Die Situation auf dem Schraubenmarkt und wo die Player zu finden sind

2021-11-18 03:27:50 By : Mr. Kevin Guo

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Im Vorfeld der Messe „ScrewTec“ hat sich die Vogel Communications Group (VCG) bei Dr. Volker Lederer (FDS) und Christian Kocherscheidt (DSV) erkundigt, wie sich der Schraubenmarkt entwickelt und welche Herausforderungen in Sachen Materialknappheit bestehen und Preispolitik. Eine Klassifikation mit zwei Meinungen. Auf den „ScrewTec“-Messen stehen Experten für Fachgespräche zur Verfügung.

Vogel Communications Group: Wie entwickelt sich der internationale Schraubenmarkt und welche Auswirkungen hat das auf Deutschland?

Dr. Volker Lederer, 1. Vorsitzender des Fachverbandes Schraubengroßhandel (FDS) (Bild: FDS)

Dr. Volker Lederer: Der internationale Schraubenmarkt durchlebt seit dem vierten Quartal 2020 enorme Turbulenzen. Einerseits ist er massiv von Materialknappheit, eingeschränkten Produktionskapazitäten durch Corona, der Verknappung von Seecontainern und die damit verbundenen und um ein Vielfaches höheren Seefrachtkosten. Andererseits steigt der Bedarf an Schrauben – ausgelöst durch den Boom der europäischen Industrie. Im Hinblick auf die Versorgungslage erschwerte die Tatsache, dass zahlreiche Großhändler und industrielle Endverbraucher ihre Bestände aus Sicherheitsgründen angesichts der Corona-Krise im Jahr 2020 spürbar reduzierten. Es ist derzeit nicht absehbar, wann sich die Versorgungslage an den Märkten wieder normalisiert. Es ist davon auszugehen, dass die aktuellen Herausforderungen bis weit ins Jahr 2022 hineinreichen werden.

Die Implikationen für Deutschland liegen auf der Hand. Stark steigende Beschaffungs- und Produktkosten bedeuten zwangsläufig höhere Verkaufspreise für Schrauben im Großhandel und damit höhere Beschaffungskosten für industrielle Endverbraucher. Die drastisch verlängerten Lieferzeiten aufgrund der Engpässe bei Material-, Produktions- und Frachtkapazitäten führen zu Versorgungslücken, die sich wiederum auf die Produktionszeiten und Prozesse in der Branche auswirken.

Vogel Communications Group: Wie schneiden deutsche Schraubenhersteller im internationalen Vergleich ab?

Christian Kocherscheidt, Vorsitzender des Deutschen Schraubenverbandes (DSV) (Bild: DSV)

Christian Kocherscheidt: Die deutsche Schraubenindustrie ist – gemessen an Absatz und produzierten Stückzahlen – der führende europäische Anbieter von Schrauben und Verbindungselementen. Im weltweiten Vergleich liegt Europa jedoch in beiden Kategorien hinter den großen Lieferländern Asiens, nämlich China, Japan, Taiwan und den Nordamerikanern. Aufgrund des starken, teilweise unfairen Wettbewerbsdrucks aus China und der hohen Kostenbelastungen in Deutschland mussten sich deutsche Hersteller spezialisieren und Felder mit innovativen Produktlösungen besetzen. Wir sind nach wie vor der Maßstab für die globale Schraubenindustrie.

Vogel Communications Group: Die Bundesregierung will auch auf chinesische Verbindungselemente Antidumpingzölle erheben. Welche Auswirkungen hat das für Deutschland?

Christian Kocherscheidt: Der Sinn dieser Tarife ist für mich, dass man grundsätzlich zum fairen Wettbewerb zurückfinden kann. In der Vergangenheit sind hier spürbare Verzerrungen aufgetreten, die europäische Hersteller aufgrund niedriger Preise aus China in den letzten Jahrzehnten aus den Standardsortimenten verdrängt haben. Dies galt auch für andere asiatische Hersteller, deren Anteile am europäischen Markt in den letzten Jahren ebenfalls zugunsten chinesischer Hersteller zurückgegangen sind. Wozu dies dann führt, zeigt sich neben den negativen wirtschaftlichen Folgen für zahlreiche Hersteller von mechanischen Verbindungselementen in der aktuellen Situation, in der die Lieferunfähigkeit aus Asien nicht durch europäische Produktion kompensiert werden kann.

Vogel Communications Group: Wie sieht das der Verband der Schraubengroßhändler?

Dr. Volker Lederer: Die Einführung endgültiger Antidumpingzölle auf Stahlschrauben aus China Anfang 2022 würde sowohl die Versorgungslage weiter verschlechtern als auch die Schraubenpreise weiter ansteigen lassen. Glücklicherweise konnte die Einführung vorläufiger Antidumpingzölle im Sommer dieses Jahres verhindert werden. Dafür kämpft seit Ende 2020 die EFDA (European Fastener Distributors Association), der europäische Dachverband des Schraubengroßhandels, dem auch die FDS angehört. Um weiteren Schaden für die deutsche und europäische Industrie abzuwenden, kämpft die EFDA nun gegen die Einführung endgültiger Antidumpingzölle.

Die asiatischen Produktionskapazitäten außerhalb Chinas werden durch den chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt bereits von US-Importeuren überlastet. Zusätzliche Forderungen aus Europa, ausgelöst durch die Einführung endgültiger Antidumpingzölle, konnten nicht oder nur mit sehr langen Lieferzeiten befriedigt werden. Auch die Verlagerung der Beschaffung nach Europa funktioniert nicht, da die europäischen Schraubenhersteller seit Monaten am Limit ihrer Kapazitäten arbeiten und keine Fertigungskapazitäten für den Schraubengroßhandel bereitstellen können.

Bernd Weinig, Messeverantwortlicher bei Screwtec bei VCG: „Mit dieser neuen Messereihe wollen wir eine Plattform für den direkten Austausch zwischen den Marktteilnehmern schaffen. Durch neue Anwendungsgebiete, fortschreitende Individualisierung von Montageprozessen und neue Materialien wachsen die Anforderungen der Industrie an Fügeverfahren und die Qualität der Schraubverbindung. Der persönliche Dialog zwischen Anbieter und Kunde ist mehr denn je notwendig. "

Vogel Communications Group: Wie gehen Schraubenhersteller mit den gestiegenen Rohstoffpreisen um?

Christian Kocherscheidt: Leider sind die Handlungsmöglichkeiten hier sehr eingeschränkt. Wir haben weltweit einen Mangel, daher ist ein Wechsel zu neuen Anbietern kaum möglich. Je höher der Materialanteil ist, desto nutzloser ist zudem die Möglichkeit, dies durch andere Kostenfaktoren zu kompensieren. Zu diesem Zweck werden Schrauben in großen Mengen an die Automobilindustrie verkauft. Diese leidet unter dem Fehlen von Mikrochips und eliminiert somit Produktionsverschiebungen und damit Stückzahlen. Wir haben also eine Kombination aus drastischen Preiserhöhungen für unsere Rohstoffe und gleichzeitig sinkenden Mengen, die nicht mehr den ursprünglichen Kalkulationsgrundlagen entsprechen. Man muss kein Hellseher sein, um zu ahnen, dass sich dies in der Preisentwicklung bei Schrauben und Verbindungselementen niederschlägt. Die Flutkatastrophe in Westdeutschland ist nun ein neuer Faktor. Viele Unternehmen unserer Branche sowie die Vordenker aus dem Raum Altena sind hier stark betroffen.

Vogel Communications Group: Hat der Anstieg der Rohstoffkosten auch Auswirkungen auf den Schraubengroßhandel?

Dr. Volker Lederer: Die stark gestiegenen Kosten sind eine große Herausforderung für den Schraubengroßhandel. In vielen Fällen basiert die Zusammenarbeit zwischen Schraubengroßhandel und Industrie auf festen Rahmenverträgen. Steigende Beschaffungspreise können daher nur weitergegeben werden, wenn Verträge auslaufen oder Preisanpassungsklauseln enthalten. Sonst bleibt der Schraubengroßhandel mit den erhöhten Material- und Transportkosten allein, die in ungünstigen Konstellationen sehr existenzbedrohend sein können.

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Vogel Communications Group: Wie geht die Schraubenindustrie mit der Corona-Pandemie um?

Christian Kocherscheidt: Für viele Verbandsunternehmen waren die letzten 18 Monate wie eine Achterbahnfahrt. Ende März 2020 brachen Auftragseingänge ein, Kunden stornierten ihre Anforderungen oder schoben sie weit in die Zukunft. Die logische Konsequenz für die meisten von uns war eine massive Zunahme der Kurzarbeit. Im Spätsommer letzten Jahres gewann der Aufschwung dann an Kraft und steigerte sich so stark, dass viele an der maximalen Kapazitätsgrenze arbeiteten. Das beruhigt sich derzeit wieder, sei es, weil überall Materialmangel herrscht oder weil die Mikrochip-Krise in der Automobilindustrie noch andauert.

Vogel Communications Group: Und welche Folgen hat die Corona-Pandemie für Ihre Kunden als Schraubenanwender?

Dr. Volker Lederer: Im Wesentlichen Lieferprobleme und Preiserhöhungen. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Produktionsprozesse für industrielle Endverbraucher unterbrochen werden und sich damit die Lieferzeiten ihrer Produkte erhöhen. Die Preiserhöhungen können letztendlich zu höheren Preisen für das Endprodukt führen. All das spüren private Endverbraucher, die länger auf ihr Fahrrad oder ihre Spülmaschine warten müssen und teilweise Preiserhöhungen hinnehmen müssen.

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