Wann muss man Holz vorbohren – und wann nicht? - myHOMEBOOK

2022-09-02 21:08:01 By : Ms. Carol Lee

Kaum dreht sich die Schraube ins Holz, zeichnet sich ein feiner Riss ab. Das ist ärgerlich – mit einem vorgebohrtem Loch wäre das nicht passiert. Allerdings stellt das Vorbohren auch einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar. Wann ist dieser nötig – und wann kann man auch darauf verzichten?

Verbindet man zwei Holzwerkstücke fest miteinander, geschieht das in der Regel mit einer Schraubverbindung. Aber auch bei anderen Werkstoffen wie OSB oder MDF halten Schrauben zusammen, was zusammengehört. Doch einfach drauf los zu schrauben, ist nicht immer eine gute Idee. Denn dringt die Schraube in das Material ein, kann es schnell ausreißen oder splittern – vor allem, wenn bestimmte Umstände gegeben sind. Hier erfahren Sie, wann man Holz vorbohren sollte und wie groß das Bohrloch dann sein muss.

Bohrt man ein Loch vor, ist weniger Kraftaufwand notwendig, um die Schraube ins Holz zu treiben. Der Widerstand ist dabei geringer und die Schraube dringt leichter in die Holzfasern ein. Zudem vermeidet man durch das Vorbohren, dass das Holz an der entsprechenden Stelle aufgrund der Krafteinwirkung splittert oder reißt. Ist es erst einmal so weit gekommen, lässt es sich nicht mehr rückgängig machen. Zudem sorgen die Risse auch dafür, dass die Verbindung nicht mehr so stabil wie vorgesehen ist.

Generell gilt: Vorbohren ist niemals verkehrt. Mit dem zusätzlichen Arbeitsschritt stellt man sicher, dass das Werkstück am Ende sauber aussieht und die Verbindung belastbar ist. Ist man sich nicht sicher, kann es auch nicht schaden, vorab eine Probebohrung durchzuführen.

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Im Grunde hängt es von zwei Faktoren ab, ob es nötig ist, ein Loch im Holz vorzubohren, bevor man die Schraube eindreht. Einerseits geht es um den Aufbau der Schraube, andererseits um das Holz und seine entsprechende Härte. Zudem kommt es noch darauf an, an welcher Stelle die Schraube eingedreht werden soll. Befindet sich die Verschraubung am Rand des Holzbretts, läuft man eher Gefahr, dass das Holz reißt.

Bei Holzschrauben gibt es verschiedene Arten, die sich in der Spitze und beim Gewinde unterscheiden.

Nicht nur auf die Art der Schrauben, sondern auch auf die Härte des Holzes kommt es an. Generell unterscheidet man zwischen Hart- oder Weichholz. Laubhölzer wie Buche, Eiche oder Robinie sind in der Regel härter als Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer oder Lärche. Zudem gibt es bestimmte Tropenhölzer, die so hart sind, dass sie auch Eisenholz genannt werden. Generell gilt: In Hartholz sollte man stets Vorbohren, bei Weichholz ist es nicht unbedingt nötig.

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Die Größen der Bohrlöcher unterscheiden sich auch bei Hart- und Weichhölzern. Da die Schrauben leichter in weiches Nadelholz eindringen, sind hier die Durchmesser der Bohrlöcher kleiner. Wichtig: Die Bohrlöcher sollten stets kleiner als der Außendurchmesser des Schraubengewindes sein, damit diese genug Halt findet. In der Tabelle sehen Sie, wie groß das Bohrloch für die jeweilige Gewindegröße sein sollte:

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Nicht nur der Durchmesser, sondern auch die Länge des Bohrlochs sollte kleiner als die Schraube sein, damit diese gut greift. Bei Weichholz reicht bereits die Hälfte der Schraubenlänge aus – falls man überhaupt vorbohrt, was bei Nadelholz meistens nicht nötig ist. Bei Hartholz darf das Loch rund zwei Drittel der Schraubenlänge bemessen.

Tipp: Wie findet man heraus, wie tief man bohren darf? Einfach ein Stück Klebeband am Holzbohrer befestigen und bis zu diesem Anschlag bohren. Und wie man beim Vorbohren immer gerade ansetzt, erfahren Sie in diesem Artikel.