Woher hat die "Mutter" der Schrauben ihren Namen? - meinHOMEBOOK

2021-11-16 11:55:31 By : Mr. Henry Du

Von Felix Mildner | 10. September 2021, 14:05 Uhr

Im deutschen Sprachgebrauch gibt es eine Reihe von Wörtern mit unterschiedlicher Verwendung. Die Mutter ist eine von ihnen. Heimwerker denken sofort an das Gegenstück zur Schraube, um Dinge zu befestigen. Doch woher kommt der Begriff – und worum geht es?

Warum heißt die Mutter, wie sie heißt? Und wo ist der entsprechende Vater geblieben? Diese Frage haben sich vielleicht schon einige beim Eindrehen einer Schraube in das Innengewinde einer Schraubenmutter gestellt. In diesem Beispiel sind Sie der Erklärung näher, als Sie vielleicht denken. Tatsächlich existierte in diesem Zusammenhang bereits der Begriff „Vater“.

Bei vielen Steckverbindern im technischen Bereich werden noch immer die Begriffe „Mutter“ und „Vater“ verwendet. Aber wie unterscheiden sich die Begriffe? Ganz einfach: Der männliche Teil des Anschlusses „durchdringt“ das weibliche Gegenstück, beispielsweise bei Stecker und Buchse. Diese Ableitung stammt aus der wunderbaren Welt der Biologie und kann mit ein wenig Fantasie verstanden werden. Im angelsächsischen Raum spricht man daher von der „weiblichen Schraube“ oder der „männlichen Schraube“.

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Klar, eine Familie besteht nicht immer aus Vater, Mutter und Kind – diese traditionellen Vorstellungen sind mittlerweile überholt. Dennoch ist dieses Bildmotiv hilfreich, um die verschiedenen Teile einer Steck- oder Schraubverbindung einzuordnen. Tatsächlich soll sie in der Vergangenheit die „Vaterschraube“ und die „Mutterschraube“ gewesen sein.

Das "Wirtschaftliche Lexikon oder Allgemeines System von Staat, Stadt, Haus und Landwirtschaft von JG Krünitz" von 1773 und digital herausgegeben von der Universität Trier in einem Eintrag über die "Vaterschraube":

Vaterschraube, beim Drechsler, auch bei anderen Künstlern, die mit Holz usw. arbeiten, jede Schraube, die in eine Mutterschraube oder in einen mit Gewinde versehenen Zylinder eingeschraubt wird; sie wird insbesondere dann so genannt, wenn sie zwei getrennte Teile mit der Mutternschraube vereint, z. B. an einem Rohrrohr.

Nachdem die „Vaterschraube“ nun nur noch „Schraube“ genannt wird, wurde das Gegenstück von „Mutterschraube“ auf „Mutter“ verkürzt – der Begriff ist im heutigen Sprachgebrauch geblieben. Übrigens: Hier erfahren Sie, warum der Boden „Wienerisch“ ist – und hier, wer die Hempels mit ihrem Sofa sind.

Quelle: Krünitz online (Universitätsbibliothek Trier)