Sarah Khan: Dr. House: In der populären Echokammer des Wissens mangelt es nicht an Distinktionen - Sachbuch - FAZ

2021-11-04 09:00:30 By : Ms. PING WU

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Diesen Chef möchte man auf keinen Fall haben: Sarah Khan interpretiert die Fernsehserie „Dr. House“ als Hommage an den amerikanischen Pragmatismus.

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Ich rgendwann einmal muss es möglich gewesen sein, eine Geschichte erzählt zu bekommen und zu glauben, sie sei neu. So mancher Kinobesuch lebt wohl heute noch von der kindlichen Hoffnung, alles sei möglich, bevor der Strahl des Projektors die weiße Leinwand trifft. Solcher Lichtspielmystizismus ist dem Fernsehen eher fremd. Einschalten, hängenbleiben, weiterschauen: allein das Vokabular, mit dem sich Fernsehkonsum beschreibt, macht deutlich, dass ein ganzes Mediensystem schon in voller Gang ist, ehe noch das erste Zeichen einer neuen Sendung auf dem Bildschirm erscheint. Nicht von ungefähr hat das Fernsehen im Seriellen - also dort, wo Innovation immer als Variation auftritt - seine ehrlichste und kreativste Spielart gefunden. Woche für Woche, Jahr für Jahr schreiten Serien voran, dh sie sich auf sich selbst zurückbeziehen: ein merkwürdiger Fluss des Ansammelns und Vergessens von Vergangenheit.

Serien haben oft „bizarre Folgen“, schreibt Sarah Khan in ihrem ideensprühenden Büchlein zu „Dr. Haus". Khan hat als Expertin für Geistererscheinungen eine gute Antenne für solche Streuungen im Kommunikationsbereich.

Als Grundgeste serieller Rezeption zeigt sich dabei Das Vergleichen Entweder in Form der verschwörungstheoretischen Verknüpfung eigentlich un zusammengesetzter Elemente oder als feine Unterscheidungen zwischen sterben Sich auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich Sehen. Auf der einen Seite auch Fans, sterben aus der Verteilung der Buchstaben e und o in den Namen „Gregory House“ und „Sherlock Holmes“ eine bedeutende Botschaft herauslesen, auf der anderen Seite erweiterte Exegeten wie Khan, sterben, selbst unter seriellem Innovationsdruck arbeitend, von so offensichtlichen Anschlüssen nichts wollen, um dann ihrerseits zu fragen, wie sich Dr. House eigentlich zu Mister Spock verhält wissen.

Dabei ist der vergleichende Blick auf Sherlock Holmes vollständig erhellend. Eigentlich handelt es sich bei „Dr. Haus“ um eine Mischform aus Krankenhaus- und Kriminalserie. Nicht anders als Sherlock Holmes agiert auch Dr. House als Aufklärer in einer „Welt aus gefallen“ (Hans-Otto Hügel). Gemeint ist eine Welt überfließender Informationen, deren Ordnung so lange in Frage steht, bis jemand kommt und sinnvolle Beziehungen herstellt. Holmes und sein aktueller Wiedergänger unterscheiden sich allerdings in ihrer Methode - und dieser Unterschied ist grundlegend. Er erzählt von sozial- und medienhistorischen Transformationen epochaler Kunst.

Wo nämlich sterben kombinatorische Vernunft eines Sherlock Holmes mit der Lösung each neuen Falls den positiven Beweis erbringt, dass falsche Erklärungen aus dem Weg räumt. House, der gehetzte Stänkerer, findet keinen Weg aus der Negativität der eigenen Logik. Er ist Meister eines buchstäblich schlechtgelaunten Verfahrens, zu dessen Anwendung es längst nicht mehr genügt, einen brillanten Einzelkopf zu besitzen. Stattdessen benötigt House Team von Zuarbeitern und ein Abhängigen. Diese getriebenen Arbeitsgruppenmitglieder sind auch nicht mehr, wie einst Dr. Watson, dankbare Kontrastfolie für den unerreichbaren Intellekt des exzentrischen Genies, sondern Werden vom Chef zielstrebig ausgenutzt und gegeneinander ausgespielt.

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Rezension: Sarah Khans „Dr. Haus"

In der populären Echokammer des Wissens mangelt es nicht an Distinktionen

Diesen Chef möchte man auf keinen Fall haben: Sarah Khan interpretiert die Fernsehserie „Dr. House“ als Hommage an den amerikanischen Pragmatismus.

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