Silber oder Bronze hinter der überragenden, zum dritten Mal mit Gold behängten Olympiasiegerin Janja Garnbret (Slowenien): „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte Meul, „ich habe mir das schon anders vorgestellt“ - sprich: „Ich hätte schon gerne noch eine Medaille mitgenommen. Wenn man mal eine gewonnen hat, dann hat man Feuer gefangen.“

Tatsächlich hatte die 21 Jahre alte Studentin nach ihrer Spezialdisziplin Bouldern auf Rang zwei gelegen - die vier relativ leichten Routen waren aber auch von Lead-Spezialistinnen gut gemeistert worden. So wurde Meul in der zweiten Disziplin von Mia Krampl (Slowenien/180,9) und Weltmeisterin Jessica Pilz (Österreich/180,6) noch vom Silber- und Bronze-Rang verdrängt.

Für eine Medaille hätte Meul an der Lead-Wand bis ganz nach oben klettern müssen, dass es kein zweites Silber für sie gab, konnte Martin Veith, Sportdirektor des Deutschen Alpenvereins (DAV), aber verkraften. „Grundsätzlich sind wir mit dem Auftreten der Gesamtmannschaft zufrieden. Natürlich sind Hannahs Leistungen super, und man kann nur zufrieden sein.“

Meuls Medaille blieb aber auch die einzige in acht Wettbewerben, und so räumte Veith auch gerne ein: „Bei den Jungs sind wir natürlich ein bisschen enttäuscht, dass es keiner ins Kombinationsfinale geschafft hat.“ Alexander Megios und Yannick Flohe verpassten als Neunter und Zehnter der Qualifikationsliste das Achter-Finale knapp. So bleibt das Ziel, es 2024 bei Olympia in Paris besser zu machen.

Gregor Traber (Tübingen) hat einen erneuten Einzug ins EM-Finale über 110 m Hürden verpasst. Der Fünfte von Berlin 2018 schied am Mittwochabend im Münchner Olympiastadion nach 13,72 Sekunden als Vierter in seinem Halbfinale aus. Das Finale (22.22 Uhr/ZDF) findet somit ohne deutsche Beteiligung statt.

Traber hatte sich mit 13,69 Sekunden als erster seines Vorlaufs für das Halbfinale qualifiziert. Von seiner früheren Form ist der heute 29-Jährige aber weit entfernt. Seine Bestzeit steht bei 13,21 Sekunden.

Die Favoriten Asier Martinez (13,25/Spanien) und Sasha Zhoya (13,46) gaben sich keine Blöße. Auch Titelverteidiger Pascal Martinot-Lagarde (13,35/beide Frankreich) kämpft wieder um die Medaillen.

Drei deutsche Beach-Duos im Achtelfinale

Gleich drei deutsche Beachvolleyball-Duos haben bei der Heim-EM in München den direkten Einzug ins Achtelfinale geschafft. Karla Borger und Julia Sude sicherten sich am Mittwoch ebenso wie Chantal Laboureur/Sarah Schulz und Sandra Ittlinger/Isabel Schneider den Sieg in ihrer jeweiligen Gruppe und damit das Ticket für die Runde der besten 16.

Borger/Sude (Düsseldorf), die im vergangenen Jahr EM-Bronze gewonnen hatten, setzten sich gegen die Italienerinnen Valentina Gottardi und Marta Menegatti mit 2:0 (21:19, 21:19) durch. Die deutschen Meisterinnen Laboureur/Schulz (Stuttgart/Düsseldorf) gewannen gegen Tjasa Kotnik/Tajda Lovsin aus Slowenien mit 2:1 (19:21, 23:21, 30:28).

Sandra Ittlinger/Isabel Schneider (Hamburg) sicherten sich die Achtelfinal-Teilnahme mit einem 2:1 (19:21, 21:16, 15:13) gegen die Polinnen Katarzyna Kociolek/Marta Lodej.

Lückenkemper verzichtet auf Staffel-Vorlauf - „Guter Dinge“ fürs Finale

Europameisterin Gina Lückenkemper (Berlin) hat einen Start in der 4x100m-Staffel am Schlusstag der Heim-EM in München offen gelassen. „Ich werde im Staffel-Vorlauf nicht antreten“, kündigte die Sprinterin am Mittwoch im deutschen Teamhotel in München an. Für ein mögliches Finale zwei Tage später am Sonntag sei sie aber „guter Dinge, dass ich wieder auf der Bahn stehen kann“.

Lückenkemper war in einem spektakulären Finale am Dienstagabend kurz nach Zieleinlauf gestürzt und hatte sich mit den eigenen Spikes eine Wunde am linken Bein zugezogen. Diese musste am späten Dienstagabend mit acht Stichen genäht werden.

„Mir geht es mittlerweile den Umständen entsprechend gut. Es war gestern ein sehr, sehr spannender Abend, ich hätte nicht gedacht, dass er im Krankenhaus endet. Ich bin noch nie Krankenwagen gefahren“, schilderte Lückenkemper am Mittwoch lachend.

Ihre Wunde spüre sie „auch heute noch ganz gut. Das linke Knie ist geflickt, das rechte Bein voller Schürfwunden, läuft“, sagte die 25-Jährige. Wenn sie mal einen EM-Titel gewinnt, habe sie „das eigentlich anders feiern“ wollen.

Am Sonntag peilt das Quartett des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) mit Tatjana Pinto (Wattenscheid), Alexandra Burghardt (Burghausen), Lückenkemper (Berlin) und Rebekka Haase (Wetzlar) nach WM-Bronze auch eine EM-Medaille an. Bei den Titelkämpfen in Eugene hatte sich das deutsche Team nur den USA und Jamaika geschlagen geben müssen.

Olympiasiegerin Lisa Brennauer hat im letzten Einzelzeitfahren ihrer Karriere eine Medaille klar verpasst. Bei der Europameisterschaft in München belegte die 34-Jährige im Kampf gegen die Zeit den zwölften Platz. Gold ging an die Schweizerin Titelverteidigerin Marlen Reusser, sie gewann vor Weltmeisterin Ellen van Dijk (Niederlande/+6 Sekunden) und deren Teamkollegin Riejanne Markus (+28 Sekunden).

Die zweite deutsche Starterin und Vize-Europameisterin von 2019, Lisa Klein, fuhr auf Rang 22 (+3:36 Minuten). Die Männer um die deutschen Rad-Profis Max Walscheid und Miguel Heidemann starten ab 17.00 Uhr auf den Rundkurs im Westen von München.

Für Brennauer (+1:58) war es das letzte Einzelzeitfahren ihrer Karriere, zum Abschluss ihrer Laufbahn bestreitet sie am Sonntag das EM-Straßenrennen. Die knapp 130 Kilometer führen die Athletinnen von Landsberg am Lech im Süden von München über den Starnberger See zum Odeonsplatz im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt. Hier geht’s zum ausführlichen Bericht

Krafzik überrascht mit Vorlaufbestzeit – auch Preis im Halbfinale

Sprinterin Carolina Krafzik (Sindelfingen) hat mit einer überzeugenden Vorstellung das EM-Halbfinale über 400 m Hürden erreicht. Die 27-Jährige gewann ihren Vorlauf im Münchner Olympiastadion am Mittwochvormittag und verbesserte ihre persönliche Bestzeit dabei um fast eine halbe Sekunde auf 54,32 Sekunden. Gisele Wender (Berlin/57,09) und Eileen Demes (Neu-Isenburg/57,11) schieden aus.

„Genau das war die Ansage meines Trainers. Ich wollte eine gute Ausgangsposition haben - und für mich selbst wissen, wo ich gerade stehe. Ich bin richtig, richtig froh, dass ich nach der WM noch einmal gut trainieren konnte“, sagte Krafzik, für die in diesem Jahr nun die fünfbeste Zeit in Europa zu Buche steht, im ZDF.

Auch Krafziks Vereinskollege Constantin Preis darf über dieselbe Distanz auf die Teilnahme am Finale hoffen. Der 24-Jährige entschied seinen Vorlauf in der Saisonbestzeit von 49,63 Sekunden für sich. Das Halbfinale findet wie das der Frauen am Donnerstagvormittag statt. Dann greift auch Olympiasieger Karsten Warholm (Norwegen) ins Geschehen ein.

Henrik Janssen (Magdeburg) ist als einziger deutscher Werfer ins EM-Finale im Diskuswurf eingezogen. Der 24-Jährige warf in der Qualifikation am Mittwoch im Münchner Olympiastadion 62,60 m und kämpft am Freitag (20.20 Uhr/ZDF) um die Medaillen mit.

Torben Brandt (Berlin/56,33) hingegen blieb deutlich unter den geforderten 66,00 m und zählte auch nicht zu den zwölf besten Startern. Der slowenische Weltmeister Kristjan Ceh verbuchte mit einem Meisterschaftsrekord (69,06) die Tagesbestweite.

Martin Wierig (Magdeburg), Teamkapitän das Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) in München, hatte seinen Start wegen Knieproblemen abgesagt.

Dreispringerin Neele Eckhardt-Noack (Göttingen) hat eine starke Form bewiesen und sich mit der Tagesbestweite für das EM-Finale qualifiziert. Die EM-Bronzemedaillengewinnerin aus der Halle steigerte ihre persönliche Bestleistung im ersten Durchgang auf 14,53 m und kämpft am Freitag (20.55 Uhr/ZDF) um die Medaillen.

Vize-Europameisterin Kristin Gierisch (Leverkusen/13,59) und Jessie Maduka (Wattenscheid/12,11) verfehlten die geforderten 14,40 m deutlich und zählten auch nicht zu den zwölf besten Springerinnen. Die Ukrainerin Maryna Bech-Romantschuk (14,36), die im Weitsprung zu den ärgsten Konkurrentinnen von Weltmeisterin Malaika Mihambo zählt, steht nach erzielten 14,36 m dagegen in ihrem zweiten Einzelfinale.

Neele Eckhardt-Noack hatte ihre Bestleistung in dieser Saison bereits auf 14,48 m gesteigert. Mit ihrem erneuten persönlichen Rekord fehlen der Sprungspezialistin nur noch acht Zentimeter zu Gierischs deutschem Rekord (14,61). Bei der WM in Eugene war die 30-Jährige mit 13,93 m bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

„Eigene war einfach nicht mein Tag. Das deutsche Publikum und die Stimmung helfen hier sehr viel. Es ist sehr schön, die Weite bei einer internationalen Meisterschaft zu bringen. Jetzt gilt es, diese Leitung am Freitag noch einmal zu bestätigen“, sagte Eckhardt-Noack am ZDF-Mikrofon.

Die deutschen Beachvolleyballerinnen Svenja Müller/Cinja Tillmann haben bei den European Championships den direkten Sprung ins Achtelfinale verpasst. Die WM-Dritten von Rom unterlagen den Spanierinnen Daniela Alvarez Mendoza/Tania Moreno Mateeva in drei Sätzen (14:21, 21:19, 12:15) und belegten damit in der Gruppe A den zweiten Platz.

Ebenfalls in der Zwischenrunde kämpfen Louise Lippmann/Kira Walkenhorst (beide Hamburg/Düsseldorf) um den Einzug ins Achtelfinale. Das deutsche Duo gewann gegen die Litauerinnen Monika Pialikiene/Erika Kliokmanaite in drei Sätzen (21:15, 17:21, 15:12) und belegte damit den dritten Rang in der Gruppe D.

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Siebenkämpferin Carolin Schäfer hat einen sehr guten Start in die Leichtathletik-Europameisterschaften in München hingelegt. Die WM-Zweite von 2017 und EM-Dritte von 2018 lief am Mittwoch über die 100 Meter Hürden 13,39 Sekunden und damit die fünftbeste Zeit. Die zweite deutsche Starterin Sophie Weißenberg kam nach 13,72 Sekunden ins Ziel und belegt nach der ersten Disziplin den geteilten achten Rang.

Schäfer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Auftakt und freute sich im Interview am Stadionmikrofon auch über den EM-Titel von Niklas Kaul. Der einstige Weltmeister hatte sich am Dienstagabend nach einer tollen Aufholjagd noch Gold gesichert. „Was für ein krasser Typ, was für krasser Zehnkampf. Ich freue mich mit ihm und gönne es ihm von Herzen“, sagte Schäfer.

Die 30-Jährige aus Frankfurt hatte für die Weltmeisterschaften im Juli wegen Trainingsrückstandes abgesagt und sich für die EM vorgenommen, unter die besten sechs Athletinnen zu kommen. Die 24-jährige Weißenberg von Bayer Leverkusen war nach drei ungültigen Versuchen im Weitsprung vorzeitig aus dem WM-Siebenkampf in Eugene ausgestiegen.

Lesen Sie hier einen Kommentar, warum die European Championships nicht auf die Leichtathletik angewiesen sind

Kira Walkenhorst und Louisa Lippmann haben nach ihrer Auftaktniederlage gegen die Litauerinnen Monika Pialikiene/Erika Kliokmanaite in drei Sätzen (21:15, 17:21, 15:12) gewonnen und belegen damit den dritten Rang in der Gruppe D. In der Zwischenrunde geht es für das neue Duo nun ums EM-Achtelfinale.

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Die Sportförderung in Deutschland beschäftigt die Sportlerinnen und Sportler auch bei den European Championships. Karla Borger und Alexandra Burghardt haben Lösungsvorschläge für die Zukunft.

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Ohne den deutschen Titelträger Martin Wierig findet die Qualifikation der Diskuswerfer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München statt. Wie der deutsche Verband am Mittwoch kurz vor Beginn des Wettkampfes mitteilte, musste der 35-jährige Magdeburger seinen Start wegen Knieproblemen absagen. Damit sind nur noch Torben Brandt vom SCC Berlin und Henrik Janssen vom SC Magdeburg im Olympiastadion dabei

Gina Lückenkemper feiert mit dem EM-Gold über die 100 Meter den größten Einzelerfolg ihrer Karriere. Doch die Party danach fiel zunächst aus. Sie musste ins Krankenhaus.

Lesen Sie hier, was gesehen war.

Die in München schwer gestürzte italienische Bahnrad-Weltmeisterin Letizia Paternoster ist am Mittwoch in Brescia operiert worden. Sie hatte am Samstag beim EM-Ausscheidungsfahren einen Bruch des rechten Schlüsselbeins sowie eine Gehirnerschütterung erlitten. Die Schlüsselbein-Operation sei „gut verlaufen“, berichtete der italienische Radsportverband Federciclismo.

In der steilen Kurve nach der Zielgeraden war Paternoster am Samstagabend mit mehreren Fahrerinnen zu Fall gekommen. Sanitäter stützten ihren Nacken mit einer Halskrause, sie wurde mehrere Minuten hinter einem Sichtschutz behandelt und dann auf einer Trage von der Holzbahn transportiert. Paternoster war stets bei Bewusstsein, sie konnte sich nach Verbandsangaben aber nicht an den Unfall erinnern.

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo freut sich bei den Heim-Europameisterschaften in München auf einen wettkampffreien Tag zur Erholung. „Einen Tag zusätzlich zu haben, um sich zu regenerieren, ist für mich in meiner Ausgangslage jetzt optimal“, sagte die 28 Jahre alte Leichtathletin von der LG Kurpfalz. Am Donnerstagabend werden im Olympiastadion die Medaillen im Weitsprung vergeben.

Mihambos Start bei den European Championships war zwischenzeitlich fraglich gewesen, weil sie nach ihrer Rückkehr von den erfolgreichen Weltmeisterschaften in den USA mit dem Coronavirus infiziert war. Den EM-Vorkampf am Dienstag gewann sie mit 6,99 Metern souverän und sprang damit sogar weiter als bei ihrem EM-Titel im Jahr 2018.

„Ich bin reaktiv und schnellkräftig. Das ist das, was den Weitsprung ausmacht“, sagte Mihambo und fühlte sich an ihren WM-Sieg aus dem Juli erinnert. Der Anlauf sei ähnlich wie in Eugene, sagte sie. „Das heißt, dass ich genauso viel Druck machen und Geschwindigkeit aufbauen kann. Sieht alles gut aus.“ Bei der WM hatte sie mit 7,12 Metern gewonnen und ihren Titel verteidigt.

„Es geht nicht darum, sieben Meter zu springen“, sagte Mihambo. „Ich versuche, mein Bestes zu geben, Spaß zu haben und die Menschen mitzunehmen.“

Die aktuelle Euphorie um die European Championships in München sieht die Sprecherin des Bündnisses NOlympia, Katharina Schulze, nicht als Legitimation für Olympische Spiele in Deutschland. „Sport ist großartig, deswegen kann ich es verstehen, dass manch einer erneut von einer Olympiabewerbung träumt“, sagte Schulze, die auch Chefin der Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag ist, der Deutschen Presse-Agentur in München. Der Staat sollte sich lieber zuerst um die dauerhafte Instandhaltung der vielen Sportstätten und den Breitensport kümmern, anstatt Olympiaträume zu verfolgen.

„Die Rahmenbedingungen haben sich seit den letzten Bewerbungen nicht verändert: Das IOC (Internationale Olympische Komitee) ist immer noch das gleiche, inklusive Knebelverträge, die die finanziellen Risiken auf die Austragungsorte abwälzen nach dem Motto „Gewinne behalten wir, Verluste tragen die anderen““, betonte Schulze. Zudem betreibe das IOC eine massive Kommerzialisierung der Spiele.

„Das Bündnis NOlympia München hat sich vorsorglich nicht aufgelöst. Falls es zu einer erneuten Bewerbung für Olympische Spiele kommen sollte, braucht es wieder einen Bürger- oder Volksentscheid“, sagte Schulze. Eine Bewerbung und Austragung von Olympischen Spielen bedeute sehr hohe Kosten und beinhaltet massive Eingriffe vor Ort.

Weiter: Die Zeit für Olympische Winterspiele sei in Deutschland auf jeden Fall vorbei. „In Zeiten der fortschreitenden Klimakrise so ein Großevent in unseren Alpen zu veranstalten, ist nicht zeitgemäß.“

Dagegen stünden die European Championships für ein Konzept, welches auf Gigantomanie verzichte, die Wettkämpfe fügten sich gut in die Stadt ein, so Schulze. Im Vergleich zu den Milliardenkosten für die Austragung von Olympischen Spielen seien die 100 Millionen Euro Zuschüsse für nicht durch Ticket-Einnahmen gedeckten Etats wenig. Zudem stünde die Förderung schon seit 2019 fest.

Beachvolleyballerin Karla Borger hat die European Championships für ihren nachhaltigen Charakter gelobt. „Die Nutzung dieser Wettkampfstätten ist der absolute Wahnsinn. Und genau dahin muss es gehen“, sagte die Präsidentin des Vereins Athleten Deutschland am Dienstag nach dem Auftaktsieg mit ihrer Teampartnerin Julia Sude. „Wir können es uns weltweit nicht mehr erlauben, in bestimmten Ländern Stadien hochzuziehen, die dann einmal genutzt werden und klimatisiert werden müssen“, sagte Borger weiter.

Das Münchner Olympiastadion samt -gelände wurde für die Olympischen Spiele 1972 gebaut. Im Rahmen der European Championships finden hier etwa die Leichtathletik-, Turn- und BMX-Freestyle-Wettbewerbe statt. Die Tischtennisspieler nutzen den Audi Dome, in dem sonst die Basketballer des FC Bayern auflaufen. „Das ist der Weg. Wir können nicht Millionen für neue Sportstätten ausgeben, während andere Menschen auf der Welt gerade ganz andere Sorgen haben und wir in vielen Bereichen eine Krise erleben“, sagte Borger.

Der derzeit beste deutsche Speerwerfer Julian Weber hat sich für die Leichtathletik-Europameisterschaften in München eine andere Herangehensweise als zuletzt bei der WM in den USA vorgenommen. In Eugene war der Mainzer nach einer starken Qualifikation dann im Finale nicht über Platz vier hinausgekommen, auch bei Olympia in Tokio war er im Vorjahr Vierter.

„Beim WM-Finale habe ich schnell gemerkt: Das ist heute nicht mein Tag. Ich war auch nervös und habe mir Druck gemacht. Was ich so in der Form gar nicht von mir kannte“, berichtete Weber in einem Interview der Mediengruppe Münchner Merkur/tz (Mittwoch-Ausgabe). Er habe zuvor in der Qualifikation seine Körner möglicherweise schon ein bisschen verschossen, fügte der 27-Jährige hinzu.

„Bei der EM mache ich es einfach andersrum, mit einem nicht so guten Tag ins Finale kommen und dann abliefern. Ich werde es von der Herangehensweise umdrehen“, kündigte Weber an. Die Qualifikation findet an diesem Freitag im Olympiastadion statt, das Finale dann am letzten EM-Tag am Sonntag.

Weber hat sich in diesem Jahr der 90-Meter-Marke angenähert und ist damit die deutsche Nummer eins. Ex-Weltmeister Johannes Vetter fehlt bei der EM verletzt, Rio-Olympiasieger Thomas Röhler war nach langer Zwangspause zuletzt nicht in alter Form. Es sei eine neue Situation, mit der man erst umgehen müsse, sagte Weber: „Das habe ich ja auch bei der WM gespürt, das Druckgefühl ist noch mal auf einem anderen Level.“

Er wolle die gemachten Erfahrungen, positiv umwandeln, um dann bei der EM zu glänzen. „Ich fühle mich gut, die Vorfreude wächst mit jedem Tag. Ich komme wieder in den Modus“, sagte Weber.

Marathon-Europameister Richard Ringer steht einer erneuten deutschen Bewerbung um Olympische Spiele offen gegenüber. Die Diskussionen darum haben rings um die European Championships in München erneut an Fahrt aufgenommen. Seit dem vergangenen Donnerstag werden in der bayerischen Landeshauptstadt Europameisterschaften in neun Sportarten ausgetragen.

„Bei den European Games sieht man ja, wie das Konzept funktioniert, wenn Du nicht ganz so viele Sportarten aufeinander hast. Das ist ein Riesen-Event, das ist supertoll“, sagte Ringer der Deutschen Presse-Agentur, gab aber auch zu bedenken: „Olympische Spiele in der heutigen Zeit, das ist schon echt enorm.“ Man müsse überlegen, warum das kaum einer mache, ergänzte der 33-Jährige.

Mit Blick auf Deutschland verwies Ringer auf veraltete Infrastruktur und darauf, „wenn wir die neu aufbauen könnten, was das für den Sport bedeutet. Und das wird ja genutzt. Das verfällt nicht in Deutschland.“ Deswegen könne er sich sehr gut vorstellen, „dass wir das wirklich brauchen. Das wäre schon ein Ding, weil das ist nicht unnötig.“ Eine mögliche Bewerbung könnte den Sport voranbringen, ergänzte Ringer auch mit Blick auf die Jugend.

Der Deutsche Alpenverein hofft nach dem großen Andrang auf die Kletter-Wettbewerbe in München, dass sich die European Championships dauerhaft im internationalen Sportkalender etablieren. „Wir sind sehr glücklich über dieses Format. Die Sportarten befruchten sich gegenseitig. Weitere Events in diesem Format wären uns willkommen“, sagte DAV-Sportdirektor Martin Veith der Deutschen Presse-Agentur. Die generierte Aufmerksamkeit sei ein Benefit, der allen Sportarten zu Gute komme.

Die Kletter-EM findet im Rahmen der European Championships statt. In neun olympischen Sportarten gibt es 176 Medaillenentscheidungen, rund 4700 Sportler sind dabei. Die erste Auflage dieses Events fand 2018 in Berlin und Glasgow statt. Wo die Championships 2026 ausgetragen werden, ist noch offen. Als Kandidaten gelten Birmingham und Budapest.

5000 Zuschauer hatten in den ersten EM-Tagen in der ausverkauften Arena am Münchner Königsplatz die Kletter-Wettkämpfe begeistert verfolgt. Normalerweise sehen nur wenige Hundert Zuschauer die Weltcups während der Saison.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) möchte Lisa Brennauer nach ihrem Rücktritt gern als Trainerin gewinnen. „Da führen wir natürlich Gespräche. Inwieweit sie dem Radsport erhalten bleibt, wissen wir noch nicht. Aber wir würden es uns wünschen“, sagte BDR-Sportdirektor Patrick Moster. Die 34-Jährige Weltmeisterin in der Einerverfolgung und Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn beendet nach den Straßenrennen der Europameisterschaften in München ihre Karriere.

An diesem Mittwoch bestreitet sie das Zeitfahren auf der Straße, nachdem sie sich bereits am Sonntag mit Silber in der Einerverfolgung von der Bahn verabschiedet hatte. Zuletzt hatte der BDR in Jan van Eijden, Karsten Bergemann und Maximilian Levy für den Kurzzeit-Bereich ehemalige Weltmeister in sein Trainerteam geholt.

Zugleich räumte Moster ein, dass der Verband wenige Anreize bieten könne, dass ehemals erfolgreiche Athleten eine Trainerkarriere einschlagen. „Wenn man das Gesamstsystem sieht, muss man sagen, die Arbeitsbedingungen der Trainer sind, was das finanzielle Umfeld angeht, schlecht. Es ist heute ganz schwierig, einem jungen Sportler klarzumachen, in die Trainerkarriere einzusteigen, wenn er am Wochenende permanent unterwegs ist und einen Verdienst hat, der noch nicht einmal dem eines Schullehrers gleichgestellt ist“, sagte der Sportdirektor.

Sprinterin Gina Lückenkemper (Berlin) hat bei der Heim-EM in München sensationell Gold über 100 m gewonnen. Die 25-Jährige setzte sich im Olympiastadion nach einem packenden Finish in 10,99 Sekunden vor der zeitgleichen Schweizerin Mujinga Kambundji durch. Bronze ging an die Britin Daryll Neita (11,00).

„Ich bin euch so unfassbar dankbar“, rief Lückenkemper den tobenden Fans zu, nach dem Zieleinlauf war sie gestürzt und blutete am Bein: „Ich habe so viel Adrenalin in mir.“ Zuletzt hatte Verena Sailer 2010 in Barcelona Gold über die 100 m für Deutschland gewonnen.

Lückenkemper holte damit die achte Medaille für das deutsche Leichtathletik-Team in München, vor vier Jahren in Berlin hatte sie Silber gewonnen. Titelverteidigerin und Europas Jahresbeste Dina Asher-Smith (Großbritannien) musste verletzungsbedingt aufgeben.

Tatjana Pinto (Wattenscheid) und Rebekka Haase (Wetzlar) waren im Halbfinale ausgeschieden. Zum ausführlichen Bericht.

Zehnkampf-Ass Niklas Kaul hat nach einem sensationellen Endspurt noch die Goldmedaille bei der EM in München gewonnen. Damit feierte der 24-Jährige nach dem WM-Coup von 2019 den zweiten großen Triumph seiner Karriere. Mit 8545 Punkten siegte er am Dienstag vor dem Schweizer Simon Ehammer, der auf 8468 Punkte kam.

Der Mainzer hatte vor den letzten beiden Disziplinen noch auf dem siebten Rang gelegen, schaffte aber mit 76,05 Metern im Speerwurf und einem starken 1500-Meter-Lauf in persönlicher Bestzeit von 4:10,04 Minuten noch die überraschende Wende. Der frühere WM-Dritte Kai Kazmirek von der LG Rhein-Neuwied kam auf Platz acht mit 8151 Punkten.

Kaul hat mit seinem EM-Titelgewinn die Nachfolge von Arthur Abele angetreten, der vor vier Jahren in Berlin triumphiert hatte und bei letzten Zehnkampf seiner Karriere umjubelt wurde. Der 36-jährige Ulmer war im Hürdensprint zunächst wegen eines vermeintlichen Fehlstarts disqualifiziert worden, durfte aber nach einem erfolgreichen Protest weiterkämpfen. Über den 15. und letzten Rang mit 7662 Punkten kam Abele nicht mehr hinaus. Zum ausführlichen Bericht.

Diskuswerferin Kristin Pudenz (Potsdam) hat bei der Heim-EM in München Gold nur um acht Zentimeter verpasst. Die Olympia-Zweite von Tokio musste sich im Olympiastadion trotz neuer Bestleistung von 67,87 m der kroatischen Seriensiegerin Sandra Perkovic geschlagen geben, die auf 67,95 m kam. Claudine Vita (Neubrandenburg) holte mit 65,20 Bronze.

Shanice Craft (Mannheim) rundete als Siebte (62,78) das starke Ergebnis für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ab. Titelverteidigerin Perkovic holte ihren sechsten EM-Titel in Serie.

Für Pudenz bedeutet die Medaille den Höhepunkt einer aufreibenden Saison. Als Olympiazweite war sie mit großen Erwartungen zur WM nach Eugene gereist, konnte dem Druck jedoch nicht standhalten und enttäuschte als Elfte.

Gemeinsam mit ihrem Mentalcoach Marc Uhlmann arbeitete sie den Wettkampf in den USA auf. „Es war Kopfsache“, berichtete Pudenz rückblickend nach ihrer souveränen Qualifikation am Montag: „Ich bin guter Dinge, dass das morgen nicht nochmal eintritt.“ Sie sollte recht behalten.

Marcell Jacobs ist der schnellste Mann Europas. Der Olympiasieger aus Italien gewann bei der EM in München mit Meisterschaftsrekord von 9,95 Sekunden Gold über die 100 m und setzte sich gegen den britischen Titelverteidiger Zharnel Hughes (9,99) durch. Bronze sicherte sich dessen Landsmann Jeremiah Azu (10,13).

Jacobs, der bei der WM in Eugene wegen Muskelproblemen vor dem Halbfinale passen musste, hatte schon im Halbfinale den besten Eindruck gemacht. Der Brite Linford Christie war 1994 der bisher letzte Europäer, der nach seinem Olympiatriumph auch EM-Gold geholt hatte.

Das DLV-Trio Owen Ansah, Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburg) und Julian Wagner (Erfurt) war im Halbfinale ausgeschieden. Zuletzt hatte mit Lucas Jakubczyk (Berlin) 2014 in Zürich ein Deutscher in einem EM-Finale über 100 m gestanden.

Die deutschen Läufer haben bei der EM-Entscheidung über 5000 m nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Während an der Spitze der norwegische Weltmeister Jakob Ingebrigtsen im Münchner Olympiastadion seinen Titel in 13:21,13 Minuten erfolgreich verteidigte, lief Sam Parsons (Frankfurt) als bester deutscher Starter in 13:30,38 Minuten auf den guten sechsten Rang.

„Was für ein Erlebnis, hier in München zu laufen, es war echt krass“, sagte Parsons in der ARD zur beeindruckenden Kulisse vor 40.000 Zuschauern. Der zweite deutsche Starter Davor Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach) belegte in 13:45,63 Minuten den 20. Platz.

Mohamed Mohumed (Dortmund), der einen Tag zuvor im Vorlauf über 1500 m einen Einbruch erlebt hatte und ausgeschieden war, verzichtete aufgrund von gesundheitlichen Problemen auf seinen Start. Eine Nachnominierung war aufgrund der kurzfristigen Absage nicht mehr möglich.

Die letzte deutsche EM-Medaille über 5000 m holte Richard Ringer, der in München überraschend den Marathon gewann, 2016 in Amsterdam mit Bronze.

Die deutschen Bahnrad-Asse haben auch in der letzten Entscheidung der EM in München ihre Klasse unter Beweis gestellt. Die zweimaligen Weltmeister Roger Kluge und Theo Reinhardt gewannen am Dienstagabend Gold im Zweier-Mannschaftsfahren. Nach 50 Kilometern hatte das Duo 101 Punkte auf dem Konto und verwies damit Frankreich (91) und Belgien (58) auf die Plätze.

Für Reinhardt war es nach Silber im Ausscheidungsfahren die zweite Medaille. Kluge, der in München Vierter im Punktefahren geworden war, stand erstmals auf dem Podium.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die 13. Bahn-Medaille bei der Heim-EM. Acht Mal ging der Titel an den deutschen Verband. Zum Artikel.

Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper (Berlin) läuft über 100 m bei der Heim-EM in München erneut um die Medaillen. Die deutsche Meisterin zog mit 11,11 Sekunden als Zweite in ihrem Halbfinale hinter Mitfavoritin Daryll Neita (Großbritannien/10,95) in den Endlauf (22.25 Uhr/ARD) ein.

Lückenkemper lief die drittschnellste Zeit im Halbfinale, ihre Staffelkolleginnen waren dagegen ohne Chance, als eine von zwei Zeitbesten das Finale zu erreichen. Rebekka Haase (Wetzlar/11,52) und Tatjana Pinto (Wattenscheid/11,55) scheiterten mit schwachen Zeiten.

Keine Blöße gaben sich auch die anderen Favoritinnen wie die Titelverteidigerin und Jahresbeste Dina Asher-Smith (Großbritannien/11,15) sowie die starke Schweizerin Mujinga Kambundji (11,05). Lückenkemper ist mit ihren 10,99 Sekunden die Nummer vier in diesem Jahr in Europa.

Die deutschen Hochspringer um Titelverteidiger Mateusz Przybylko haben bei der Heim-EM in München das Finale erreicht. Przybylko, Europameister von Berlin 2018, zählte mit gemeisterten 2,21 m zu den besten zwölf Startern. Ebenfalls im Finale am Donnerstag (20.05 Uhr/ARD) stehen Tobias Potye (München) und Jonas Wagner (Dresden), die ebenfalls 2,21 m übersprangen.

Przybylko zeigte in der Qualifikation starke Nerven: Nach zwei ungültigen Sprüngen überquerte der 30-Jährige die 2,17 m erst im dritten Versuch und verhinderte das vorzeitige Aus. Die folgenden 2,21 m meisterte der Leverkusener im ersten Durchgang.

„Quali ist immer Überleben - im Finale werden die Karten neu gemischt. Ich war zu nervös, ich wollte zu viel und vor Heimpublikum natürlich performen“, berichtete Przybylko, der angesichts der guten Stimmung im Münchner Olympiastadion am Dienstagabend ins Schwärmen geriet: „Mega, es war bombastisch. Ich hoffe, im Finale wird es noch besser.“

2018 hatte Przybylko in einem spektakulären EM-Finale mit 2,35 m Gold geholt, war danach aber bei der WM 2019 in Doha wie auch bei Olympia 2021 in Tokio klar in der Qualifikation gescheitert. Bei der WM in Eugene schaffte der Rheinländer den Einzug ins Finale, mit übersprungenen 2,24 m belegte er in den USA den zwölften Platz.

Lea Sophie Friedrich hat den Siegeszug der deutschen Sprinterinnen bei der Bahnrad-EM fortgesetzt. Die 22 Jahre alte Weltmeisterin gewann am Dienstag Gold im Keirin und sicherte sich nach dem Triumph im Teamsprint ihren zweiten Titel in München. Friedrich verwies Urszula Los aus Polen und Olena Starikowa aus der Ukraine auf die Plätze.

„Kurz vor dem Start ist mir klar geworden, ey, Lea, du musst diesen Titel verteidigen, du musst darum kämpfen“, sagte die alte und neue Europameisterin in der ARD und bekannte: „Ich hätte gerne mit Emma Hinze auf dem Podium gestanden, leider liefs gestern nicht so gut, da war ich schon enttäuscht. Aber mein Ehrgeiz hat mich nicht verlassen.“

Beim Sprintsieg von Emma Hinze am Vortag war Friedrich Vierte geworden. Dreifach-Europameisterin Emma Hinze hatte auf einen Start im Keirin verzichtet.

Friedrich und Hinze (Teamsprint, Zeitfahren, Sprint) teilen sich damit alle Titel in den Kurzzeitdisziplinen. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die elfte Medaille sowie der siebte Sieg auf der 200-m-Bahn in den Münchner Messehallen.

Sprinter Maximilian Dörnbach hat bei der Bahnrad-EM in München seine zweite Medaille gewonnen. Einen Tag nach Bronze im Zeitfahren sicherte sich der 26-Jährige am Dienstag Silber im Keirin. Der zweite deutsche Starter Marc Jurczyk belegte den sechsten Rang. Gold ging an den Franzosen Sebastien Vigier, das Podium komplettierte dessen Landsmann Melvin Landerneau mit Bronze.

„Der Keirin ist immer ganz großer Kampf mit sechs verrückten Sprintern. Am Ende sind's die Beine und der Kopf. Im Keirin gehört auch immer ein gewisses Glück dazu“, sagte Dörnbach.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die zwölfte Medaille auf der 200-m-Bahn in den Münchner Messehallen.

Rio-Olympiasiegerin Kira Walkenhorst hat bei ihrer Rückkehr auf die internationale Beachvolleyball-Bühne eine Niederlage kassiert. Bei den European Championships in München verlor Walkenhorst, die 2019 ihre Karriere zwischenzeitlich beendet hatte, mit Beach-Neuling Louisa Lippmann trotz eines starken erstes Satzes gegen die amtierenden Europameisterinnen aus der Schweiz Nina Brunner und Tanja Hüberli am Ende deutlich mit 0:2 (19:21, 9:21).

„Uns hat einfach die Konstanz gefehlt, die kann aber auch noch nicht da sein gegen so ein Weltklasse-Team“, sagte Walkenhorst und fügte an: „Es überwiegt die Freude, dass wir einen Satz so gut mitspielen konnten.“

Besser erging es am Dienstag den anderen Beach-Duos. Karla Borger und Julia Sude (Düsseldorf), Bronze-Gewinnerinnen der EM im vergangenen Jahr, gewannen ihr erstes Gruppenspiel gegen Iewgenija Baiewa und Tetiana Lasarenko aus der Ukraine souverän mit 2:0 (21:13, 21:14) und stehen damit mindestens in der Zwischenrunde.

Auch Isabel Schneider und Sandra Ittlinger (Hamburg) feierten einen ersten Erfolg. Gegen die Niederländerinnen Emi van Driel und Pleun Ypma gewannen Ittlinger/Schneider ebenfalls mit 2:0 (21:15, 22:20). Das Duo kann sich damit genau wie Borger/Sude mit einem weiteren Sieg am Mittwoch für das Achtelfinale qualifizieren. Walkenhorst/Lippmann benötigen einen Sieg, um noch in die Zwischenrunde einzuziehen.

Bereits am Montagabend hatten die WM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann (Hamburg/Düsseldorf) und die deutschen Meisterinnen Chantal Laboureur und Sarah Schulz (Stuttgart/Düsseldorf) ihre Auftaktpartien gewonnen. Vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV) spielen in München insgesamt neun deutsche Teams um die beiden EM-Kronen.

Nils Ehlers und Clemens Wickler vermieden nach hartem Kampf eine überraschende Niederlage. Das derzeit beste deutsche Männer-Team musste mehrere Matchbälle abwehren, um die starken Dänen Kristoffer Abell und Jacob Stein Brinck mit 18:21, 21:14, 20:18 zu bezwingen. Ehlers und Wickler waren wie Borger/Sude bei ihrem Heimatturnier in Hamburg Dritte geworden. Paul Henning und Sven Winter hatten erwartungsgemäß gegen die polnischen Hamburg-Sieger Michal Bryl/Bratosz Losiak mit 14:21, 15:21 keine Chance.

Leichtathlet Mohamed Mohumed, der den deutschen 5000-Meter-Rekord von Dieter Baumann jagt, hat die Heim-Europameisterschaften in München vorzeitig beendet. Nach seinem ernüchternden Aus im Vorlauf über 1500 Meter verzichtet der 23-Jährige laut Mitteilung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes vom Mittwoch auf einen Start über die 5000 Meter. Als Grund gab der DLV muskuläre Probleme an.

Man müsse sich überlegen, „ob das sinnvoll ist“, hatte Mohumed zuvor bereits gesagt. „Man möchte sich mit der Vorleistung so nicht hinstellen. Ich weiß nicht, ob das gut ist.“

Eine Erklärung, warum er an seine in der ersten Jahreshälfte so starken Leistungen nicht anknüpfen kann, hat der Dortmunder nicht. „Es ist leider alles so, wie es ist. Ich muss das jetzt aufarbeiten“, sagte Mohumed am Montagabend. Alle seine Corona-Tests während der WM in den USA im Juli seien negativ gewesen, möglicherweise habe das Immunsystem aber mit irgendetwas zu tun.

Mohumed ist eines der größten Lauftalente der deutschen Leichtathletik. Dem deutschen Rekord des 5000-Meter-Olympiasiegers von 1992, Dieter Baumann, ist Mohumed bereits nahe gekommen.

Zehnkampf-Titelverteidiger Arthur Abele hat bei der Leichtathletik-EM in München für einen großen emotionalen Moment gesorgt. Nach einem erfolgreichen Protest gegen seine Disqualifikation wegen Fehlstarts über 110 Meter Hürden durfte der 36-jährige Ulmer am Dienstag mit einem Hürdensprint-Solo wieder in den Wettkampf zurückkehren. Frenetisch angefeuert von den mehr als 20.000 Zuschauern kam er in 14,50 Sekunden ins Ziel, reckte die Arme wie ein Sieger in die Höhe und wurde wie ein Held gefeiert.

„Ich bin fix und fertig. Ich bin nervlich total im Arsch“, stammelte Abele auf der Tartanbahn des Olympiastadions überglücklich ins Mikrofon. Nach dem (falschen) Fehlstart-Urteil des Starters hatte er hinter einer Werbetafel viele Tränen vergossen. Das frühzeitige Aus wäre für Abele besonders bitter gewesen, weil er nach der EM seine 20 Jahre lange Karriere beenden will.

Bei einer Überprüfung seiner Disqualifikation war erkannt worden, dass er eine normale Start- und keine Fehlstartbewegung gemacht hatte. Als der Protest zu seinen Gunsten entschieden wurde, hatte er gerade das Diskuswerfen mit 42,38 Meter beendet, an dem er ungeachtet des Ausgangs des Jury-Urteils teilgenommen hatte. Unmittelbar nach seinem Hürdenlauf musste der Routinier schon zum Stabhochsprung eilen.

Auch ohne die Aufregung über das temporäre Aus nach dem Hürdensprint hätte Abele in seinem letzten Zehnkampf nach vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren keine Chance auf eine Top-Platzierung gehabt.

Beim Hindernislauf hat ein Läufer ein großes Herz bewiesen und seinem Konkurrenten nach einem Sturz geholfen, anstatt selbst um das Weiterkommen zu laufen. Das Publikum feierte ihn dafür.

Geher Christopher Linke hat nach vielen vierten und fünften Plätzen endlich eine internationale Medaille gewonnen. Bei der EM-Premiere der 35-km-Distanz ging der Sportsoldat aus Potsdam in der Münchner Innenstadt zu Silber und damit zur vierten deutschen Leichtathletik-Podestplatzierung bei den European Championships.

Gold holte in überlegener Manier der Spanier Miguel Angel Lopez. Der 20-km-Weltmeister von 2015 hatte sich früh vom Feld abgesetzt. Den dritten Rang belegte Matteo Guipponi aus Italien.

Linke war in den vergangenen Jahren schon mehrfach nah dran gewesen an einer internationalen Medaille: Bei der EM 2014 und der WM 2019 wurde er jeweils Vierter, bei Olympia 2016 und 2021 sowie der WM 2017 jeweils Fünfter über 20 km. Seine Vorbereitung auf die Heim-WM war nicht optimal gewesen. Wegen einer Corona-Infektion hatte er auch seinen WM-Start über die neue Distanz vor drei Wochen ein Eugene absagen

Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) greift bei der Heim-EM in München nach ihrem nächsten Titel. Die Olympiasiegerin, die sich vor den Titelkämpfen in Bayern mit Corona infiziert hatte, qualifizierte sich am Dienstag im Olympiastadion mit 6,99 m ohne Mühe für das Finale am Donnerstag (20.58 Uhr/ARD).

Nach ihrer COVID-19-Erkrankung hatte Mihambo erst am Freitag grünes Licht für einen Start in München gegeben. Obwohl die 28-Jährige zehn Tage flach gelegen hatte, habe sie durch Corona „sicherlich nicht so viel Substanz verloren“. Deutschlands „Sportlerin des Jahres“ traut sich nach eigener Aussage auch nach ihrer Erkrankung Sprünge über sieben Meter zu.

Diese Aussage untermauerte sie mit einer starken Leistung in der Qualifikation. Im ersten Durchgang trat Mihambo über, im zweiten Versuch wischte sie mit ihrem Satz knapp an die 7-Meter-Marke dann die letzten Zweifel an ihrem Fitnesszustand beiseite. Die Ausnahmeathletin verschenkte gar noch 16,4 Zentimeter am Brett.

Laufass Konstanze Klosterhalfen hat bei der Heim-EM in München das Podest über 10.000 m verfehlt. Die Leverkusenerin belegte am Montagabend im Olympiastadion in 31:05,21 Minuten den vierten Platz. Gold sicherte sich die Türkin Yasemin Can (30:32,57) vor der Britin Eilish McColgan (30:41,05) und Titelverteidigerin Lonah Chemtai Salpeter aus Israel (30:46,37).

Die 25-jährige Klosterhalfen hatte sich Ende Juni mit dem Coronavirus infiziert und war bei der WM in Eugene entkräftet im Vorlauf über 5000 m ausgeschieden. Vor dem Heimpublikum präsentierte sich die Rheinländerin wieder in besserer Form, konnte beim Antritt der Türkin sieben Runden vor Schluss aber nicht mehr mithalten.

Olympiasiegerin Sifan Hassan (Niederlande) hatte auf einen Start in München verzichtet.

Emma Hinze hat ihren Siegeszug bei der Bahnrad-EM fortgesetzt. Die fünfmalige Weltmeisterin gewann am Montag das spannende Finale in der Königsdiziplin Sprint und feierte nach den Erfolgen im Teamsprint und dem 500-m-Zeitfahren ihren dritten Sieg bei den Titelkämpfen in München.

Hinze setzte sich in 2:1-Läufen gegen die Französin Mathilde Gros durch. Die Entscheidung fiel im Foto-Finish. Dritte wurde Laurine van Riessen aus den Niederlanden, die das Duell um Bronze gegen die zweite deutsche Starterin Lea Sophie Friedrich gewann.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die zehnte Medaille bei der Heim-EM. Sechs Mal ging der EM-Titel an den deutschen Verband.

Die deutschen Kugelstoßerinnen haben die Medaillenränge bei der Heim-EM in München verpasst. Sara Gambetta (Halle/Saale) belegte am Montagabend im Olympiastadion als beste Deutsche mit 18,48 m den guten fünften Platz. Gold sicherte sich die niederländische Topfavoritin Jessica Schilder, die mit 20,24 m eine europäische Jahresbestleistung aufstellte.

Die beiden weiteren deutschen Werferinnen schafften den Sprung in den Endkampf und rundeten das starke Ergebnis für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) ab. Julia Ritter (Wattenscheid) landete auf Platz sechs (18,29), Katharina Maisch (LV Erzgebirge) wurde Achte (18,01).

Bei den Männern verpasste Simon Bayer (Sindelfingen) mit 19,83 m als Elfter den Endkampf. Gold ging an den Kroaten Filip Mihaljevic (21,88) vor Armin Sinancevic (Serbien/21,39) und Halleneuropameister Tomas Stanek aus Tschechien (21,26).

Ex-Weltmeister Niklas Kaul (Mainz) liegt bei der Heim-EM in München im Zehnkampf auf Goldkurs und peilt 8700 Punkte an. Der 24-Jährige erwischte mit persönlicher Bestleistung von 11,16 Sekunden gleich einen starken Start, legte im Weitsprung ordentliche 7,10 m nach und schaffte mit der Kugel 14,90 m. Erst im Hochsprung musste Kaul mit 2,02 m einen ersten Rückschlag hinnehmen, über die 400 m lief er mit 47,87 Sekunden erneut Bestleistung. Mit 4184 Punkten ist Kaul damit zunächst Siebter, er hat aber am zweiten Tag seine Stärken.

Die deutschen Diskuswerferinnen um die Olympiazweite Kristin Pudenz (Potsdam) kämpfen bei der Heim-EM in München um die Medaillen. Sowohl Pudenz (64,25 m) als auch Shanice Craft (Mannheim/62,64 m) und die WM-Fünfte Claudine Vita (Neubrandenburg/63,51 m) zogen ohne Probleme in das Finale am Dienstag (21.02 Uhr/ARD) ein.

Titelverteidigerin und Europas Jahresbeste, Sandra Perkovic, verbuchte mit 65,94 m die beste Weite der Qualifikation, die Kroatin kann ihren sechsten Titel in Serie gewinnen. Mitfavoritin Jorinde van Klinken (Niederlande) verpasste die direkte Quali-Weite von 63,50 m, löste mit 62,18 m aber dennoch das Final-Ticket der besten Zwölf.

Die Franzosen Emmanuel Lebesson/Jianan Yuan haben bei der Tischtennis-EM in München den Mixed-Wettbewerb gewonnen. Im Finale besiegten der frühere Einzel-Europameister und seine chinesischstämmige Partnerin Ovidiu Ionescu/Bernadette Szöcs aus Rumänien 3:1 (8:11, 11:6, 11:5, 11:9) und traten damit die Nachfolge von Dang Qiu/Nina Mittelham (Düsseldorf/Willich) an.

Lebesson/Yuan beendeten durch ihren Erfolg im ersten von fünf Tischtennis-Wettbewerben bei den European Championships eine kurze Erfolgsserie des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) mit zwei Titelgewinnen im Gemischten Doppel nacheinander. Vor dem Gold von Dang/Mittelham 2021 hatten bereits Ruwen Filus/Han Ying (Fulda/Düsseldorf-Tarnobrzeg) 2018 auf dem obersten Podest gestanden. Als zweites DTTB-Mixed in München waren Benedikt Duda/Sabine Winter (Bergneustadt/Schwabhausen) ebenfalls schon im Achtelfinale ausgeschieden.

Bronze ging an die Österreicher Robert Gardos/Sofia Polcanova und das slowakische Duo Lubomir Pistej/Barbora Balazova. Die beiden Paare hatten in der Runde der besten 16 die deutschen Kombinationen aus dem Turnier geworfen.

Erneut hat ein schwerer Sturz für einen Schockmoment bei der Bahnrad-EM in München gesorgt. Im Punktefahren des Omnium-Wettkampfs der Frauen kamen am Montagabend 36 Runden vor dem Ende mehrere Fahrerinnen zu Fall. Besonders schwer erwischte es die Griechin Argiro Milaki und Ganna Solovej aus der Ukraine.

Beide Athletinnen wurden rund 30 Minuten hinter einem Sichtschutz behandelt. Milakis Nacken wurde mit einer Halskrause gestützt, mindestens eine Fahrerin erhielt eine Infusion. Mehrere Sanitäter kümmerten sich um die Sturzopfer und transportierten sie nach langer Erstversorgung auf einer Trage aus der Halle. Über den genauen Gesundheitszustand war zunächst nichts bekannt. Die deutsche Starterin Lea Lin Teutenberg blieb von dem Crash verschont.

Bereits am Samstag war die italienische Weltmeisterin Letizia Paternoster in derselben steilen Kurve nach der Zielgeraden gestürzt. Die 23-Jährige erlitt einen Bruch des rechten Schlüsselbeins sowie eine Gehirnerschütterung.

Die deutschen Bahnrad-Asse haben bei der EM in München die nächste Medaille gewonnen. Maximilian Dörnbach raste am Montag im 1000-m-Zeitfahren in 1:00,225 Minuten zu Bronze und bescherte dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bereits die neunte Bahn-Medaille der Titelkämpfe.

Den Titel sicherte Melvin Landerneau aus Frankreich (59,975 Sekunden), Silber ging an den Italiener Matteo Bianchi (1:00,089). Der zweite deutsche Starter Marc Jurczyk (1:00,879) belegte den sechsten Rang.

Die WM-Dritten Svenja Müller und Cinja Tillmann haben ihr Auftaktspiel bei der Beach-Volleyball-EM in München gewonnen. In der Gruppe A setzten sich die beiden Hamburgerinnen am Montag gegen die französischen Meisterinnen Aline Chamereau und Clemence Vieira sicher mit 21:14, 21:15 durch.

Die 21-jährige Svenja Müller und die zehn Jahre ältere Tillmann waren nach der erfolgreichen WM im Juni in Rom durch eine Corona-Infektion in der Vorbereitung gestört worden. Beim Elite-16-Turnier der Beach-Pro-Tour in der vergangenen Woche in Hamburg waren sie gegen starke Gegnerinnen in der Gruppenphase knapp ausgeschieden.

Tillmann hatte bereits vor zwei Jahren mit ihrer damaligen Partnerin Kim Behrens EM-Silber geholt. Mit Müller bestreitet sie in diesem Jahr ihre erste gemeinsame Saison.

Richard Ringer (Rehlingen) hat bei den European Championships in München überraschend Gold im Marathon gewonnen. Der 33-Jährige triumphierte mit einem sagenhaften Endspurt in 2:10:21 Stunden vor Maru Teferi aus Israel. Bronze ging an dessen Landsmann Gashau Ayale.

Der deutsche Rekordhalter Amanal Petros (Wattenscheid), der auf der langen Zielgeraden auf Silberkurs lag, musste sich mit Platz vier begnügen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme hatte der 27-Jährige seit Anfang April kein Rennen mehr bestritten. In der Team-Wertung gab es für Deutschland Silber hinter Israel.

Die letzte deutsche Medaille im Marathon lag lange zurück: 1986 hatte Herbert Steffny in Stuttgart Bronze geholt.

Mehr als eine halbe Million Menschen kommt in den ersten vier Tagen zu den European Championships. Die Europameisterschaften in neun Sportarten begeistern mit ihrem Programm. Die Organisatoren sind von der Resonanz überwältigt. Wo sie Verbesserungspotenzial sehen und was sie überrascht hat.

Wie Beachvolleyball wieder für positive Schlagzeilen sorgen will

Der deutsche Beachvolleyball-Verband gibt seit Jahren kein gutes Bild ab. Vor der EM in München sorgte eine Wildcard für das Duo Walkenhorst/Lippmann für Diskussionen. Karla Borger sieht großen Verbesserungsbedarf in der Organisation.

Gold für Deutschland im Marathon-Team

Die deutschen Marathon-Läuferinnen haben bei der EM in München die Goldmedaille im Teamwettbewerb gewonnen. Bei den ersten Leichtathletik-Entscheidungen im Rahmen der European Championships setzten sich Miriam Dattke (Regensburg/Rang 4), Domenika Mayer (Regensburg/Rang 6) und Deborah Schöneborn (Berlin/Rang 10) durch. Den EM-Titel im Einzelrennen sicherte sich die Polin Aleksandra Lisowska.

„Die letzten Meter waren extrem schmerzhaft. Ich habe aber gehört, wie die Leute uns anfeuern und wollten, dass wir die Medaille holen“, beschrieb Dattke die Atmosphäre und Emotionen auf dem Weg zum Titel. Der nur hauchdünn verpassten Einzelmedaille trauerte die Bayerin überhaupt nicht nach: „Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat hinten raus nicht geklappt. Für mich ist der vierte Platz ein Traum, damit habe ich nie gerechnet.“

In 2:28:52 Stunden fehlte Dattke in einem Fotofinish um Bronze mit der Niederländerin Nienke Brinkmann nur ein Wimpernschlag zum Podestplatz. Lisowska (2:28:36 Stunden) und die zweitplatzierte Kroatin Matea Parlov Kostro (2:28:42) waren auch nur wenige Sekunden schneller. Mayer war 29 Sekunden und Schöneborn 2:44 Minuten langsamer als die schnellste Deutsche.

Die Team-Entscheidung war in der bayerischen Landeshauptstadt erstmals in eine Europameisterschaft integriert. Die besten drei Starterinnen pro Nation gingen in die Wertung ein, das Trio mit Dattke, Mayer, Schöneborn bescherte dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) das erhoffte Erfolgserlebnis zum Auftakt in die Heim-EM.

Im Vorfeld des Rennens hatte es Sorgen und Diskussionen über ein mögliches Hitze-Rennen gegeben. Weil zunächst Temperaturen über 30 Grad zu befürchten waren, hatten zahlreiche Läuferinnen und Läufer eine Verlegung der Startzeit in die frühen Morgenstunden gefordert. Dem Wunsch kamen die Veranstalter am vergangenen Freitag mit Verweis auf die kurzfristigen Prognosen nicht nach.

Tatsächlich herrschten zum Rennstart der Frauen um 10.30 Uhr am Montagvormittag 21 Grad Außentemperatur. Der Himmel über München, wo vier Runden durch das Stadtzentrum absolviert werden mussten, war bewölkt. Allerdings herrschten schwüle Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit, was das Rennen für die Athletinnen erschwerte.

Radprofi Ackermann bei Sturz nicht ernsthaft verletzt

Radprofi Pascal Ackermann muss keine längere Rennpause befürchten. Bei seinem Sturz im EM-Straßenrennen in München hat sich der 28 Jahre alte Pfälzer lediglich leichte Verletzungen an der Hand zugezogen. „Nach einem unerwarteten Ende meines gestrigen Rennens @munich2022 kann ich einfach sagen, dass ich Glück hatte... Ich habe ein paar Stiche an meinem Finger bekommen“, schrieb Ackermann am Montag auf Instagram und postete dazu ein Foto seiner verbundenen linken Hand mit Daumen nach oben.

Der als deutsche Medaillenhoffnung ins Rennen gegangene Profi vom UAE Team Emirates war rund 45 Kilometer vor dem Ziel gestürzt und mit dem Kopf mit voller Wucht in ein Absperrgitter geknallt. Phil Bauhaus musste sich als bester Deutscher letztlich mit Platz 16 zufrieden geben.

Ein Start Ackermanns bei der am Freitag im niederländischen Utrecht beginnenden 77. Spanien-Rundfahrt scheint somit nicht gefährdet.

Zehnkampf-Weltmeister Mayer muss verletzt aufgeben - Kaul startet stark

Ex-Weltmeister Niklas Kaul (Mainz) hat einen starken Start in den Zehnkampf bei der Heim-EM in München erwischt und liegt derzeit auf Goldkurs. Der 24-Jährige lief mit 11,16 Sekunden persönliche Bestzeit über 100 m, legte im Weitsprung ordentliche 7,10 m nach und schaffte mit der Kugel 14,90 m. Mit 2447 Punkten ist Kaul damit zunächst nur Elfter, er hat aber am zweiten Tag seine Stärken und liegt auf einem 8700-Punkte-Kurs.

Nach dem verletzungsbedingten Aus von Weltrekordler und Weltmeister Kevin Mayer (Frankreich) gilt Kaul nun als Favorit. Mayer musste mit Muskelbeschwerden nach den 100 m aufgeben. „Wir sehen uns nächstes Jahr“, sagte Mayer. Bereits vor vier Jahren in Berlin verpasste er den sicher geglaubten Titel wegen drei ungültigen Versuchen im Weitsprung.

Klar in Führung liegt mit 2845 Punkten derzeit der Schweizer Simon Ehammer, der in den ersten drei Disziplinen stets ein bisschen unter seinen Möglichkeiten blieb. Titelverteidiger Arthur Abele, der in München seine Karriere beendet, rangiert auf Platz 16 (2417 Punkte), Kai Kazmirek ist Zwölfter (2435) und Tim Nowak liegt auf Platz 19 (2302).

Nur Mayer lag in der Meldeliste vor Kaul, der bei der WM in Eugene vor drei Wochen mit 8434 Punkten Sechster geworden war. „Das war die Generalprobe, die lief so lala“, sagte Kaul im Vorfeld: „Eine EM-Medaille habe ich noch nicht.“

Alle deutschen Kugelstoßer stehen im Finale

Alle deutschen Kugelstoßer haben bei der Heim-EM in München den Einzug ins Finale am Abend (ab 20.38 Uhr/ZDF) geschafft. Bei den Frauen überstanden Katharina Maisch (18,65 m/LV Erzgebirge), Sara Gambetta (18,53/Halle/Saale) und Julia Ritter (17,80/Wattenscheid) relativ souverän die Qualifikation am Vormittag im Olympiastadion. Bei den Männern zitterte sich Simon Bayer (Sindelfingen) mit seinen 19,91 m als Zwölfter und damit Letzter ins Finale.

„Ich bin froh, dass es jetzt so geklappt hat und freue mich auf heute Abend“, sagte Gambetta: „Im Finale fällt dann so diese erste Anspannung ab und da heißt es dann einfach nur Gas geben und Feuer frei.“

Otchere und Knäsche verpassen Finale im Stabhochsprung

Jaqueline Otchere (Mannheim) und Anjuli Knäsche (Leinfelden-Echterdingen) haben bei der Heim-EM in München das Finale im Stabhochsprung (Mittwoch, 20.00 Uhr) verpasst. Otchere, die bei der WM in Eugene vor drei Wochen noch starke Zehnte geworden war, schied am Montag in der Qualifikation mit nur 4,10 m aus. Knäsche reichten 4,40 m nicht für das Finale, da sie die Höhe erst im zweiten Versuch schaffte.

Ekaterini Stefanidi (Griechenland), Olympiasiegerin von 2016 und Weltmeisterin von 2017, kann hingegen ihren Titel-Hattrick ins Visier nehmen. Die starke Slowenin Tina Sutej gab sich mit 4,50 m ebenfalls keine Blöße.

Keine Chance auf das Finale hatten auch die Weitspringer Fabian Heinle (7,64 m/Stuttgart) und Maximilian Entholzner (5,63/Passau).

Silber für Bahnradfahrer Reinhardt im Ausscheidungsfahren

Theo Reinhardt hat bei der Bahnrad-EM in München für eine weitere deutsche Medaille gesorgt. Im Ausscheidungsfahren sicherte sich der Berliner am Sonntagabend die Silbermedaille. Reinhardt, der das Rennen lange anführte, musste sich nur Weltmeister Elia Viviani geschlagen geben.

Der Italiener belohnte sich für eine Mammutprogramm: Viviani hatte am Nachmittag bereits das über 200 km lange Straßenrennen bestritten und war dabei starker Siebter geworden. Bronze auf der Bahn ging an den Belgier Jules Hesters.

Die deutsche Team-Staffel um Laura Lindemann hat bei der Triathlon-EM in München die Silbermedaille im Mixed-Wettbewerb gewonnen. Nach jeweils 300 Meter Schwimmen, 7,2 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen im Münchner Olympiapark mussten sich Valentin Wernz (Tuttlingen), Nina Eim (Potsdam), Simon Henseleit (Schongau) und Lindemann (Potsdam) lediglich Frankreich geschlagen geben. Die Schweiz wurde Dritter.

Damit beendete die Deutsche Triathlon Union (DTU) die Titelkämpfe in der bayrischen Landeshauptstadt mit zwei Medaillen. Am Freitag hatte Lindemann mit Silber für einen erfolgreichen Auftakt gesorgt. Bei den Männern fuhr Jonas Schomburg (Hannover) am Samstag als Siebter das beste DTU-Ergebnis ein.

Nach Silber für Sportkletterin Hannah Meul im Bouldern haben die deutschen Männer bei den European Championships eine weitere deutsche Medaille knapp verpasst. Im Lead-Wettbewerb belegten Alexander Megos (29) und Geburtstagskind und Kombinations-Weltmeister Yannick Flohe (23) die Plätze fünf (30+) und sechs (29+).

Gold holte sich im Finale der besten acht Teilnehmer der mehrmalige Weltmeister Adam Ondra aus Tschechien (37+) aufgrund der weniger benötigten Zeit vor Vizeweltmeister Luka Potocar aus Slowenien (37+). Dritter wurde Olympiasieger Alberto Gines Lopes aus Spanien (35+).

Bahnrad-Sprinterin Emma Hinze steuert bei der Heim-EM in München auf die nächste Medaille zu. Die Weltmeisterin zog am Sonntag ohne Mühe ins Halbfinale am Montag (ab 15.45 Uhr/ZDF/ZDF-Mediathek) ein. In diesem steht auch Lea Sophie Friedrich. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat damit eine weitere Medaille sicher.

Hinze setzte sich im Viertelfinale souverän mit 2:0-Läufen gegen die Britin Sophie Capewell durch. Vize-Weltmeisterin Friedrich gab sich beim 2:0 gegen Alexandra Lochwinjuk aus der Ukraine keine Blöße.

Hannah Meul hat bei den European Championships mit einer umjubelten Leistung die erste Medaille für die ambitionierten deutschen Sportkletterer gewonnen. Im Finale des Boulder-Wettbewerbs belegte die 21 Jahre alte Studentin aus Frechen den zweiten Rang. Es war die erste Podestplatzierung bei einem Großevent für eine Athletin des Deutschen Alpenvereins (DAV) seit dem EM-Sieg von Juliane Wurm 2015 – ebenfalls im Bouldern.

Eine Klasse für sich war auf dem mit 5000 Zuschauern ausverkauften Gelände auf dem Münchner Königsplatz erneut die Slowenin Janja Garbret. Die Olympiasiegerin von Tokio hatte am Vortag bereits den Lead-Wettbewerb gewonnen. Dritte wurde Oriane Bertone, Jugend-Welt- und Europameisterin von 2019.

Kunstturnerin Emma Malewski hat sich bei den European Championships in München am Schwebebalken überraschend die Goldmedaille gesichert. Die Chemnitzerin verwies Favoritin Ondine Achampong aus Großbritannien auf den zweiten Platz.

Nach einem Fehler beim Aufgang und einer Zeitüberschreitung musste sich Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz (ebenfalls Chemnitz) mit dem fünften Platz zufrieden sein.

Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz hat am Stufenbarren bei den European Championships in München die EM-Goldmedaille gewonnen. Die Stuttgarterin siegte vor Alice D'Amato aus Italien und der Französin Lorette Chappy. In ihrem allerletzten Wettkampf kam Seitz' Vereinskollegin Kim Bui auf den fünften Platz und wurde ebenfalls vom Publikum gefeiert.

„Ich bin seit 2009 dabei und hatte so viele vierte, fünfte und sechste Plätze. Jetzt fühlt sich das alles überwältigend an“, sagte die 28-Jährige am ARD-Mikrofon. Bui verabschiedete sich mit Tränen und einer tiefen Verbeugung von den Zuschauern: „Meine Übung war Konzentration pur, danach war alles wunderschön.“

Das 16 Jahre alte Tischtennis-Talent Annett Kaufmann hat sein Auftaktspiel bei den European Championships in München gewonnen. Die Spielerin vom SV Böblingen bezwang am Sonntag im ersten Gruppenspiel die Estin Airi Avameri in 3:1 Sätzen. Kaufmann trifft am Montag (12.25 Uhr) im zweiten Match auf die Griechin Elisavet Terpou. Die Weltranglisten-122. ist die größte deutsche Nachwuchshoffnung. Sie wurde bereits U19- und U21-Europameisterin im Einzel.

Jens Zemke, Sportlicher Leiter des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), hat die Organisatoren des EM-Straßenrennens in München für einen Aussetzer beim für die Kommunikation wichtigen „Tourfunk“ in der Anfangsphase des Rennens kritisiert.

„Wenn wir Radrennen in Italien fahren, haben wir Funkgeräte, ich glaube, damit waren die Sportlichen Leiter von Fausto Coppi in den 60ern unterwegs“, sagte Zemke, „die funktionieren aber. Das ist dann schon ein bisschen peinlich, dass wir in Deutschland - einem High-Tech-Land – nicht in der Lage sind, ein paar gescheite Funkgeräte zu installieren.“

Zemke beschrieb die Folgen des zwischenzeitlichen Technik-Ausfalls: „Zwei Stunden standen links und rechts Rennfahrer, die Defekte hatten und für die Autos nicht gerufen wurden.“ Das sei kompliziert: „Manche halten an, um ihre Notdurft zu verrichten. Der nächste hält an und hat einen Platten und die Autos fahren vorbei. Das habe ich so noch nicht erlebt.“

Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler hat nach den Europameisterschaften in München die sportliche Führung im Deutschen Ruderverband mit harten Worten attackiert. „Wenn man nach meiner Kritik an der Professionalität im Leistungsrudersport einfach sagt, dass man nicht weiß, worüber man spricht, dann ist das auch so ein Indiz dafür, dass einerseits der deutsche Sportdirektor vom Sport wirklich wenig Ahnung hat, und zweitens unsere beiden Leitungspositionen im Rudersport eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, was bei unseren Stützpunkten abgeht“, sagte Zeidler nach seinem vierten Platz im Einer am Sonntag bei den European Championships in München.

Bei der schwer enttäuschenden EM hatte der Deutsche Ruderverband in den olympischen Bootsklassen nur Bronze durch Alexandra Föster im Einer gewonnen. Schon vor den Titelkämpfen hatte Zeidler Kritik geübt. „Wir haben aber auch im Deutschen Ruderverband niemanden, der diese Ahnung hat vom Leistungssport. Es wird Zeit, dass da jetzt Verantwortung übernommen wird“, hatte er gesagt. Bundestrainerin Brigitte Bielig hält die harsche Kritik für überzogen.

„In Teilen hat er recht, aber insbesondere den Vorwurf der Unprofessionalität halte ich für viel zu hart. Mit seiner Art der Kritik macht er uns als Verband das Leben nicht leichter“, hatte sie gesagt. In Oberschleißheim kündigte sie am Sonntag „individuelle Gespräche“ mit Zeidler an. „Ich denke, wir werden uns auf einem guten Weg wieder finden“, sagte sie - bevor Zeidler seine neue Kritik äußerte.

Zeidler machte ein Kommunikationsproblem aus. Wenn man mit den Athleten nicht rede, baue man auch keine Beziehung zu diesen auf. „Ich habe die Wahrheit gesagt. Ich muss sagen, die Reaktion von unserer Bundestrainerin und unserem Sportdirektor, einfach gegen sämtliche Argumente von mir Nein zu sagen, ist halt einfach kein Umgang mit Kritik, die ich geäußert habe“, sagte er.

Die Gerätefinals der Turnerinnen bei den Europameisterschaften in München sind nach einem Sturz der Bulgarin Walentina Georgiewa unterbrochen worden. Die 16-Jährige war am Sonntag bei ihrem ersten Sprung unglücklich aufgekommen. Sie wurde hinter einem Sichtschutz lange medizinisch behandelt und anschließend am Tropf auf einer Trage aus der Olympiahalle gebracht. Über Art und Schwere der Verletzung war zunächst nichts bekannt.

Dem Augenschein nach erlitt sie eine Knieverletzung. Auf Fotos ist zu sehen, wie die Bulgarin bei der Landung mit dem linken Knie nach innen wegknickt. Anschließend lag sie auf der Matte und hielt sich mit beiden Händen das Gelenk.

Zuvor war bereits Mehrkampf-Europameisterin Asia D'Amato bei ihrem zweiten Sprung mit dem Fuß umgeknickt und musste vom Podium getragen werden. Die 19-jährige Italienerin wurde von der medizinischen Abteilung ihres Verbandes im Innenraum behandelt. Auch bei ihr war zunächst nicht bekannt, welche Verletzung sie erlitten hat.

Die Italienerin wurde mit 13,716 Punkten als Durchschnittsnote für ihre zwei Sprünge Zweite hinter der Ungarin Zsofia Kovacs (13,933) und vor der Französin Aline Friess (13,599).

Deutschlands Top-Kletterer Yannick Flohé hat die Routen-Auswahl in der Boulder-Disziplin bei den Europameisterschaften heftig kritisiert. „Das war ein einziger Haufen Scheiße“, sagte der 23 Jahre alte Essener am Sonntag in München. Europas bester Boulderer war am Vortag in seiner Paradedisziplin überraschend im Halbfinale gescheitert. „Ich hab das Finale gesehen und dachte: „Gut, dass ich nicht dabei war““, berichtete der DAV-Athlet, der die Griffabfolge als zu schwierig und teilweise „nicht wettkampftauglich“ empfand.

Im Halbfinale mussten die 20 Kletterer insgesamt vier Routen durchsteigen. Ziel ist es jeweils, bis zum sogenannten Top, dem höchsten Griff an der 4,5 Meter hohen Wand, zu kommen. „Eine Strecke hätte man komplett rausschrauben können, weil die keiner getopt hat“, meinte Flohé. Auch im Finale gab es eine Strecke, bei der die Athleten nicht einmal zum leichteren Zonengriff in der Mitte der Route kamen. „Die gesamte Boulder-Runde war einfach zu schwer geschraubt“, sagte auch Kletterer Alexander Megos.

Radprofi Phil Bauhaus hat beim EM-Straßenrennen das Podest deutlich verpasst. Der 28-Jährige aus Bocholt spielte nach 207,8 km von Murnau am Staffelsee nach München im Massensprint keine Rolle und wurde 16. Den Sieg sicherte sich am Sonntag am Odeonsplatz der niederländische Topfavorit Fabio Jakobsen vor Arnaud Demare (Frankreich) und dem Belgier Tim Merlier. Pascal Ackermann (Kandel), der zweite deutsche Sprinter, schied nach einem Sturz 45 km vor dem Ziel aus.

Das Peloton hatte 27 Kilometer vor dem Ziel in München, wo vor Zehntausenden Zuschauern am Straßenrand fünfmal ein Rundkurs absolviert werden musste, die zweiköpfige Ausreißergruppe mit dem Österreicher Lukas Pöstlberger und Silvan Dillier aus der Schweiz gestellt. Das Duo hatte sich unmittelbar nach dem Start vom 142-köpfigen Fahrerfeld gelöst.

Sieger Jakobsen beendete die italienische Siegesserie bei den erst seit 2016 ausgefahrenen Europameisterschaften im Straßenrennen. Italien hatte die vergangenen vier Jahre triumphiert, Titelverteidiger Sonny Colbrelli war nach seinem lebensbedrohlichen Zusammenbruch im März bei der Katalonien-Rundfahrt nicht am Start. Einen deutschen Europameister gab es in der jungen EM-Geschichte bislang nicht.

Alexandra Föster hat bei der Ruder-EM in München die Bronzemedaille im Einer gewonnen. Die 20-Jährige, die vor fünf Wochen mit ihrem Sieg beim Weltcup-Finale in Luzern die Fachwelt verblüfft und wenig später die U23-WM gewonnen hatte, sorgte damit am Sonntag für die erste deutsche Ruder-Medaille bei den European Championships in einer olympischen Bootsklasse. Die Sportlerin aus Meschede sicherte sich auf den letzten Metern beim Sieg der Niederländerin Karolien Florijn vor der Griechin Evangelia Anastasiadou mit einem packenden Finish hauchdünn noch einen Podestplatz.

Weltmeister Oliver Zeidler hat der hohen Erwartungshaltung bei der Heim-EM in München nicht standgehalten und eine Medaille verpasst. Im Einer-Finale auf der Regattastrecke in Oberschleißheim kam der Titelverteidiger nicht über den vierten Platz hinaus. Gold ging an den Niederländer Melvin Twellaar vor Stefanos Ntouskous aus Griechenland und Kristian Vasilev aus Bulgarien.

Der als Topfavorit gestartete Zeidler lag bis kurz vor dem Ziel noch in Führung, wurde dann jedoch noch von drei Konkurrenten überholt. Damit verpasste es der gebürtige Dachauer, 50 Jahre nach seinem Großvater Hans-Johann Färber, der bei den olympischen Spielen 1972 triumphiert hatte, ebenfalls Gold auf der Regattastrecke zu holen.

Die Bahnrad-EM in München wurde am Samstag von einem heftigen Sturz überschattet. In den vergangenen Tagen gab es bereits Kritik an der Bahn. Nun wehrt sich der Bahn-Bauer.

Die italienische Bahnrad-Weltmeisterin Letizia Paternoster hat sich bei ihrem schweren Sturz im EM-Ausscheidungsfahren in München einen Bruch des rechten Schlüsselbeins sowie eine Gehirnerschütterung zugezogen. Das teilte der italienische Verband mit. Die 23-Jährige verbrachte die Nacht im Krankenhaus.

In der steilen Kurve nach der Zielgeraden war Paternoster am Samstagabend mit mehreren Fahrerinnen zu Fall gekommen. Sanitäter stützten ihren Nacken mit einer Halskrause, sie wurde mehrere Minuten hinter einem Sichtschutz behandelt und dann auf einer Trage von der Holzbahn transportiert. Paternoster war dabei stets bei Bewusstsein, konnte sich nach Verbandsangaben aber nicht an den Unfall erinnern. Die deutsche Starterin Lea Lin Teutenberg blieb von dem Crash verschont.

Die Verkürzung der Rundenlänge auf der EM-Bahn in München von den üblichen 250 Metern auf 200 Meter war für die zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel nicht ursächlich für den Unfall. „Der Sturz hätte auf jeder anderen Bahn genauso ausgesehen, er war nicht charakteristisch für diese Bahn“, sagte Vogel: „Er war charakteristisch für so ein Ausscheidungsfahren.“ Zugleich lobte sie die Organisatoren: „Man sieht, wie schnell sie reagiert haben und da waren.“

Vogel hatte im Vorfeld ihre Skepsis über das Münchner Holzoval zum Ausdruck gebracht und Stürze in Disziplinen wie dem Zweiermannschaftsfahren oder dem Keirin befürchtet.

Bahnrad-Youngster Nicolas Heinrich hat bei den Europameisterschaften in München einen Coup gefeiert und Gold in der Einerverfolgung gewonnen. Der 20-Jährige aus Zwickau gewann am Samstagabend das Finale um Gold gegen den Italiener Davide Plebani. Heinrich, zuvor bereits Europameister in den Nachwuchsklassen, beendete sein Rennen in 4:09,320 Minuten. Der Vorsprung auf Plebani betrug 3,604 Sekunden.

Bronze ging an Manlio Moro aus Italien. Der zweite deutsche Starter Tobias Buck-Gramcko hatte als Achter der Qualifikation die Medaillenrennen verpasst.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es bereits die sechste Medaille auf der Bahn bei der Heim-EM (5 Gold, 1 Silber).

Moritz Malcharek hat dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine weitere Medaille auf der Bahn beschert. Zum Abschluss des zweiten Wettkampftages gewann der 25-Jährige am Samstagabend überraschend Silber im nicht-olympischen Scratch. Gold sicherte sich Iuri Leitao aus Portugal. Bronze ging an den Polen Bartosz Rudyk.

Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es bereits die siebte Medaille auf der Bahn bei der Heim-EM (5 Gold, 2 Silber).

Emma Hinze hat bei den Europameisterschaften in München die dritte Goldmedaille für die deutschen Bahnrad-Sportlerinnen geholt. Einen Tag nach dem Titel im Team-Sprint gewann die Sprint-Weltmeisterin aus Cottbus am Samstag auch die Entscheidung im 500-Meter-Zeitfahren. In der deutschen Rekordzeit von 52,668 Sekunden verwies die 24-Jährige die Ukrainerin Olena Starikowa um 0,735 Sekunden auf Platz zwei.

Dritte wurde Miriam Vece aus Italien in 53,837 Sekunden. Hinze war bereits in der Qualifikation in 32,732 Sekunden deutschen Rekord gefahren und als einzige Starterin unter der 33-Sekunden-Marke geblieben. Pauline Grabosch (Chemnitz) belegte in 33,684 Sekunden Rang fünf.

Zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe in der Messe München hatten der Frauen-Vierer mit Lisa Brennauer (Durach) und Mieke Kröger (Bielfeld) sowie Franziska Brauße (Öschelbronn) und Lisa Klein (Erfurt) ebenso den Titel gewonnen wie das Sprint-Trio Hinze, Grabosch und Lea Sophie Friedrich (Cottbus).

Olympiasiegerin Lisa Brennauer hat ihre erfolgreiche Bahnrad-Karriere mit einer weiteren Medaille beendet. Die 34-Jährige aus Kempten gewann am Samstag Silber in der Einerverfolgung bei den Europameisterschaften in München. Brennauer musste sich im deutschen Finale etwas überraschend ihrer Vierer-Teamkollegin Mieke Kröger geschlagen geben. Brennauer (3:23,566 Minuten) lag am Ende über eine Sekunde hinter Kröger (3:22,469). Bronze sicherte sich die Italienerin Vittoria Guazzini.

Brennauer und Kröger, beide Mitglieder des Gold-Vierers von Tokio, hatten am Freitag an der Seite von Lisa Klein und Franziska Brauße die Mannschaftsverfolgung gewonnen. Brennauer sicherte sich am Samstag ihre 26. Medaille bei Welt- und Europameisterschaften. Auf der Straße kann sie bis zum EM-Abschluss nochmals nachlegen.

Für die deutschen Triathleten haben sich die Hoffnungen auf eine Podestplatzierung bei der Heim-EM in München zerschlagen. Jonas Schomburg (Hannover) kam beim Dreifachtriumph der Franzosen über die Kurzdistanz nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren sowie 10 km Laufen in 1:42:08 Stunden auf Rang sieben als bester Starter der Deutschen Triathlon Union (DTU) ins Ziel. Den Sieg sicherte sich Leo Bergere (1:41:09) vor Pierre le Corre (1:41:17) und Dorian Coninx (1:41:24).

Schomburg und Tim Hellwig (St. Ingbert) waren nach dem Schwimmen als Teil einer zwölfköpfigen Spitzengruppe auf das Rad gestiegen und gingen das hohe Tempo in der Folge mit, Tausende Fans entlang der Strecke im Münchner Olympiapark sorgten für eine tolle Atmosphäre. Bei der letzten Teilstrecke musste das deutsche Duo früh abreißen lassen. Schomburg sicherte mit großem Kampf seine Top-Ten-Platzierung, Hellwig kam abgeschlagen nur auf Rang 21 an.

Am Freitag hatte Laura Lindemann (Potsdam) mit Silber für einen erfolgreichen Auftakt aus deutscher Sicht gesorgt. Am Dienstag werden die Triathlon-Wettbewerbe mit dem Mixed-Relay-Wettbewerb abgeschlossen.

Das DTU-Team mit Lindemann, Nina Eim (Potsdam) sowie Simon Henseleit (Schongau) und Valentin Wernz (Tuttlingen) rechnet sich Medaillenchancen aus. Bei den vergangenen beiden Europameisterschaften holte Deutschland jeweils die Silbermedaille.

Sportkletterin Hannah Meul hat bei den European Championships eine Medaille im Lead-Wettbewerb verpasst. Im Finale auf dem vollgepackten Königsplatz im Stadtzentrum von München erreichte die 21 Jahre alte Studentin aus Frechen mit dem siebten Platz bei acht Starterinnen aber dennoch das beste Ergebnis ihrer Karriere in dieser Disziplin. Es war die erste Entscheidung der Sportkletterer.

Erstmals Europameisterin wurde vor 5000 begeisterten Zuschauern fast erwartungsgemäß Olympiasiegerin Janja Garnbret. Die 23 Jahre alte Slowenin erkletterte auf der anspruchsvollen Route an der 15 Meter hohen Wand vor den Propyläen eine Wertung von 50. Sie gewann damit vor Jessica Pilz (Österreich/45+) und Manon Hily (Frankreich/41+). Die zweimalige Weltmeisterin im Bouldern ist auch die große Favoritin am Sonntag bei der zweiten EM-Entscheidung.

Meul hat am Sonntag in ihrer Spezialdisziplin Bouldern (Halbfinale 9.00/Finale 16.00) eine Außenseiterchance auf eine Medaille. In dieser Saison hat die Rheinländerin bereits zweimal einen zweiten Platz im Weltcup belegt.

Enttäuschung bei der Heim-EM: Der Deutschland-Achter hat bei den European Championships in München die erhoffte Medaille überraschend verpasst. Das neuformierte Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV), das ein Jahr nach der Olympia-Silbermedaille in Tokio auf sechs Plätzen neu besetzt war, kam am Samstag auf der Regattastrecke in Oberschleißheim nur als viertes Boot ins Ziel.

Gold gewannen die klar überlegenen Briten vor den Niederlanden und Italien. Das DRV-Paradeboot blieb damit zum zweiten Mal in Folge ohne eine EM-Medaille, auch 2021 hatte es den vierten Platz belegt. Vor der Saison hatte es beim Achter den größten Umbruch seit Jahren gegeben, von der Olympiamannschaft aus Tokio sind lediglich Torben Johannesen, Laurits Follert und Olaf Roggensack noch dabei.

„Wir sind nicht vorne losgefahren und waren dadurch gleich in einer defensiveren Rolle“, sagte Bundestrainer Uwe Bender: „Die Mannschaft hat auf der Strecke gekämpft, um wieder ranzukommen, das hat dann hintenraus gefehlt.“

Für den Wettbewerb im Norden von München waren nur fünf Boote gemeldet. Im Bahnverteilungsrennen am Donnerstag hatte die Crew um Schlagmann Johannesen den zweiten Platz hinter Großbritannien belegt. Johannesen vertritt bei der EM in München den verletzten Mattes Schönherr am Schlag.

Der deutsche Top-Kletterer Yannick Flohé (Aachen) hat bei der Europameisterschaft in seiner Paradedisziplin einen bitteren Rückschlag hinnehmen müssen und die ersehnte EM-Medaille verpasst. Europas bester Boulderer in diesem Jahr scheiterte am Samstag vor Tausenden Fans am Münchner Königsplatz überraschend im Halbfinale. Auch für Olympia-Teilnehmer Alexander Megos (Erlangen) und Christoph Schweiger (Ringsee) war in der Vorschlussrunde Schluss. Lediglich die besten Sechs qualifizierten sich für das Finale am Abend (17.30 Uhr).

Flohé galt nach seinem ersten Weltcup-Sieg im Juni als heißer Kandidat auf Edelmetall bei der Heim-EM. „Klar ist es mein Ziel zu gewinnen. Ich traue mir den Sieg zu“, hatte der Essener noch vor dem Wettkampf gesagt. Im Halbfinale am Samstag schaffte es der WM-Dritte von 2019 aber bei keiner der vier Routen ganz nach oben. An diesem Sonntag hat Flohé im Lead die nächste Chance auf eine Medaille, zählt dabei aber nicht zu den Favoriten.

Besser lief es für Hannah Meul (Rheinland-Köln). Die 21-Jährige kletterte im Lead, dem Vorstiegsklettern am Seil, ins Finale am Samstagnachmittag (16.00). In ihrer vermeintlich schwächeren Disziplin reichte der Athletin vom Deutschen Alpenverein aus Köln Platz fünf für die Endrunde der besten Acht. „Es ist immer noch was in den Tanks“, kündigte die Deutsche an. Favoritin auf Gold ist Olympiasiegerin Janja Garnbret aus Slowenien.

Der DAV startet mit insgesamt 20 Athleten bei der EM, die im Rahmen der European Championships stattfindet. Neben den Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead wird das neue Kombinationsformat „Boulder & Lead“ ausgetragen, das auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Programm ist.

Die deutschen Bahnrad-Sportlerinnen haben bei den Europameisterschaften in München die dritte Goldmedaille bereits nach der Qualifikation sicher. Einen Tag nach dem Gewinn des EM-Titels in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung bestreiten Lisa Brennauer (Durach) und Mieke Kröger (Bielefeld) am Samstagabend das Finale in der Einerverfolgung. Die 34-jährige Titelverteidigerin Brennauer, die nach der EM ihre Karriere beenden wird, fuhr am Vormittag in 3:21,138 Minuten die schnellste Qualifikationszeit. Im Endlauf trifft sie auf die EM-Dritte Kröger, die in der Ausscheidung mit 3:23,569 Minuten Zweitbeste war.

Gute Aussichten auf eine weitere Medaille haben auch die Teamsprint-Europameisterinnen Emma Hinze und Pauline Grabosch im 500-Meter-Zeitfahren. Die Cottbuserin Hinze fuhr in der Qualifikation die mit Abstand beste Zeit und blieb in 32,732 Sekunden als einzige der 16 Starterinnen unter der 33-Sekunden-Marke. Die Chemnitzerin Grabosch erreichte das Finale am Samstagabend mit 33,544 Sekunden als Viertbeste.

Zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe in der Messe München hatten der Frauen-Vierer mit Brennauer und Kröger sowie Franziska Brauße (Öschelbronn) und Lisa Klein (Erfurt) ebenso den Titel gewonnen wie das Sprint-Trio Hinze, Grabosch und Lea Sophie Friedrich (Cottbus).

Weltmeister Oliver Zeidler fährt am Sonntag um die EM-Medaillen im Ruder-Einer. Der Titelverteidiger gewann nach dem Vorlauf auf der Regattastrecke in Oberschleißheim auch das Halbfinale am Samstagvormittag souverän und geht als Top-Favorit ins Finale. Zeidler (26) lieferte sich ein Duell mit dem Niederländer Melvin Twellaar, setzte sich nach der Hälfte des Rennens an die Spitze und gab die Führung nicht mehr ab.

Bei den Frauen kam Alexandra Föster als Zweite ins Ziel und damit wie Zeidler ins Finale. Die 20-Jährige aus Meschede musste sich nur der Top-Favoritin Karolien Florijn aus den Niederlanden geschlagen geben.

Zeidler möchte in München in die „goldenen“ Fußstapfen seines Großvaters Johannes Färber treten. Dieser hatte bei den Olympischen Spielen 1972 auf der selben Regattastrecke mit dem sogenannten deutschen „Bullenvierer“ triumphiert.

Die TV-Übertragungen von den European Championships in München haben schon am ersten Tag die Eine-Million-Marke geknackt. Die ARD verzeichnete am Freitag nach eigenen Angaben als Spitzenwert 1,28 Millionen Zuschauer. Insgesamt war das Erste mehr als fünf Stunden auf Sendung und registrierte zwischenzeitlich Marktanteile von mehr als zehn Prozent.

ARD und ZDF berichten abwechselnd von dem sportlichen Multi-Event in München. Rund 300 Sendestunden sind nach Angaben der öffentlich-rechtlichen Sender geplant. Neben Übertragungen im klassischen Fernsehen bieten sie im Internet bis zu sechs parallele Livestreams. Integriert sind auch Übertragungen von den Schwimm-Europameisterschaften in Rom.

Hannah Meul steht bei der Europameisterschaft in München im Finale der Lead-Disziplin. Vor einem begeisterten Publikum auf dem Königsplatz reichte der 21-Jährigen aus Frechen in der Vorschlussrunde am Samstagmorgen ein Platz unter den besten Acht, um in der Endrunde am Nachmittag (16.00 Uhr) um Medaillen zu klettern. Die Athletin vom Deutschen Alpenverein war in ihrer vermeintlich schwächeren Disziplin die einzige deutsche Starterin im Halbfinale.

„Ich war schon sehr nervös. Ich habe es bis aufs Äußerste genossen“, sagte Meul im ZDF und kündigte fürs Finale an: „Es ist immer noch was in den Tanks.“

Lead bezeichnet das klassische Vorstiegsklettern am Seil. Die Athleten versuchen, eine definierte Route in vorgegebener Zeit sturzfrei zu durchklettern, beziehungsweise höher als die Konkurrenz zu kommen.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) wird nach ihrer Corona-Infektion bei der Heim-EM in München an den Start gehen. „Wir haben gestern und heute zwei gute Trainingseinheiten absolvieren können. Ich möchte meine Chance in der Qualifikation am Dienstag auf jeden Fall wahrnehmen“, sagte die Olympiasiegerin am Freitag laut einer Pressemitteilung ihres Managements.

Mihambo hatte sich nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung bei der WM in Eugene mit dem Coronavirus infiziert und zehn Tage nicht trainieren können. Im Laufe des Trainingslagers in Erding hatte sich die Titelverteidigerin bereits optimistisch geäußert, aber zugleich betont, dass sie noch nicht bei 100 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit sei.

„Ich merke schon, dass ich krank war, werde auch schneller müde nach einem vollen Tag“, sagte die 28-Jährige: „Normalerweise hätten wir nach Eugene nochmal einen richtigen Trainingsblock gemacht, bei dem man intensiv trainiert und dann runterschraubt. Wir machen das jetzt umgekehrt und fangen locker an nach der Erkrankung.“

Die Weitsprung-Qualifikation findet am Dienstag (9.50 Uhr/ARD) statt, das Finale steht zwei Tage später am Donnerstag (20.58 Uhr/ARD) an. Mihambo ist die größte Hoffnungsträgerin des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei der Heim-EM im Olympiastadion (15. bis 21. August). Die Ausnahmeathletin musste sich seit ihrem EM-Triumph 2018 in Berlin bei keinem Großereignis im Freien geschlagen geben.

Bahn-Frauen sorgen für goldenen Freitag bei European Championships

Die deutschen Bahnrad-Frauen sind ihren Favoritinnen-Rollen gerecht geworden und haben am Freitag mit einem Doppelerfolg im Teamsprint und der Teamverfolgung für die ersten deutschen EM-Titel bei den European Championships gesorgt.

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Lindemann holt Silber im Triathlon - Stanford gewinnt

Triathletin Laura Lindemann hat bei der Heim-EM in München die Silbermedaille gewonnen. Über die Kurzdistanz kam die 26 Jahre alte Potsdamerin nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Rad und 10 km Laufen in 1:52,19 Stunden nach Siegerin Non Stanford aus Großbritannien (1:52:10) und vor der Französin Emma Lombardi (1:52:22) ins Ziel.

„Das ist ein gutes Resultat auf der Olympiastrecke. Schön, das für die Zukunft im Hinterkopf zu haben“, sagte Lindemann nach dem Rennen in der ARD: „Ich bin super glücklich. Ich hatte gute Arme, gute Beine, am Ende war die Stanford halt schneller.“

Nina Eim (Potsdam/1:52:51) belegte als zweitbeste Deutsche den hervorragenden vierten Rang und ließ damit auch die Titelverteidigerin Julie Derron aus der Schweiz (6.) hinter sich.

Die zweimalige Sprint-Europameisterin Lindemann setzte sich nach dem Schwimmen im Olympiasee mit einer achtköpfigen Gruppe an die Spitze. Auch nach der Radstrecke führte die Favoritin das Feld an, musste sich auf den letzten Kilometern jedoch der starken Britin geschlagen geben, die damit ihre erste Medaille bei einem Großevent gewann.

Annika Koch (Griesheim) als Zehnte und Lisa Tertsch (Darmstadt/13.) komplettierten das erfreuliche Ergebnis der deutschen Athletinnen. Marlene Gomez-Göggel (Potsdam) kam nach einem Sturz vom Rad noch auf Rang 19, Anabel Knoll (Ingolstadt) wurde überrundet und musste das Rennen vorzeitig beenden.

Die deutschen Teamsprinterinnen haben dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Bahn-EM in München die nächste Goldmedaille beschert. Die Weltmeisterinnen Emma Hinze, Pauline Grabosch und Lea Sophie Friedrich gewannen am Freitag in 38,061 Sekunden im Finale gegen die Niederlande. Bronze sicherte sich das Trio aus Polen, das sich im Rennen um Platz drei gegen Frankreich durchsetzte.

Auf dem ungewohnt kurzen 200-m-Oval in der Münchner Messe hatten Hinze, Grabosch und Friedrich ihre Favoritenstellung bereits zuvor mit deutlichen Bestzeiten in der Qualifikation sowie der ersten Runde untermauert.

Bahnrad-Vierer holt nach packendem Rennen Gold

Traumstart für die deutschen Bahnrad-Asse bei den Europameisterschaften in München: Der Gold-Vierer von Tokio hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und sich den nächsten Titel in der Mannschaftsverfolgung gesichert. Nach Erfolgen bei den Olympischen Spielen in Japan und der WM wiederholte das Quartett um Lisa Brennauer am Freitag den EM-Triumph aus dem Vorjahr und wurde seiner Favoritenstellung erneut gerecht. Es war die erste deutsche Goldmedaille bei der Multi-EM.

„Das Publikum hat uns vom Start so angefeuert, es war gigantisch. Ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können“, sagte Brennauer in der ARD und sprach von einer „Wahnsinns-Atmosphäre“.

Die Olympiasiegerinnen Brennauer, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein rasten in der ersten Entscheidung der Bahnrad-Titelkämpfe in 4:10,872 Minuten zum Sieg. Im Finale setzte sich das mit Goldhelmen ausgestattete Team gegen Italien (4:11,571) durch. Bronze sicherte das Quartett aus Frankreich.

Etwas mehr als ein Jahr nach dem Olympiasieg war es war das letzte Rennen in dieser Formation. Brennauer beendet in München ihre Karriere. Die 34-Jährige ist noch in der Einerverfolgung sowie auf der Straße im Einsatz.

Die deutschen Männer verpassten in München die erhoffte Medaille. Im Rennen um Bronze unterlag das Quartett mit Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich, Theo Reinhardt und Leon Rohde (3:55,841 Minuten) gegen Großbritannien (3:54,373).

Müller gewinnt im BMX-Freestyle erste deutsche Medaille

Kim Lea Müller hat bei den European Championships in München völlig überraschend die erste deutsche Medaille gewonnen. Im Finale des BMX-Freestyle-Wettbewerbs sicherte sich die 20 Jahre alte Oldenburgerin mit einem mutigen zweiten Run Silber (78,60 Punkte). Gold gewann ebenfalls unerwartet die Tschechin Iveta Miculycova (80,00). Bronze ging an Laury Perez aus Frankreich (78,20).

Medaillenanwärterin Lara Lessmann verpasste dagegen als Vierte (75,30) die angestrebte Platzierung auf dem Podest. Die favorisierte Olympiasiegerin Charlotte Worthington (Großbritannien) wurde im Finale mit acht Starterinnen nach zwei Stürzen Letzte.

Kletterinnen Meul und Bestvater bei EM im Boulder-Halbfinale

Die Kletterinnen Hannah Meul (Rheinland-Köln) und Alma Bestvater (Weimar) stehen bei der Europameisterschaft in München im Halbfinale der Boulder-Disziplin. Die DAV-Athletinnen sind in der Vorschlussrunde an diesem Sonntag die einzigen deutschen Starterinnen. Leonie Lochner (München-Oberland), Roxana Wienand (Aschaffenburg) und Afra Hönig (Landshut) verpassten am Freitag den Sprung unter die besten 20. Olympiasiegerin Janja Garnbret aus Slowenien gewann die Qualifikation.

Start von Mihambo nach Corona-Infektion noch immer ungewiss

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo ist optimistisch, dass sie nach ihrer Corona-Infektionen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München starten kann. „Ich merke zwar, dass ich nach den Trainingseinheiten müder bin als normalerweise. Aber darauf kann man gut Rücksicht nehmen. Und so lange ich die Trainingseinheiten gut durchstehen kann, zeigt das ja auch, dass der Körper fit genug ist, sich einer Wettkampfbelastung zu stellen“, sagte Mihambo in einem ARD-Interview. „Gleichzeitig ist es noch nicht hundertprozentig sicher, dass ich starte“, sagte die 28-Jährige in einem am Donnerstag geführten Gespräch.

Um die Medaillen im Weitsprung geht es im Münchner Olympiastadion am kommenden Donnerstag, die Qualifikation findet zwei Tage zuvor statt. Mihambo hatte zuletzt bei den Weltmeisterschaften in den USA ihren Titel erfolgreich verteidigt. In München geht sie ebenfalls als Titelverteidigerin an den Start.

In dieser Woche war ihre Corona-Erkrankung publik gemacht worden. Nach ihrer Rückkehr von der WM in Eugene, wo sie mit 7,12 Metern siegte, hatte sich Mihambo mit dem Virus infiziert. Nach einem Medizincheck hatte sie in dieser Woche zum ersten Mal wieder eine leichte Krafttrainingseinheit absolviert.

Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut, sage Mihambo bei dem auf sportschau.de veröffentlichten Interview. Sie sei durch die ernstzunehmende Erkrankung einigermaßen gut durchgekommen. Nach der Trainingseinheit am Freitag könne man mehr über ihren Start sagen, sagte die Sportlerin von der LG Kurpfalz. Ob man dann um eine Bestleistung springen könne, „steht jetzt natürlich in den Sternen“.

Für den Deutschen Leichtathletik-Verband ist ein Start des Aushängeschildes in München besonders wichtig. In den USA hatte es bei der WM nur zwei Medaillen gegeben - neben Gold durch Mihambo noch Bronze durch die Sprint-Staffel der Frauen.

Abgesagt haben die Speerwurf-Asse Johannes Vetter und Christin Hussong sowie Hindernis-Europameisterin Gesa Krause ihre Teilnahme an den European Championships in München.

Föster bei Ruder-EM im Halbfinale - Geringe Aussichten auf Medaillen

Alexandra Föster hat bei der Ruder-EM in München zurück auf Finalkurs gefunden. Einen Tag nach ihrem enttäuschenden vierten Rang im Einer-Vorlauf gewann die 20 Jahre alte Meschederin auf der Olympiastrecke von Oberschleißheim den Hoffnungslauf. Damit zog Föster, die vor knapp fünf Wochen mit ihrem Sieg beim Weltcup-Finale in Luzern die Fachwelt verblüfft und wenig später die U23-WM gewonnen hatte, in das Halbfinale ein. „Heute war es ein bisschen besser, aber immer noch nicht so wie erhofft. Ich komme mit den Bedingungen nicht gut klar“, sagte sie mit Bezug auf den erneut böigen Gegenwind.

Bei der restlichen DRV-Flotte blieben dagegen viele Wünsche offen. Gleich fünf der in den 14 olympischen Wettkampfklassen gestarteten Boote verpassten am Freitag den Endlauf. Nur der Frauen-Doppelvierer konnte sich für das Finale qualifizieren, dürfte aber als Dritter des Hoffnungslaufes keine Chance auf eine Medaille haben. DRV-Cheftrainerin Brigitte Bielig verwies auf den starken Umbau vieler Teams im nacholympischen Jahr: „Ich möchte das Ergebnis nicht schönreden. Aber wir haben einiges ausprobiert. Schade, dass wir es im Moment nicht schaffen, in anderen Bootsklassen so voranzukommen wie zum Beispiel im Achter.“

Vor dem EM-Showdown am Wochenende ist der Kreis der deutschen Medaillenkandidaten klein wie lange nicht. Im Einer will Lokalmatador Oliver Zeidler am Samstag im Halbfinale seinen Anspruch auf einen Podestplatz untermauern. Der Weltmeister von 2019 hatte am Donnerstag den Vorlauf trotz eines völlig missratenen Starts am Ende souverän gewonnen. Zweiter Aspirant auf Edelmetall ist der Achter. Die Crew um Schlagmann Torben Johannesen (Hamburg) gilt im Finale am Samstag (13.36 Uhr) hinter den derzeit übermächtigen Briten als Anwärter auf Silber.

Kim Bui hat bei ihren letzten Turn-Europameisterschaften eine Medaille im Mehrkampf verpasst. Die 33 Jahre alte Stuttgarterin belegte am Donnerstag in der ersten Entscheidung der European Championships den achten Rang. Mit 52,999 Punkten verpasste sie Bronze um fast einen Zähler. Neue Titelträgerin wurde Asia D'Amato aus Italien mit 54,732 Punkten vor der Britin Alice Kinsella (54,132). Rang drei sicherte sich die Italienerin Martina Maggio mit 53,965 Zählern. Emma Malewski aus Chemnitz belegte mit 52,032 Punkten den 14. Rang.

Gleichzeitig qualifizierte sich die deutsche Riege mit Bui, Malewski, Sarah Voss (Köln), Pauline Schäfer-Betz (Chemnitz) und Elisabeth Seitz (Stuttgart) als viertbeste Riege für das Mannschaftsfinale. Mit 158,730 Punkten blieb das Team des Deutschen Turner-Bundes (DTB) nur hinter Italien (165,162), Großbritannien (162,129) und Frankreich (159,131) zurück und hat am Samstag (14.00 Uhr) Aussichten auf eine Medaille.

Zum Abschluss der Frauen-Wettbewerbe am Sonntag hat zudem ein Quartett bei den Einzelentscheidungen der besten Acht Medaillenchancen. Am Schwebebalken qualifizierte sich Malewski mit 13,500 Punkten als Zweitbeste ebenso für das Finale wie Schäfer-Betz mit 13,166 Zählern. Am Stufenbarren wurden die Übungen von Seitz und Bui, die nach der EM ihre Karriere beendet, jeweils mit 14,200 Punkten bewertet. Damit belegten sie die Plätze vier und fünf.

Die deutsche BMX-Freestylerin Lara Lessmann ist bei den European Championships mit einer soliden Leistung in den Wettbewerb gestartet und hat sich damit für das Finale am Freitag qualifiziert. Die 22 Jahre alte Berlinerin belegte bei der Qualifikation am Donnerstag im Münchner Olympiapark mit 73,40 Punkten den dritten Platz.

„Es geht auf jeden Fall noch mehr“, sagte Lessmann nach dem Wettbewerb: „Am Nachmittag kam der Wind raus, ich denke, für morgen sind die Wetterbedingungen besser und da werde ich auch mehr zeigen können.“

Auch die beiden anderen deutschen Starterinnen schafften den Sprung ins Finale. Zweitbeste Deutsche wurde Kim Lea Müller auf Rang fünf, Rebbeca Gruhn belegte den achten Platz. Die Bestwertung der Jury im Skatepark auf dem Olympiaberg erhielt die britische Olympiasiegerin Charlotte Worthington (82,30).

In der Qualifikation der Männer zeigte Timo Schulze zwei konstante Durchgänge und zog als bester Deutscher auf Rang acht mit 71,20 Punkten ins Finale ein - nur knapp vor Paul Thölen, der sich als Neunter mit 70,70 Punkten ebenfalls für den Endlauf der zwölf besten Freestyler am Samstagabend qualifizierte.

Diesen verpasste indes der dritte deutsche Starter Michael Meisel als 15. mit 58,20 Punkten deutlich. Mit Abstand bester Fahrer war der Franzose Anthony Jeanjean (88,10) - mit mehr als fünf Punkten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, den Briten Shaun Gornall (82,80).

Angeführt von den Stuttgarter Routiniers Kim Bui und Elisabeth Seitz haben die deutschen Kunstturnerinnen bei den European Championships in München einen glänzenden EM-Start hingelegt. Das Quintett des Deutschen Turner-Bund (DTB) qualifizierte sich im Mannschafts-Wettbewerb schon nach dem dritten von vier Durchgängen vorzeitig für das Team-Finale am Samstag (14 Uhr)

Mit 156,750 Punkten lagen die Gastgeberinnen in der Münchner Olympiahalle bereits vor der letzten Rotation vor den Niederlanden (155,464) sowie Ungarn (153,496). Freudestrahlend verließen die Athletinnen von Beifall begleitet die traditionsreiche Arena.

Auch mit Blick auf die Gerätefinals am Sonntag erturnten sich die Schützlinge von Cheftrainer Gerben Wiersma exzellente Ausgangspositionen. Am Stufenbarren kamen Bui und Seitz jeweils auf 14,200 Zähler und könnten ebenso in den Kampf um die Medaillen eingreifen wie auch die ehemalige Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz sowie Emma Malewski (beide Chemnitz) am Schwebebalken.

Der Gold-Vierer von Tokio raste der Konkurrenz auf Anhieb davon, auch die Sprinterinnen waren nicht zu halten: Die deutschen Bahnrad-Frauen haben bei den Europameisterschaften in München ihre Goldambitionen untermauert. In den Qualifikationsläufen des Mannschaftszeitfahrens sowie des Teamsprints glänzten die Starterinnen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) am Donnerstag mit Bestzeiten.

Der Vierer um Lisa Brennauer, Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein beendete den ersten Auftritt auf der 200-Meter-Bahn in der Münchner Messe in 4:14,688 Minuten. Der Vorsprung auf Italien auf dem zweiten Rang betrug komfortable 1,822 Sekunden. Die Entscheidung fällt am Freitag, wenn das deutsche Quartett zunächst auf Großbritannien trifft.

Zuvor hatten die erfolgsverwöhnten deutschen Sprinterinnen ein erstes Zeichen der Stärke gesetzt. Das Trio Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch war in der Teamsprint-Qualifikation in 38,097 Sekunden klar überlegen. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Niederländerinnen betrug knapp vier Zehntelsekunden.

In der ersten Runde am Freitag kämpft das Trio im Regenbogentrikot der Weltmeisterinnen um den Einzug in den Finallauf um Gold. „Das ist schon einmal ein guter Start. Wir freuen uns alle drei auf morgen“, sagte Grabosch.

Im Teamsprint der Männer erreichten Nik Schröter, Maximilian Dörnbach und Marc Jurczyk als Fünfte (36,096 Sekunden) die nächste Runde, in der Polen der Gegner ist. Das BDR-Trio war etwas mehr als eine Sekunde langsamer als die überlegenen niederländischen Weltmeister und Olympiasieger (35,036).

Tischtennis-Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) hat seine Rippenprobleme überwunden und wird bei der Heim-EM in München (13. bis 21. August) an den Start gehen. „Die Belastungstests der vergangenen Tage in Höchst liefen gut. Die EM kann für Timo kommen“, sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf nach dem Abschlusstraining des Titelverteidigers am Donnerstag.

Der 41 Jahre alte Boll, den zuletzt erneute Probleme wegen eines Rippenbruchs aus dem Frühsommer ausgebremst hatten, steht somit vor seiner 18. Teilnahme an kontinentalen Titelkämpfen. Die Tischtennis-Wettbewerbe in der Rudi-Sedlmayer-Halle beginnen am Samstag mit der Qualifikation im Einzel, Doppel und Mixed.

Der EM-Start von Patrick Franziska ist hingegen ungewiss. Der Nationalspieler erwartet mit seiner schwedischen Ehefrau Frida das erste gemeinsame Kind. Die Geburt stehe „unmittelbar bevor“, teilte der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) am Donnerstag mit.

Verzichten muss das deutsche Team definitiv auf Titelverteidigerin Petrissa Solja (Langstadt), die ihre EM-Teilnahme aufgrund von Rückenproblemen bereits Ende Juli abgesagt hatte.

In München werden in fünf Wettbewerben (Herren-Einzel und -Doppel, Damen-Einzel- und Doppel sowie Mixed) Medaillen vergeben. Bei den vergangenen Titelkämpfen 2021 in Warschau hatte Deutschland mit viermal Gold und dreimal Silber ein Rekordergebnis eingefahren.

Deutschlands Top-Kletterer Yannick Flohé ist bei der Europameisterschaft in München souverän ins Boulder-Halbfinale eingezogen. Der 22 Jahre alte Athlet von der Sektion Aachen überstand die Qualifikation am Donnerstag ebenso mühelos wie Landsmann Christoph Schweiger (Ringsee). Olympia-Teilnehmer Alexander Megos (Erlangen) komplettiert das deutsche Trio in der Vorschlussrunde der besten 20 an diesem Samstag.

Philipp Martin (Allgäu-Kempten) und Max Kleesattel (Schwäbisch Gmünd) verpassten als übrige deutsche Starter hingegen den Sprung ins Halbfinale. Flohé, der im Juni in Brixen seinen ersten Weltcup-Sieg im Bouldern geholt hatte, gehört zu den Medaillenkandidaten.

Bei den Frauen kletterte Hannah Meul in der Disziplin Lead, dem klassischen Vorstiegsklettern am Seil, ins Halbfinale der besten 26. Dort ist die 21-Jährige am Samstag die einzige deutsche Starterin. Landsfrau Käthe Atkins (Frankfurt am Main) scheiterte am Donnerstag in der Qualifikation.

Der Deutsche Alpenverein (DAV) startet mit insgesamt 20 Athleten bei der EM, die im Rahmen der European Championships stattfindet. Neben den Einzeldisziplinen Speed, Bouldern und Lead wird in München das neue Kombinationsformat „Boulder & Lead“ ausgetragen, das auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Programm ist.

Die deutsche BMX-Freestylerin Lara Lessmann ist bei den European Championships mit einer soliden Leistung in den Wettbewerb gestartet und hat sich damit für das Finale am Freitag qualifiziert. Die 22 Jahre alte Berlinerin belegte bei der Qualifikation am Donnerstag im Münchner Olympiapark mit 73,40 Punkten den dritten Platz.

„Es geht auf jeden Fall noch mehr“, sagte Lessmann nach dem Wettbewerb: „Am Nachmittag kam der Wind raus, ich denke, für morgen sind die Wetterbedingungen besser und da werde ich auch mehr zeigen können.“

Auch die beiden anderen deutschen Starterinnen schafften den Sprung ins Finale. Zweitbeste Deutsche wurde Kim Lea Müller auf Rang fünf, Rebbeca Gruhn belegte den achten Platz. Die Bestwertung der Jury im Skatepark auf dem Olympiaberg erhielt die britische Olympiasiegerin Charlotte Worthington (82,30).

Für Lokalmatador Oliver Zeidler hat die Ruder-EM von München mit einem Sieg begonnen. Unbeeindruckt von einem Missgeschick beim Start, gewann der Einer-Weltmeister von 2019 am Donnerstag den Vorlauf am Ende doch noch souverän und zog damit direkt in das Halbfinale ein. Auf der für ihn heimischen Olympiastrecke in Oberschleißheim verwies der 26-Jährige den Bulgaren Kristian Wasilew nach anfänglich großem Rückstand mit einem Vorsprung von einer guten Bootslänge auf Platz zwei.

Dagegen verpasste der Deutschland-Achter erwartungsgemäß einen Sieg. Wie schon vor knapp fünf Wochen beim Weltcup-Finale in Luzern musste sich das DRV-Paradeboot um Schlagmann Torben Johannesen (Hamburg) den zurzeit übermächtigen Briten geschlagen geben, untermauerte aber als Vorlauf-Zweiter seinen Anspruch auf eine Medaille.

Wenig erfolgreich verlief der EM-Auftakt für die restliche DRV-Flotte. Auch Einer-Hoffnung Alexandra Föster (Meschede), die noch auf dem Rotsee in Luzern mit einem Sieg überrascht hatte, kam mit großem Rückstand nicht über Rang vier hinaus. Bei insgesamt zehn DRV-Starts in den 14 olympischen Klassen gab es nur einen Vorlauf-Sieg durch Zeidler.

Der Start von Patrick Franziska bei den Tischtennis-Europameisterschaften in München ist offen. Weil die Geburt seines ersten Kindes bevorstehe, sei er ein „kleiner Wackelkandidat“, teilte der Deutsche Tischtennis-Bund am Donnerstag mit. Rekordeuropameister Timo Boll, der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov, Aufsteiger Dang Qiu und Franziska sorgen für ein aussichtsreiches deutsches Starterfeld bei den am Samstag beginnenden Titelkämpfen im Rahmen der European Championships. Erstmals gehören gleich vier deutsche Spieler zu den Top 15 der Weltrangliste.

Die beiden deutschen Topspieler Boll und Ovtcharov sind gehandicapt. Boll leidet immer noch an den Folgen eines Rippenbruchs, Ovtcharov war nach zwei Knöcheloperationen für acht Monate ausgefallen.

Die Veranstalter der European Championships in München freuen sich auf zahlreiche Sportler aus der Ukraine. „Wir sind froh, dass wir nahezu in allen Disziplinen ukrainische Athletinnen und Athleten hier haben“, sagte Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne am Eröffnungstag der European Championships in München.

Bis zum Sonntag in einer Woche werden in neun olympischen Sportarten Medaillen in 177 Entscheidungen vergeben. Rund 4700 Sportler sind am Start. Zur stimmungsvollen Eröffnung am Mittwochabend kamen rund 55 000 Besucher.

Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus sind von den Europameisterschaften ausgeschlossen. „Es macht natürlich keinen Spaß, wenn man Athletinnen und Athleten ausschließen muss. Aber die Haltung war klar“, sagte Schöne. Man habe sich an den Entscheidungen des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Internationalen Olympischen Komitees orientiert. Der Ausschluss war die Konsequenz der russischen Invasion in die Ukraine.

Auf dem Programm in München stehen die Europameisterschaften in der Leichtathletik, im Turnen, Radsport, Rudern, Kanu, Beachvolleyball, Tischtennis, Triathlon und im Klettern.

Die offizielle Eröffnung der European Championships hat die Massen in den Münchner Olympiapark gelockt. Wie der Veranstalter mitteilte, waren am Mittwochabend 55.000 Menschen dabei. Das Opening bei sommerlichen Temperaturen wurde musikalisch untermalt, unter anderem von den Sportfreunden Stiller und Rapper Marteria. Der Zuspruch war so groß, dass bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn um 20.00 Uhr der Einlassstopp erteilt wurde.

Am Donnerstag um 9.00 Uhr läuten die Ruderer das Sportfest ein, bis zum 21. August werden in der Olympiastadt von 1972 in neun Sportarten die Europameister 2022 ermittelt. 177 Medaillenentscheidungen stehen auf dem Programm, 4700 Sportlerinnen und Sportler kämpfen um Medaillen.

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Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz verzichtet bei den Turn-Europameisterschaften in München auf den Mehrkampf. Zwei Jahre nach Platz fünf den EM in Basel tritt die 28-jährige Stuttgarterin am Freitag (10 Uhr) in der Qualifikation nur an ihrem Spezialgerät Stufenbarren und im Sprung an. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Startlisten hervor. Schon bei den nationalen Titelkämpfen Ende in Juni in Berlin war die 23-malige deutsche Meisterin nur an diesen beiden Geräten angetreten und hatte dies damit begründet, auf ihren Körper hören zu müssen.

Auch die WM-Zweite am Schwebebalken, Pauline Schäfer-Betz, bestreitet keinen Vierkampf. Die 25-Jährige aus Chemnitz stellt sich an ihrem Erfolgsgerät und am Boden den Wertungsrichtern. Den kompletten Mehrkampf bestreiten die deutsche Meisterin Sarah Voss (Köln), Kim Bui aus Stuttgart bei ihren letzten Europameisterschaften und Emma Malewski (Chemnitz). Die besten acht Riegen qualifizieren sich für das Mannschaftsfinale am Samstag (14 Uhr).

Die European Championships in München sollen nach Wünschen der Veranstalter ein gutes Klima für mögliche Olympia-Bewerbungen schaffen und dem Sport in Deutschland einen Schub geben. „Ich glaube, dass wir etwas ganz Tolles hinterlassen können und ich hoffe auch sehr, dass die Bevölkerung mitgenommen wird“, sagte Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne am Mittwoch in München. Es wäre schön, wenn die Bevölkerung danach sagen könne, dass sie sich große Sportevents in Deutschland vorstellen könnte, „bis hin zu den Olympischen Spielen“.

Siebenmal sind deutsche Bewerbungen seit 1986 ohne Erfolg geblieben, auch weil die Bürger dagegen waren - etwa beim Bemühen um die Winterspiele für 2022 mit München und um die Sommerspiele für 2024 mit Hamburg. Der letzte Versuch der Rhein-Ruhr-Initiative für 2032 scheiterte ebenfalls. Die kommenden Sommerspiele finden 2024 in Paris, 2028 in Los Angeles und 2032 im australischen Brisbane statt. Nächste Winter-Gastgeber sind 2026 Mailand und Cortina d'Ampezzo.

Letztmals fanden Olympische Spiele in Deutschland 1972 in München statt – jetzt gibt es das Multi-Sport-Jubiläum. Die European Championships, die an diesem Donnerstag beginnen und bis zum Sonntag in einer Woche dauern, würden dem Breitensport und Leistungssport einen Schub geben, prognostizierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. In der schwierigen außenpolitischen Situation sei ein solcher großer Sportwettkampf auch „ein wichtiges Signal“.

In 177 Entscheidungen in neun olympischen Sportarten werden in München die Medaillen vergeben. „Es gibt keine Zweifel, dass München mit den European Championships in diesem Jahr die Goldmedaille holt bei den Sportgroßveranstaltungen“, sagte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium. „Sie sind auch eine Art Startschuss für viele bedeutende Sportgroßveranstaltungen, die in den nächsten Jahren in Deutschland stattfinden werden.“

Münchens Sportbürgermeisterin Verena Dietl hofft auf ein „Signal“ durch die Veranstaltung, „dass wir eine weltoffene Stadt sind“. Man möchte sich als „Gastgeberstadt“ gut präsentieren.

Rechtzeitig zur Heim-EM in München stehen die deutschen Tischtennis-Stars in der Weltrangliste so gut da wie noch nie. Gleicht vier von ihnen gehören zu den Top 15. Der Haken ist nur: Die Konkurrenz war auch schon lange nicht mehr so stark.

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Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu den European Championships.

Der frühere Dreisprung-Europameister Max Heß verpasst die Heim-EM in München. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband mitteilte, zog sich der 26-Jährige aus Chemnitz am Dienstag im Training bei einem Sturz auf die Schulter einen Bruch des Schlüsselbeins zu und wird mehrere Wochen ausfallen. Heß soll noch in dieser Woche operiert werden.

Bei den Weltmeisterschaften Ende Juli in Eugene Oregon hatte der Europameister von 2016 als 13. des Vorkampfes das Finale um vier Zentimeter verpasst.

Hier lesen Sie, mit welchen Zielen der neue Ruder-Achter in die Heim-EM angeht.

Die European Championships sind der Sport-Höhepunkt des Jahres – nicht nur aus deutscher Sicht. Die Beachvolleyballerin Karla Borger, die als Präsidentin des Vereins Athleten Deutschland auch als Stimme der Athleten gilt, erhofft sich eine Signalwirkung für Sport-Deutschland.

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Die deutsche Mannschaft setzt im Straßenradrennen bei der EM in München am 14. August auf eine Doppelspitze mit den Sprintern Pascal Ackermann und Phil Bauhaus. Beide hatten zuletzt jeweils eine Etappe bei der Polen-Rundfahrt gewonnen. Außerdem stehen die Klassiker-Spezialisten John Degenkolb und Nils Politt sowie Nico Denz, Alexander Krieger, Michael Schwarzmann und Roger Kluge im Aufgebot.

Im Frauen-Rennen am 21. August wird das deutsche Aufgebot von Bahnrad-Olympiasiegerin Lisa Brennauer, die in München ihre Karriere beendet, sowie der EM-Zweiten Liane Lippert angeführt. Bei den Einzelzeitfahren am 17. August sind Brennauer und Lisa Klein bei den Frauen sowie Max Walscheid und Miguel Heidemann bei den Männern vorgesehen.

Von erfolgreichen European Championships in München erhofft sich DOSB-Chef Thomas Weikert Rückenwind für einen neuen Anlauf auf Olympische Spiele in Deutschland. „Das Beispiel München kann auch dazu beitragen, Akzeptanz und Zustimmung für das Thema Olympia in unserem Land zu stärken“, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds der Deutschen Presse-Agentur. Laut Weikert zeigt das Erbe der Sommerspiele 1972 mit dem Olympiapark auch beispielhaft, wie eine erneute Bewerbung gelingen könne.

„Eine glaubwürdige und nachhaltige Nutzung ist eine Grundvoraussetzung jeder Bewerbung, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist“, sagte der 60-Jährige. Einige Sportstätten der Spiele von vor 50 Jahren sind auch Herz des am Donnerstag beginnenden Multi-Sportereignisses mit neun Europameisterschaften in Bayerns Landeshauptstadt. „Natürlich macht eine aktuelle Sportgroßveranstaltung noch einmal ganz deutlich, wie lebendig das Erbe von 1972 heute immer noch ist“, sagte Weikert.

Auch das aktuelle gesellschaftliche Umfeld mit Ukraine-Krieg, Energiekrise und Corona-Wellen sieht der DOSB-Chef nicht als Grund, auf einen Olympia-Anlauf zu verzichten. Laut Weikert könnten „große Leuchtturmprojekte wie Olympische Spiele auch Antworten auf Krisen wie die Pandemie geben“. Der DOSB wolle Olympia und Paralympics „sehr gerne einmal wieder bei uns haben“.

Zunächst wolle der Dachverband aber „einen Prozess etablieren, um ein möglichst breites Meinungsbild zu schaffen, was eine Olympiabewerbung Deutschland und uns allen bringen würden“. Serienweise sind deutsche Olympia-Bewerbungen zuletzt ohne Erfolg geblieben, auch weil die Bürger dagegen waren - etwa beim Bemühen um die Winterspiele für 2022 mit München und um die Sommerspiele für 2024 mit Hamburg.

Die deutsche Sprinterin Gina Lückenkemper hat die öffentliche Kritik am deutschen Abschneiden bei der Leichtathletik-WM in Eugene/Oregon scharf kritisiert. „Von schwachem Fleisch zu sprechen im Livestream. Das war nur einer der Kommentare, die man teilweise gehört hat“, sagte die EM-Zweite im Sky-Interview nach ihrem 100-m-Rennen am Samstag beim Diamond-League-Rennen in Chorzow, „und das finde ich dann ehrlich gesagt schon sehr respektlos und unverschämt den Athleten gegenüber.“

„Diese ganze Negativität, die den Athleten entgegengeschlagen hat“, beklagte Lückenkemper weiter, „fand ich nicht okay. Weil es sich teilweise so angehört hat, als hätten sich die Athleten keine Mühe gegeben.“ Wenn man es einmal in Relation setze, woher unsere Athleten kämen und was sie sonst alles machten und „wie sie sich den Arsch aufreißen müssen, um gegen diese Vollprofis antreten zu können, finde ich, sollte man eher vor den Athleten den Hut ziehen, als über sie herzuziehen“, meinte die 25-Jährige vom SCC Berlin.

Sie habe durchaus das Gefühl, mit ihren Aussagen zur deutschen Sportförderung „etwas anstoßen zu können“. Nach der WM hatte Lückenkemper erklärt: „Wenn man schon gut ist, wird man auch gut gefördert. Aber solange man sich auf dem Weg dorthin befindet, ist es schwierig.“

Es folgte ein klärendes Gespräch mit Sprint-Bundestrainer Ronald Stein. Dies sei positiv verlaufen. „Mein Bundestrainer ist einer von diesen Menschen, der mir auch wirklich zuhört und mit dem ich auch konstruktiv darüber reden und das Ganze auch diskutieren kann und Ansichten diskutieren kann“, sagte Lückenkemper, die in Eugene mit der Sprint-Staffel als Dritte eine von insgesamt nur zwei deutschen Medaillen neben dem Gold für Weitspringerin Malaika Mihambo gewonnen hatte.

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