Kids Ride Shotgun Pro Seat: Mountainbike-Kindersitz im Test

2022-08-26 21:05:04 By : Ms. Ruby Lim

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Kids Ride Shotgun Pro Seat ausprobiert: In dieser Rubrik findet ihr regelmäßig kurze Vorstellungen von spannenden Produkten, die wir einem ersten Check unterzogen haben. Heute stellen wir euch den Kids Ride Shotgun Pro Seat vor, der im Vergleich zu seinem Vorgänger einige spannende Neuerungen für spaßige Ausfahrten mit dem Nachwuchs auf Lager hat.

Neues Design, neue Klemmung, schneller Wechsel zwischen den Fahrrädern und eine flexiblere Montage: Der neue Kids Ride Shotgun Pro Seat hat viele Neuerungen im Gepäck, soll aber genauso viel Spaß machen wie die erste Variante (Kids Ride Shotgun Kindersitz Test). Wurde die alte Kindersitz-Variante noch direkt am Sattel geklemmt, ist dies bei der Pro-Variante anders gelöst: Mit der neuen Konstruktion lässt sich der Sitz flexibler und vor allem ohne Rahmenkontakt montieren. Die Kontaktpunkte sind nun Sattelstütze und Vorbau – die Position des mitfahrenden Kindes bleibt jedoch gleich.

Grundsätzlich sind Kindersitze dieser Art eine spannende Alternative für all die Eltern, deren Kinder nicht mehr im Fahrradanhänger sitzen wollen, aber für ausgedehnte Touren auf dem Kinder-Mountainbike noch zu klein sind. Vor rund einem Jahr hatten wir bereits eine erste Version des Kids Ride Kindersitzes für das Oberrohr vorgestellt. Seitdem hat sich einiges verändert: Wurde der erste Kids Ride Shotgun Kindersitz noch am Rahmen geklemmt, kommt nun eine rahmenfreundlichere Befestigung zum Einsatz. Eine Schelle an der Sattelstütze, eine Schelle am Gabelschaft – und schon ist der Sitz ohne Kontakt zum Rahmen montiert. Eine weitere Neuerung sind die Fußrasten, die jetzt eher schmalen Pedalen ähneln – vorher fanden die Kinderfüße auf einem runden Metallrohr Platz. Die Position des Kindes ist allerdings unverändert: Vor der steuernden Person positioniert, sitzt das Kind über dem Oberrohr mit freiem Blick auf Straße oder Trail. Festgehalten wird am Lenker oder am optional erhältlichen Lenkeraufsatz mit Griffen.

Wir haben großartige Resonanz auf unseren rahmenmontierten Shotgun Sitz erhalten, mit Tausenden von Familien, die die Trails rund um den Globus unsicher machen – aber wir hatten Mühe, unseren rahmenmontierten Sitz für E-MTBs geeignet zu machen. Es gibt auch immer noch einige Eltern mit High-End-Bikes, die es vorziehen, dass der Kindersitz nicht mit ihrem Rahmen in Berührung kommt – deshalb haben wir den Shotgun Pro entwickelt.

Die Montage des Sitzes ist zügig erledigt – allerdings muss man vorab kurz ein wenig schrauben. Während die hintere Schelle zügig an der Sattelstütze montiert ist, wird vorne ein Spacer benötigt: Da die Halterung oberhalb des Rahmens montiert wird, muss sich der Lenker weiterhin drehen können – daher kommt der Spacer mit Führung zum Einsatz. Also Lenker ab, Spacer ab und einen von zwei mitgelieferten Spacern einsetzen (der zweite lässt sich für ein zweites Bike nutzen). Voraussetzung sind daher mindestens 10 mm Platz zwischen Steuersatz-Oberschale und Vorbau – sonst lässt sich der notwendige Spacer nicht montieren. Im Anschluss wird die Schelle um den Spacer herumgelegt und mit einer Innensechskantschraube fixiert.

Die Position des Sattels und der Fußrasten lassen sich nach dem Lösen zweier, unter dem Sattel befindlichen Schnellspanner im Winkel verstellen. So lässt sich der Sitz an praktisch alle gängigen Geometrien anpassen. Per Innensechskant lassen sich nun noch weitere, kinderspezifische Anpassungen vornehmen: Höhe und Breite der Fußrasten (zwei verschiedene Breiten sind möglich) und die Position des Sattels.

Nach der Spacer-Montage ist der Sitz tatsächlich sehr flott montiert und an den Nachwuchs angepasst. Kind draufsetzen, losfahren und erstmal skeptisch sein, ob das alles funktioniert: Lässt das Kind seine Hände auch wirklich am Lenker? Hat es Spaß an der Fahrt oder wünscht es sich eher den guten alten Römer-Kindersitz zurück? Nach mehreren Fahrten durch die heimische Natur – mehrheitlich Straße, leichter Gravel-Anteil – lassen sich alle Fragen mit „Ja“ beantworten.

Der Sitz sorgt viel Motivation beim Testfahrer, welcher automatisch immer seine Hände am Lenker hat und somit die ersten skeptischen Unsicherheiten schnell verfliegen lässt. Im Vergleich zu einem normalen Kindersitz kann ich die Eindrücke aus dem Test des Vorgängermodells bestätigen: Das Kind wird auf dem Sitz hinter dem Lenker mehr in die Fahrt mit einbezogen, hat Spaß am leichten Mitlenken und möchte nach eigener Aussage gerne öfter auf diesem „coolen Sitz“ sitzen. Ob man mit dem Kindersitz samt Beifahrer*in wirklich „richtige“ Trails fährt, muss jede*r individuell entscheiden – wir sind mit dem vierjährigen Testfahrer hauptsächlich auf der Straße und leichten Waldwegen unterwegs gewesen – hier hat das Kind definitiv schon richtig viel Spaß.

Nachdem bereits der erste Kids Ride Shotgun-Kindersitz ein positives Fahrerlebnis bot, kann der Kids Ride Shotgun Pro Seat noch mal einen draufsetzen: Das neue Modell begeistert mit einer leichteren Montage, einem einfachen Tausch zwischen mehreren Bikes und sinnvollen Anpassungsmöglichkeiten für Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren. Dabei ist er (laut Testfahrer) sehr bequem, die Füße stehen rutschfest auf den Fußrasten und insgesamt wird das Kind aktiver in die Fahrt mit integriert, als es Fahrradrücksitze können. Kleiner Wermutstropfen: Der nicht ganz günstige Preis von 220 €.

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