Leben und Wissen: Wenn Sie daheim mal etwas reparieren wollen: Das gehört in Ihre Werkzeugkiste! | SÜDKURIER

2022-05-27 19:04:34 By : Ms. Nancy Nan

Leben und Wissen 23. November 2019, 06:00 Uhr

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Kaum wird es abends im Herbst früh dunkel, haben die Reklame-Prospekte, die in die Briefkästen gesteckt werden, ihr Thema: Das Werkzeug für den Mann. Die Auswahl ist groß, aber was braucht man(n) wirklich? Und wenn ja, wie oft? Lohnt sich der Kauf oder geht es einfacher?

Experten raten, sich von Sonderangeboten nicht einwickeln zu lassen. Wer nicht (halb)professionell arbeiten möchte, für den reicht ein Grundsortiment an Werkzeugen für einen normalen Haushalt aus. Bei Bohrmaschinen und anderen Helfern muss es für den Gelegenheits-Schaffer keine teure bekannte Markenware sein. Da tun‘s auch Eigenmarken, die bei den Händlerketten zu günstigen Preisen vertrieben werden. Manche Marken vertreiben auch zwei Produktlinien – eine für Laien, eine für Profis.

Wenn man in einem Haushalt ohne Heimwerker-Ambitionen mal ab und an etwas reparieren muss, kann man den Werkzeugkasten überschaubar halten. Oft leistet ein klassischer Schlosserhammer, eine universell einsetzbare Kombizange sowie jeweils ein Kreuzschlitz- und ein Flachschlitz-Schraubendreher in zwei Größen gute Dienste.

„Mit diesen Werkzeugen kann man schon Bilder an die Wand bringen und lockere Schrauben mit den gängigen Köpfen nachziehen“, erklärt Susanne Woelk von der Aktion Das sichere Haus in Hamburg.

Peter Baruschke, Redakteur der Zeitschrift „Selbst ist der Mann“, rät als Mann zu ein paar Zangen mehr, deren Zahl aber überschaubar bleibt: „Eine Kombizange und ein Seitenschneider, mit dem man Drähte durchschneiden kann.“

Weiterer nützlicher Helfer: Eine Wasserpumpenzange. Mit letzterer können Rohrfassungen, Muffen und Schraubenmuttern mehrerer Größen dank verstellbarem Gleitgelenk leicht auf- und zugedreht werden. Die Wasserpumpenzange ist ein praktischer Helfer, der ab 10 Euro aufwärts im Regal liegt. Besteht die Zange aus Chrom-Vanadium-Stahl, steigt der Preis leicht um das Doppelte. So ein Werkzeug braucht aber nur der Profi.

Auch der klassische Schraubenschlüssel zum Lösen und Festziehen von Muttern oder Sechskantschrauben gehört in jeden Haushalt. Praktisch sind ein Kombischlüssel mit Maulschlüssel – dieser umfasst die Schraube seitlich an zwei Kanten.

Ein Ringschlüssel hat den Vorteil, dass er gleich den ganzen Schraubenkopf greift, dafür aber etwas teurer ist. Auch hier gilt: Hochwertige Legierungen treiben den Preis nach oben.

Gut für Verbraucher, die noch nicht so genau wissen, was alles auf sie zukommt, kann ein Set aus mehreren Schlüsselgrößen sein. So etwas findet sich in bestückten Werkzeugkoffern im Handel. „Das ist oft günstiger, als wenn man das Werkzeug einzeln kauft“, sagt Baruschke. Die Koffer enthalten weitere Handwerkzeuge wie einen Cutter (Teppichschneider) oder eine kleine Wasserwaage für das Ausbalancieren. Letztere ist praktisch für das Ausrichten von Bildern, damit es nicht heißt: „Das Bild hängt schief!“

Vorrätig sollte man immer eine Rolle Elektriker-Isolierband und ein paar Kabelbinder haben. „Mit diesen Dingen kann man viele Reparaturprobleme lösen, wenn zunächst nicht das richtige Werkzeug oder Material zur Hand ist“, sagt Baruschke. Etwa eine kaputte Rohrschelle, die so fixiert wird, bis man das Ersatzteil besorgt hat oder der Handwerker eintrifft.

Sägen fehlen in den Koffersets oft. Vor dem Kauf muss feststehen: Welches Material soll gesägt werden? Denn die Sägeblätter für Holz oder Metall sind ganz unterschiedlich. Wer Holz bearbeitet, macht mit einem Fuchsschwanz keinen Fehler. Zumindest eine kleine Metallsäge sollte greifbar sein, falls mal ein dünneres Rohr oder ein Metallstab gekürzt werden muss.

Heimwerker wollen oft bequem schrauben oder dübeln. Das geht nur mit Elektrowerkzeug. „Um in Holz- oder Gipskartonwände zu bohren, reicht ein üblicher Akkubohrschrauber“, sagt Michael Koswig von der Stiftung Warentest.

„Bei Betonwänden ist ein Gerät mit Schlagbohrmechanismus notwendig, also mindestens eine Schlagbohrmaschine. Im Optimalfall ist es ein Bohrhammer.“ Ein Bohrhammer (höher im Preis) ist eher etwas für Profis, aber manchmal wünscht man ihn sich doch: Etwa wenn man Löcher in eine Betondecke bohrt, um Dübel und Schrauben für eine Lampenhalterung anbringen zu können. Da ist es mit einem einfachen Schlagbohrer oft mühsam. Aber Vorsicht: Schutzbrille aufsetzen!

Zu jedem Werkzeug gehört das passende Material. Zum Aufhängen an der gemauerten Wand und in Beton reichen Universal- oder Allzweckdübel aus. „Diese eignen sich für verschiedene Wandarten“, erklärt Koswig.

Allerdings gibt es verschiedene Querschnitte und Längen. Am gängigsten sind Dübel mit 4, 6 und 8 Millimeter Durchmesser und mit einer Länge zwischen 20 und 40 Millimeter. Ist etwas Schweres aufzuhängen, empfehlen sich Kipp- oder Federklappdübel. Dann am besten im Baumarkt beraten lassen. Auch für Gipskarton (auch Rigips genannt), aus dem viele Trockenbauwände bestehen, gibt es spezielle Trockenbau- oder Gipskartondübel. Normale Dübel halten in dem weichen Gips nicht.

Welche Schrauben sollte man in die Dübel drehen? Früher nahm man die klassischen einfachen Schlitzschrauben (heute kaum noch verwendet). In den 70er-Jahren kamen die Kreutzschlitzschrauben auf, die auch heute noch weit verbreitet sind. Am neuesten und besten sind jedoch die sternförmigen Torx-Modelle.

„Das Zackenmuster führt dazu, dass der Bit des Akkuschraubers deutlich besser sitzt und gegen versehentliches Abrutschen besser geschützt ist“, sagt Experte Koswig.

Der Bit oder die Bits haben nichts mit dem Computer zu tun, sondern ein Bit ist in dem Fall eine auswechselbare Schraubendreherklinge ohne Griff, die genau in ein Schraubenkopfprofil passt. Beim Händler kann man gleich ein ganzes Bit-Sortiment in einer Packung für günstiges Geld kaufen und ist immer gerüstet. Der Bit lässt sich dann in die Halterung etwa des Akku-Schraubers einspannen. Eine praktische Sache! Jetzt muss nur noch der Akku aufgeladen sein.

Eine Schraubenart, die dem Laien auch oft begegnet, ist die Inbus-Schraube (nicht Imbus!). Man nennt sie auch Innensechskant, weil der Sechskannt innen im Schraubenkopf liegt.

Wer am Fahrrad schraubt oder Ikea-Möbel montiert, macht immer wieder Bekanntschaft mit dem praktischen Inbus. Zwar liegt dann der passende Inbus-Schlüssel bei. Es kann aber nichts schaden, sich ein Set aus Inbus-Schlüssel zu besorgen, es können auch Inbus-Bits zum Aufstecken sein.

Wer Schrauben kauft, sollte wissen, welche Menge er benötigt. Das spart Geld, denn Schrauben sind nicht billig. Für Hobby-Schrauber reichen kleine Mengen und meist sind es Senkkopfschrauben (landläufig: Holzschraube), die verarbeitet werden. Sie hat den Vorteil, dass sie vollständig in der Oberfläche verschwindet, weil der Kopf versenkt wird, daher der Name.

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