Smarte Tuya-Türklingel mit Kamera: Digitaler Türspion Tmezon MZ-DV11 im Test | TechStage

2022-10-14 22:54:36 By : Ms. Ivy Xing

Digitale Türspione mit Kamera und Innen-Display sind schnell installiert. Die Tmezon MZ-DV11 bietet HD-Auflösung, microSD-Card-Support und Gegensprechfunktion.

Wer bereits einen herkömmlichen Türspion verwendet, kann diesen leicht mit einer digitalen Variante mit Kamera und Innen-Display ersetzen. Dank Funkanbindung und integriertem Akku ist keine Verkabelung nötig. Das Modell MZ-DV11 des chinesischen Herstellers Tmezon zeichnet Videos mit einem breiten Sichtfeld von 140° Grad auf, speichert Videos lokal auf einer microSD-Karte und ist kompatibel zur Tuya-Smart-Home-Welt. Damit lässt sich der digitale Türspion für Smart-Home-Szenarien mit anderen Tuya-Komponenten kombinieren. Zudem werden Anwender über Besucher vor der Tür über einen integrierten Bewegungsmelder informiert. Mit diesen können sie dank integrierter Gegensprechfunktion auch aus der Ferne sofort kommunizieren. Über die Tuya-App kann man die Kontrolle des digitalen Türspions außerdem auf andere Personen ausdehnen. Ist man vor Ort und kein Smartphone zur Hand, kann man auch über das 4,3 Zoll große Innen-Display verfolgen, wer sich gerade vor der Tür aufhält. Auf die Unterstützung von digitalen Sprachassistenten hat Tmezon allerdings verzichtet.

Der Lieferumfang der Tmezon MZ-DV11 besteht aus einer Außeneinheit mit HD-Kamera, Lautsprecher, Bewegungsmelder, Mikrofon, Klingeltaster, Infrarot-LED und Lichtsensor. Das Gehäuse hinterlässt einen etwas klobigen Eindruck, weil Tmezon auf schräg abfallende Seiten, die es ein wenig eleganter wirken ließen, verzichtet. Aus dem Gehäuse verläuft ein Flachbandkabel, das über den Türspion-Kanal geführt Anschluss an das Innen-Display findet. Dieses bietet einen 4,3-Zoll großen Bildschirm, der über die Taste am unteren Rand aktiviert wird. Zudem bietet es an der Unterseite einen Ein- und Ausschalter, sowie einen microSD-Card-Slot und eine Micro-USB-Buchse für das mitgelieferte Ladekabel. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, dafür aber drei Schraubenpaare mit unterschiedlicher Länge für entsprechend breite Türen. Überraschend ausführlich ist das Handbuch zu dem Gerät, das auch in deutscher Sprache über Montage und App-Anbindung informiert.

Um den digitalen Türspion Tmezon MZ-DV-11 montieren zu können, muss das vorher genutzte Modell entfernt werden. Den klassischen, bislang genutzten Türspions haben wir bereits für den Test der Ezviz CP4 (Testbericht) entfernt. Daher war der Austausch mit dem MZ-DV11 problemlos. Schließlich hatten wir bereits den Türspion-Kanal mit einer Bohrmaschine verbreitert, sodass der Einbau der Außeneinheit zunächst problemlos verläuft. Die zur Halterung gedachte Metallplatte wird mit zwei Schrauben mit der Außeneinheit von Innen verschraubt. Im Test verläuft das allerdings nicht unproblematisch, da der Widerstand beim Verschrauben zunächst zu groß war. Erst nachdem wir die Außeneinheit wieder entfernt und die zur Befestigung gedachten Schrauben vormontiert und anschließend von Außen in den Türspion-Kanal eingesetzt haben, lassen sich von Innen die Schrauben zur Halterung der Metallplatte fest anziehen. Anschließend wird das Flachbandkabel der Außeneinheit über eine Buchse im Displaygehäuse verbunden. Nun wird dieses von oben in die Halterung eingesetzt. Außen- und Innen-Einheit sind somit miteinander verbunden und sitzen stabil (siehe auch Bildergalerie).

Offiziell empfiehlt das Handbuch, den Türspion mit der Smart-Life-App in Betrieb zu nehmen. Da wir allerdings schon einige Tuya-Komponenten mit der ebenfalls zur Tuya-Plattform kompatiblen App Tuya Smart betreiben, verwenden wir für diese auch für die Steuerung des Türspions. Das hat den Vorteil, dass man bereits verwendete Tuya-Komponenten für Automatisierungen in Kombination mit dem Türspion kombinieren können.

Damit die App-Anbindung funktioniert, muss sich der Türspion Tmezon MZ-DV11 im Kopplungsmodus befinden. Diesen aktivieren wird durch ein fünf Sekunden langes Drücken auf die Taste am Display. Jetzt ertönt eine Frauenstimme, die uns auf Englisch auffordert, das Gerät mit der App zu verbinden. Hierfür tippen wir in der Tuya-App rechts oben auf das Plus-Zeichen, anschließend auf Gerät hinzufügen und dann im Bereich Kamera & Sperre auf Smart Doorbell. Jetzt wählen wir ein 2,4-GHz-WLAN aus, geben das WLAN-Passwort ein und schließen damit die Koppelung mit der App ab. Der digitale Türspion ist nun einsatzbereit.

Viele Einstellungsmöglichkeiten bietet die App nicht, was aber der Übersichtlichkeit zugutekommt. Im Hauptmenü sieht man das Live-Bild der Kamera mit Angabe der Signalstärke des Funknetzwerks, den Status der Batterie sowie die Menü-Kacheln Fotografieren, Sprechen, Aufnehmen, Photo Album, Cloud-Speicher und Wiedergabe. Über das Bearbeiten-Symbol rechts oben gelangt man zu den Einstellungen. Hier lassen sich Informationen zum Gerät abrufen oder bestimmte Konfigurationen wie Audio-Modus, Infrarot-Nachtsicht, Lautstärke der Sprachausgabe (Geräusche) und die Bewegungserkennung (PIR-Schalter) vornehmen. Unterschiedliche Klingeltöne stehen leider nicht zur Auswahl, sodass man mit dem Standard-Klingelton vorliebnehmen muss.

Sobald man die Taste an der Innen-Einheit drückt, wird das Display aktiviert. Bei der ersten Aktivierung dauert es allerdings zwei bis drei Sekunden, bis der Bildschirm das Geschehen vor der Tür anzeigt. Deutlich schneller erhalten Anwender Benachrichtigungen auf dem Smartphone, sobald die Kamera eine Bewegung erkannt hat. Schnell erfolgt auch der Hinweis im Smartphone, falls eine Person die Türspion-Klingel betätigt. Dank integrierte Zwei-Wege-Audiofunktion kann man dann mit der Person vor der Tür sprechen. Der Lautsprecher klingt allerdings etwas blechern. Aber für ein kurzes Gespräch ist er ausreichend.

Obwohl laut Spezifikation der microSD-Card-Slot nur Karten mit einer Kapazität von 32 GByte unterstützt, hat im Test auch eine Samsung Evo mit 64 GByte funktioniert. Zur Speicherung von Videos kann man auch ein kostenpflichtiges Cloud-Abo für knapp 40 Euro pro Jahr buchen.

Aufgelaufene Alarmmeldungen finden sich nicht im Hauptmenü der Kamera, sondern über Profil – Nachricht. Hier werden zentral sämtliche Alarm-Benachrichtigungen aller verwendeten Tuya-Geräte gelistet. Allerdings werden erkannte Bewegungen nur in Form eines Fotos dargestellt. Beim Klick auf „Zum Anzeigen klicken“ wird lediglich der Live-Stream der Kamera aktiviert. Wer bislang aufgenommene Videos betrachten möchte, tippt dazu im Menü der Kamera auf Wiedergabe. Dort gibt es zwar eine Zeitskala, allerdings keine Markierung für aufgenommene Videos, was das Suchen nach einer bestimmten Sequenz umständlich macht. Das hat etwa Ezviz bei der CP4 deutlich besser gelöst.

Das maximale Sichtfeld von 140 Grad fällt bei der MZ-DV11 auch geringer aus als bei der CP4, die 166 Grad bietet. Die Bildqualität ist für eine HD-Kamera in Ordnung. Deutlich schärfere Bilder liefern aber Türspione mit Full-HD-Auflösung wie die bereits erwähnte CP4 von Ezviz.

Der digitale Türspion Tmezon MZ-DV11 gibt es ausschließlich über Amazon. Regulär kostet das Gerät etwa 120 Euro. Derzeit ist es mit einem Rabatt von 15 Prozent für knapp 102 Euro erhältlich.

Im Test kann der digitale Türspion MZ-DV11 nicht ganz überzeugen. Benachrichtigungen über registrierte Bewegungen erfolgen zwar zeitnah, aber der Alarm-Verlauf bietet nur Zugriff auf Fotos. Automatisch aufgenommene Videos sind nur im Wiedergabe-Menü zugänglich. Leider gibt es keinen Zeitstempel für Ereignisse, sodass sich die Suche entsprechend langwierig gestaltet. Die Gegensprechfunktion funktioniert hingegen einwandfrei. Sobald eine Person die Klingeltaste am Türspion betätigt, erhalten Anwender eine Benachrichtigung auf ihrem Smartphone und können mit der Person sprechen.

Videos zeichnet sie lokal auf einer microSD-Karte auf, die allerdings nicht zum Lieferumfang gehört. Die Montage ist allerdings ein wenig hakelig, sollte aber niemanden vor ernsthafte Probleme stellen. Dank der mit 5.000 mAh großen Akkukapazität muss man den digitalen Türspion MZ-DV11 von Tmezon auch nicht häufig aufladen. Wer auf die Steuerung von Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant oder Siri verzichten kann, erhält mit dem Tmezon MZ-DV11 einen preiswerten digitalen Türspion, den man dank Tuya-Kompatibilität für Automatisierungen mit anderen Tuya-kompatiblen Geräten kombinieren kann. Dank der einfachen Bedienung und der aufgeräumten Oberfläche ist das Gerät auch für Einsteiger gut geeignet.

Mehr Informationen zum Thema finden TechStage-Leser im Themenschwerpunkt Überwachungskameras. Nützliche Informationen zur Auswahl einer Überwachungskamera bietet der Beitrag WLAN, Cloud, Solar: Überwachungskameras für innen & außen ab 30 Euro. Darin erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien und präsentiert die besten Überwachungskameras der verschiedenen Kategorien mit Preisen zwischen 30 und 500 Euro.

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